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El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

Titel: El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Beith
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hatte 5,8 Tonnen Kokain an Bord, die in 257 Pakete verpackt waren.
    Die Menge selbst war dabei gar nicht so beeindruckend. Die mexikanischen Behörden hatten auf einen Tipp der DEA hin im Hafen von Manzanillo einmal sogar 23,5 Tonnen von Chapos Kokain beschlagnahmt. Die Schmuggelmethode vor der Küste Oaxacas dagegen schien aus einem Roman von Jules Verne zu stammen. Das grüne U-Boot war – natürlich ohne Genehmigung – im Dschungel Kolumbiens gebaut oder zumindest modifiziert worden. 348
    Die kolumbianische Polizei hatte in den Häfen und vor der Küste bereits in den neunziger Jahren vergleichbare Boote aufgebracht; US-Einheiten entdeckten erstmals im November 2006 vor der Küste Costa Ricas ein ähnliches Gefährt, dem sie den Spitznamen »Bigfoot« verpassten. Es beförderte drei Tonnen Kokain. 349

    Die ersten selbst gebauten halbtauchfähigen Boote waren zwischen zwölf und fünfundzwanzig Meter lang und aus Fiberglas, Stahl oder Holz gefertigt. Sie wurden von einem oder zwei Dieselmotoren angetrieben und konnten etwa 5650 Liter Treibstoff aufnehmen. Die Herstellungskosten betrugen etwa zwei Millionen Dollar. 350
    Da der größte Teil des Rumpfes sich unter Wasser befand, waren diese Boote extrem schwer aufzuspüren. Und wenn man sich ihnen näherte, waren sie einfach zu fluten, und die Drogen wurden hinaus in den Ozean gespült. Die Besatzung gab dann häufig das Boot auf und ging über Bord – mit der Folge, dass die Küstenwache die Narcos retten und sicher an Land bringen musste, ohne ihnen etwas beweisen zu können.
    Der Zwischenfall vor der Küste Oaxacas war der erste, bei dem die mexikanischen Streitkräfte ein mexikanisches U-Boot aus dem Verkehr zogen. Sie hatten es aufgrund von Hinweisen US-amerikanischer Nachrichtendienste von Kolumbien aus nach Norden verfolgt. 351
    US-Admiral Jim Stavridis wies jedoch warnend darauf hin, dass nicht das Kokain die größte Gefahr barg, sondern der Terrorismus. »Mich beunruhigt an den U-Booten die Tatsache, dass man sie so schwer beladen kann. Wenn sie so viel Kokain fassen, was sonst könnte man noch alles mit diesen Dingern transportieren? Kann man darin eine Massenvernichtungswaffe unterbringen?«, erklärte der Kommandant des US Southern Command. 352 Nachdem er dies zur Kenntnis genommen hatte, beeilte sich Senator Joseph Biden, eine Gesetzesvorlage auf den Weg zu bringen: den Drug Trafficking Interdiction Act (Gesetz zum Verbot von Drogenschmuggel), in dem ausdrücklich formuliert wurde, dass es eine »Straftat ist, wissentlich oder absichtlich ein halbtauchfähiges Boot mit Eigenantrieb zu führen oder an Bord eines solchen zu sein, wenn es mit der Absicht, einer Ortung zu entgehen, in internationalen Gewässern manövriert oder manövriert hat«. 353

    Nachdem ihre U-Boote ins Fadenkreuz geraten waren, wandten die mexikanischen Narcos andere Mittel an.
    Seit langem schon wurden die Drogen in anderen Waren – vor allem Puppen – versteckt, um sie unbemerkt über die Grenze transportieren zu können. Einmal wurden in Brooklyn zwei Mexikaner verhaftet, die im Verdacht standen, 110 Kilo Kokain in einer 1,60 Meter hohen Statue der Jungfrau Maria ins Land geschmuggelt zu haben. Auch Spielzeuge, Möbel, Schuhe und Kerzen kamen zum Einsatz.
    Noch kreativer als die Benutzer religiöser Statuen waren allerdings die Narcos, die dazu übergingen, Haie zu benutzen. Bei einer Razzia im Südosten Mexikos stießen die Fahnder dank ihrer Hunde auf zwanzig gefrorene Haie, die mit einer Tonne Kokain gefüllt waren. 354
    Frauen und Kinder zuerst
    Inzwischen setzen die Kartelle auch verstärkt Frauen und Kinder für ihre Transporte ein.
    Auf dem Londoner Flughafen Heathrow wurde eine vierzigjährige Mexikanerin festgenommen, nachdem die Zollbeamten fünfzehn Kilo Kokain entdeckt hatten, die an die Beine ihrer beiden elf und dreizehn Jahre alten Kinder geklebt waren. Die drei waren mit einem British-Airways-Flug aus Mexiko-Stadt gekommen. 355
    In Nuevo Laredo wurde eine Frau, die über die Grenze wollte, von Zollbeamten aufgehalten. Sie behauptete, ein Mann sei an sie herangetreten und habe ihr achtzig Dollar versprochen, wenn sie für ihn eine Jesus-Statue mit über die Grenze nehme, da er zu viel Gepäck habe. Die US-Zöllner kontrollierten die Statue, die vollständig aus Kokain gefertigt war. Ihr Wert betrug grob geschätzt 30 000 Dollar. 356

    Am Grenzübergang Nogales, Sonora, wurde eine alte Dame verhaftet, weil sie versuchte, mit mehr als vier Kilo Marihuana, das

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