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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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schließlich keine Zwillinge.
    Aber Miles und Lucy, meine Urur-Was-auch-immer-Großeltern, waren auch keine Zwillinge, und Miles ist dennoch gestorben.
    Eine Welle rollt unter meine Füße und wirft mich vornüber gegen den Schreibtisch. Ich höre Eloise aufschreien, und dann liegt sie plötzlich neben mir.
    »Hast du das getan?«, fragt sie.
    »Ich weiß es nicht.« Und ich weiß es wirklich nicht. Ich habe keine Ahnung, was ich bewirken kann.
    Die Wände zittern, und der Wandleuchter neben uns fällt krachend zu Boden.
    Von draußen schrillt ein ohrenbetäubendes Heulen durch die Luft, das mich an die Erdbebensirenen in der Schule erinnert.
    »Was ist das?«, rufe ich über den Lärm hinweg.
    Eloise reißt die Augen auf. Verwirrung, dann Angst und schließlich Begreifen zeigen sich auf ihrem Gesicht. Sie springt auf. »Komm, Lark. Ich muss dich an einen sicheren Ort bringen.«
    Sie zerrt mich aus dem Zimmer und den Flur entlang. Die Luft um uns herum prickelt mir auf den Armen.
    »Was ist los?«, rufe ich über das Sirenengeheul hinweg.
    »Es ist der Alarm. Wir werden angegriffen.« Eloise stößt mich ins Empfangszimmer. »Das ist der sicherste Ort, der mir einfällt.« Sie klingt nicht zuversichtlich, und ihr Blick huscht durchs Zimmer zum Fenster auf der gegenüberliegenden Seite.
    Die Gemälde von Becks Familie sind von der Wand gefallen und liegen überall verstreut. Die Umgebung der Bar ist von zerbrochenen Flaschen übersät; ihr Inhalt ist ausgelaufen. Aber der Anblick ist nichts gegen das, was auf dem Rasen vorgeht.
    Dort herrscht ein Wirbel aus Panik und Entsetzen: Die Lichthexen drehen sich im Kreis, als ob sie nicht sicher wären, wohin sie ihre Zauber richten sollen. Sie wenden die Blicke nicht von der Kuppel ab – sogar wenn die Luft erzittert und die Erde unter ihnen bebt.
    Aber am meisten Angst macht mir das Vibrieren der Zauber und Gegenzauber. Sie verursachen ein Getöse, das mit nichts zu vergleichen ist, was ich je gehört habe. Es ist, als ob hundert Züge durch einen Tunnel rasen und die Luft in unseren Zufluchtsort pressen würden.
    Eloise rennt zum Fenster, reißt es auf und steckt den Kopf hinaus. »Da!«, schreit sie mir zu. »Das ist die Schwachstelle, die ich heute Morgen geflickt habe. Wenn sie unbemerkt bleibt, sollte uns nichts passieren.«
    Sie dreht sich zu mir um. Ein Schatten von Unsicherheit legt sich auf ihr Gesicht, als die Kuppel eine Delle bekommt und nachgibt.
    »Hör zu, Lark.« Eloise geht vor dem Fenster auf und ab. »Sie würden keinen Alarm schlagen, wenn es nicht nötig wäre. Die Dunkelhexen versuchen, die Kuppel zu durchbrechen.«
    Ich schlucke den Kloß, den ich in der Kehle spüre, hinunter. »Ist es meine Mutter?«
    Eloise zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber sie freut sich sicher nicht darüber, dass du hier bist.« Sie wirft einen Blick auf das Chaos draußen. »Ich muss ihnen helfen. Du musst hierbleiben, außer Sichtweite. Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Ich nicke. »Geh.«
    Ohne sich noch einmal umzusehen, rennt sie zur Tür.
    Ich nehme ihren Platz am Fenster ein. Auf dem Rasen wimmelt es von Hexen. Jede einzelne bebt und zittert, während sie mit ihrer Magie die einstürzende Kuppel zu stützen versucht.
    Ich sollte da draußen sein und mithelfen. Die Hexen auf dem Rasen sind bereit zu kämpfen, und wenn Eloise recht hat und meine Mutter nicht erfreut ist, dass ich hier bin, dann greifen sie meinetwegen an. Und was tue ich? Ich verstecke mich im Haus und bin nicht in der Lage, ihnen zu helfen. Ich bin eher ein Problem als eine Lösung.
    Ich kann nicht kämpfen. Ich kann nicht helfen. Ich bin nutzlos.
    Der Boden schwankt wie ein Boot auf See. Meine Finger greifen nach etwas, irgendetwas, um das Gleichgewicht zu halten.
    Grobe Hände packen mich und stoßen mich mit dem Rücken an die Wand. Das Fenster zersplittert und lässt Glas um mich herum regnen. Ich würge und bin unfähig, Luft in meine Lunge zu saugen.
    »Sieh mal einer an, was ich gefunden habe. Eine Dunkelhexe, die frei herumläuft.« Eamons Gesicht ist nur Zentimeter von meinem entfernt. Sein heißer Atem streift mich. »Ich wette, du wärst gern da draußen, um ihnen dabei zu helfen, uns zu vernichten.«
    Zwei starke Hände umfassen meine Handgelenke, reißen sie mir über den Kopf und nageln sie an der Wand fest. Seine Beckenknochen bohren sich mir in die Seite, als er sich gegen mich presst.
    Ich wende den Kopf von ihm ab. Wenn ich ein Bein bewegen könnte,

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