El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
über Alejandro wusste. Der Mann stand in Shorts im Wasser, denn an Badesachen hatte keiner von ihnen gedacht. Doch das schien ihn nicht zu stören. In Madrid und all den anderen Orten, an denen Kevin ihn als Geschäftsmann erlebte, achtete Alejandro beinahe penibel auf seine äußere Erscheinung und die damit verbundene Wirkung auf andere. Aber hier, im Kreise seiner Familie, da gab es keinen Geschäftsmann. Hier wurde Kevin bewusst, dass der Mann, den er begehrte und der ihm vormachte ein harter Einzelkämpfer zu sein, in Wirklichkeit ein Familienmensch war.
Irgendwann zwischen Wasserball und gemeinsamen Schwimmübungen nickte Kevin ein. Während er von einem Wolkenflug träumte, drangen leise Geräusche an sein Ohr. Flüsternde Gesprächsfetzen, die ihn nicht weiter störten. Dann wurde es plötzlich kalt und nass in seinem Gesicht und ein vor Freude quietschender Rodas versteckte sich hinter seinem Vater, der ihn dankenswerterweise mit einem Becher voll Seewasser ins Tagesgeschehen zurückgeholt hatte.
„Aufwachen Schlafmütze, wir treten die Heimreise an“, stichelte Carlos vergnügt.
„Ich will aber noch nicht weg“, quengelte Izarra.
„Es ist gleich Mittag, und die ganze Familie erwartet uns. Also lass dich abtrocknen und zieh dich dann an“, ermahnte Catalina streng.
Es nahm noch einige Zeit in Anspruch, bis neben den Kindern auch deren gesamtes Spielzeug und das Essen in den Autos verstaut waren.
Und obwohl sich Kevin körperlich nicht viel bewegt hatte, war er müde und das Schaukeln des Wagens trug seinen Teil noch dazu bei. Zum Mittagsschlaf wollte er sich dann in sein Zimmer zurückziehen, doch Alejandro fing ihn an der Tür ab. „Komm mit zu mir“, bat er ihn.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihm aus. „Und dein Vater?“, wollte Kevin wissen. „Ich denke nicht, dass …“
Sanft legte Alejandro Kevin seinen Finger auf die Lippen. „Ich möchte dich nur in meiner Nähe haben, Kevin. Wir werden nichts tun, wofür du ihm oder einem anderen Mitglied meiner Familie gegenüber nachher Schuldgefühle haben müsstest.“ Ein erwartungsvoller Ausdruck legte sich auf Alejandros Gesicht. Er schien es ernst zu meinen und würde sein Wort halten. Widerstandslos ließ sich Kevin von ihm ins Zimmer führen. Der Raum war fast doppelt so groß wie sein Gästezimmer und Sonnenlicht schien durch riesige Fenster herein. Ungläubig ging er auf den Schreibtisch vor der Terrassentür zu. Da stand tatsächlich eine Vase mit Blumen.
„Wenn du mich bitte einen Moment entschuldigst, werde ich schnell unter die Dusche gehen. Du kannst dich gerne hinlegen, du siehst sehr müde aus.“ Dann verschwand er im angrenzenden Bad.
Kevin sah sich noch etwas in dem Zimmer um, dessen farbenfrohe Wände und Bilder im genauen Gegensatz zu Alejandros weiß gestrichener Wohnung in Madrid standen. Langsam setzte er sich aufs Bett, zog sich die Schuhe aus und legte sich zurück in die großen Kissen. Das rauschende Wasser, dessen leises Geräusch aus dem Nebenraum zu ihm durchdrang, wirkte beruhigend auf ihn und es dauerte nicht lange, bis seine Lider zufielen.
Als Alejandro aus dem Badezimmer kam, schlief Kevin bereits tief und fest. Vorsichtig legte er sich neben ihn, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken oder gar das verletzte Bein zu streifen. Trotz Schlaf bemerkte Kevin die Bewegung, die er verursachte, und rückte näher an ihn heran. Mit Kevins Kopf an seiner Schulter übermannte auch ihn die Müdigkeit.
Teresa verließ leise wieder das Zimmer ihres Sohnes. Alejandro hatte die Uhr gestellt, und die würde die beiden in ein paar Minuten wecken. Sollten die zwei die Zeit bis dahin noch schlummern, die Familie würde sie später noch genug auf Trab halten.
- 12 -
„Ah, Sie haben es unversehrt über die Straße geschafft, gratuliere“, begrüßte ihn Sofia. Alejandros Sekretärin kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und betrachtete Kevin von oben bis unten, als ob sie Röntgenaugen besäße.
„Der Chauffeur hat extra eine Runde gedreht, um mich auch ja auf der richtigen Straßenseite aussteigen zu lassen.“
„Sehr umsichtig von ihm.“ Ihr Blick blieb kurz an der neuen beweglichen Beinschiene hängen, die Kevin vor knapp zwei Stunden vom Arzt bekommen hatte. Endlich war dieses gipsartige Monstrum weg, und er konnte sein Bein wieder benutzen. Die Krücken würde er leider noch eine Woche behalten müssen, dann würden auch die Dinger der Vergangenheit angehören. Dank seines Bewegungsdrangs war
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