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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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würde ich ihm das Knie in den Schritt rammen.
    Eamons Lippen streifen mein Ohr. »Es ist mir egal, was Bethina und Beck sagen, Alouette . Du bist böse. Genau wie die anderen.«
    »Hör auf, mich so zu nennen«, befehle ich. Meine Stimme klingt stark und selbstbewusst. Ich habe keine Angst vor Eamon – oder vor seinen Drohungen. Diesmal nicht. »Ich heiße Lark.«
    Sein Mund ist nur Millimeter von meinem entfernt, und ich spüre die Bewegung seiner Lippen, als er singt: »Alouette, gentille Alouette. Alouette, je te plumerai. Je te plumerai la tête.«
    Beim letzten Wort tritt er zurück und stößt mich erneut gegen die Wand. Mein Kopf zuckt nach vorn und prallt dann mit einem dumpfen Knall wieder an die Wand. Sterne tanzen vor meinen Augen.
    »Was meinst du, kleine Lark? Soll ich dir den Kopf abreißen? Oder le cou ?« Seine Finger fahren mir über den Hals und verharren in meiner Halsgrube, unmittelbar über meinem Anhänger. »Oder vielleicht le dos ?« Er legt einen Arm um mich und packt mich mit der Hand am Rücken.
    Wie kann er es wagen, mich anzurühren? Ich habe nichts getan. Energie durchströmt prickelnd meine Arme und rast auf mein Herz zu.
    »Lass die Finger von mir«, huste ich. Ein Schmerz durchfährt meine Rippen, und ich zucke zusammen.
    »Was? Willst du mir sonst etwas tun?« Eamon grinst hämisch. »Das kannst du nicht. Ich habe dich beim Training gesehen.« Seine Hände packen meine Schultern fester. Scharfe Fingernägel dringen durch mein dünnes Hemd – ich bin mir sicher, dass er blutige Wunden gerissen hat.
    Er zerrt an meiner Halskette. Die Kettenglieder dringen mir in den Nacken, und die Reibung lässt meine Haut brennen. Als die Kette reißt, schleudert Eamon sie quer durchs Zimmer. »Du genießt es, deine Macht über ihn zur Schau zu stellen, nicht wahr?«
    Ein stechender Schmerz in meiner Schläfe. Dann noch einer, intensiver als der erste. Mein Körper rührt sich einfach nicht. Er ist immun gegen meine Befehle. Energiewellen bauen sich auf und beginnen zu pulsieren, aber sie können nicht hinaus.
    »Siehst du? Du kannst nichts tun. Noch nicht einmal diesen Monstern da draußen helfen. Glaubst du wirklich, dass wir das zulassen würden? Dass wir ihnen erlauben würden, eine Massenvernichtungswaffe wie dich in die Finger zu bekommen?«
    Mein Körper schaudert. Die Energie hämmert hinter meinen Augen. Sie will hinaus, sitzt aber fest. Ich kann nichts mehr sehen.
    »Hör auf. Bitte.« Meine Worte sollten in dem Lärm um uns herum untergehen, aber ich weiß, dass er sie hört.
    »Ich sollte dich töten. Das würde alles in Ordnung bringen.« Seine große Hand greift hinter meinen Kopf und zieht mich nahe an ihn heran. Von der Bewegung wird mir in meiner Blindheit schwindlig. »Was meinst du, sollen wir das hier zu Ende bringen? Alle retten?« Seine Worte sind kaum mehr als ein Knurren.
    Ich beiße mir auf die Lippen. Der metallische Geschmack von Blut breitet sich über meine Zunge aus. Nein. Ich werde nicht zulassen, dass Eamon mir etwas antut. Ich hole tief Luft und konzentriere mich auf dieses Stück Nichts vor mir. Dieses Tier, das mich angegriffen hat.
    Ich spucke ihm meine Worte entgegen: »Finger weg!«
    Und dann ist er verschwunden. Ich bin frei.
    Das Haus bebt nicht mehr. Alles ist gespenstisch still. Zu still.
    Das Geräusch, das ich als Nächstes höre, ist keines, mit dem ich gerechnet habe.
    »Ich lasse nicht zu, dass jemand ihr etwas antut. Verstehst du?«
    Beck.
    Das Stechen in meinen Schläfen lässt nach. Ich sehe nur verschwommen, aber ich kann sie erkennen: Vor mir steht Beck über Eamon gebeugt.
    »Natürlich nicht. Du bist auch nicht besser als sie, nicht wahr?«
    Becks Faust trifft Eamon am Kiefer, und er stolpert zurück, lacht aber nur. »Klar, Beck, zeig mir, wie wütend du bist. Zeig mir, wie sauer du sein kannst! Denn das ist sie, weißt du? Sie kontrolliert dich.«
    Beck stürzt sich auf ihn und versetzt ihm einen Fausthieb in die Magengrube.
    Eine Aufwallung von Entzücken durchläuft mich. Eamon hat es nicht besser verdient.
    Beck packt Eamon an den Schultern und schleudert ihn durch den zerstörten Raum. Sein Körper prallt gegen ein umgestürztes Bücherregal.
    Ein Lachen droht meinen Lippen zu entschlüpfen, aber ich schlucke es hinunter. Becks Kopf wirbelt zu mir herum. Seine Augen blitzen warnend auf. Eine kleine, missbilligende Kopfbewegung. Das ist alles, was ich brauche, um mich von der Empfindung zu lösen. Beck kann mein Vergnügen spüren – er

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