El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Aufforderung.
„Ich bin Dr. Santes“, stellte sich der Arzt vor.
„Wie geht es Kevin?“
Dr. Santes sah Alejandro kurz an und atmete tief durch. „Normalerweise dürfte ich Ihnen keine Auskünfte geben, da Sie kein Familienangehöriger sind. Aber unter den gegebenen Umständen denke ich, dass wir hier eine Ausnahme machen können“, leitete der Arzt die Unterhaltung ein. „Señore Bachmann hat sich durch den Unfall mehrere Prellungen zugezogen, eine Platzwunde am Hinterkopf, die wir nähen mussten, eine Gehirnerschütterung, zwei gebrochene Rippen und etliche Schürfwunden. Außerdem ist die linke Kniescheibe herausgesprungen, da die Bänder gerissen sind. Um bessere Heilungsergebnisse zu erzielen, werden wir ihn noch heute operieren. Leider hat er bisher das Bewusstsein nicht wiedererlangt, trotzdem werden wir den Eingriff durchführen, in seinem eigenen Interesse.“
Alejandros Gesichtsausdruck schien ihn zu verraten. „Keine Sorge, Señore Rodriguez Escorial, die Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich, und er wird, wenn die Operation gut verläuft, bis auf eine kleine Narbe keine bleibenden Schäden davontragen. Señore Bachmann hat sehr viel Glück gehabt, der durchtrainierte Körper und vor allem die Motorradkleidung haben Schlimmeres verhindert.“
Dann stand Dr. Santes auf und ging. Bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um. „Die Polizei ist hier. Sie bittet Sie, sich mit Ihnen wegen des Unfallhergangs unterhalten zu dürfen.“
Tatsächlich standen auf einmal zwei Polizeibeamte neben dem Arzt. Alejandro nickte nur und die beiden Herren traten ein.
„Alkohol am Steuer“, so lautete die Schlagzeile. Alejandro legte die Zeitung beiseite. Nicht nur, dass der Fahrer betrunken gewesen war, nein, er hatte auch noch seine ganze Familie in dem Unfallwagen sitzen gehabt. Eine Frau und zwei kleine Kinder, das war für ihn unverständlich.
„Señore, Sie sollten sich etwas ausruhen. Sie helfen Don Kevin nicht, indem Sie sich selbst zermürben.“ Marias milde Stimme riss ihn aus den Gedanken, und er sah sie einfach nur an. Normalerweise duldete er derartige Bemerkungen nicht, und Maria redete normalerweise auch nicht auf mütterliche Weise mit ihm, aber der heutige Morgen war nicht normal.
„Sie haben die Nacht wenig geschlafen. Gehen Sie sich duschen, und ich mache Ihnen erst einmal ein Frühstück. Danach wird es Ihnen besser gehen.“
Sie hat recht , ging es Alejandro durch den Kopf. Wortlos stand er auf und befolgte Marias Rat.
Alejandro telefonierte gerade vom Festnetz aus mit seinen Anwälten, als eine Mitarbeiterin des Krankenhauses auf seinem Handy anrief und ihm von den Journalisten erzählte, die unbedingt eine Story aus den Geschehnissen machen wollten.
„Es wird keine Interviews geben, weder von Ihrer Seite noch von der Unsrigen“, wandte sich Alejandro eine Stunde später an den Leiter des Krankenhauses. Äußerlich ruhig und bestimmt kochte er innerlich vor Wut über die Dreistigkeit der Paparazzi.
„Mein Mandant möchte im Interesse von Señore Bachmann einen Medienrummel vermeiden, was Sie sicherlich verstehen“, übernahm Fernando Pretori, einer von Alejandros Anwälten, das Gespräch. „Solange der Verletzte nicht selbst entscheiden kann, ob er sich in der Öffentlichkeit äußern möchte, sollten wir versuchen, ihn so gut es geht vor den Journalisten abzuschirmen.“
„Indem Sie ihm Bodyguards vor die Zimmertüre stellen?“, fragte der Leiter vor Sarkasmus strotzend und deutete auf zwei in schwarze Anzüge gekleidete Männer mit Kommunikationsgeräten in den Ohren. Zwei weitere hatten sich bereits vor Kevins Tür positioniert. Dem Mann gefiel die Vorstellung von Sicherheitsleuten in seiner Klinik offensichtlich überhaupt nicht.
„Nach Ihrer eigenen Aussage sind heute Morgen zwei Journalisten beinahe in Señore Bachmanns Krankenzimmer vorgedrungen“, gab Fernando Pretori zu bedenken. „Die Security soll den Schutz lediglich erhöhen und wird Ihre Angestellten im Arbeitsablauf nicht behindern. Und selbstverständlich entstehen der Klinik hierdurch keine Kosten.“
Alejandro bemerkte den leicht spöttischen Unterton in Pretoris Stimme und lächelte innerlich. Ja, er hatte gewonnen. Das hatte er schon, als er zusammen mit seinem Anwalt das Büro betreten hatte. Kein halbwegs intelligenter Mensch stellte sich ihm in den Weg oder lehnte seine Wünsche ab. Er konnte sehen, wie der Leiter des Hospitals mit sich kämpfte. Lehnte er die
Weitere Kostenlose Bücher