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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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versuchst!“
    „Das geht nicht, mein Freund. Vielleicht werdet ihr Sterblichen eines Tages begreifen, warum ich die Götter nicht stürzen kann und warum ihr es selbst tun müsst!“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging.
    „Ich verlasse dich jetzt, Mergun!“
    „Wohin gehst du?“
    „Irgendwo hin. Für dich spielt es keine Rolle. Aber wir werden uns eines Tages wiedersehen!“
    „Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns nicht wiedersehen!“, rief Mergun ihm nach, aber der seltsame Mann war bereits hinter einem Hügel verschwunden.
    Einen Augenblick lang blickte der Wanderer ihm noch nach, aber dann wandte er sich wieder dem Tal von Grijang zu.
    „Zoitaf-tjui-baak!“, rief er.
    Und wieder züngelten die gefährlichen grünen Flammen empor.
    Mergun zog sein Schwert, betrachtete es einige Augenblicke lang nachdenklich und warf es dann in das Chaos der grünen Flammen.
    Als er dann in das magische Feuer blickte, spürte er wieder jene seltsame Faszination, die ihn schon einmal gefesselt und ergriffen hatte.
    Dann rief seine Stimme erneut das geheimnisvolle Zauberwort und das magische Feuer verschwand ebenso schnell, wie es gekommen war. Merguns Schwert lag im Staub. Es leuchtete grünlich.
    Er stieg von der Anhöhe herab und nahm seine Waffe wieder an sich. Es war ein gutes Gefühl, sie in den Händen zu halten.
    Ein Gefühl der Kraft. Mergun steckte sein Schwert schnell in die Scheide. Sanft strich er dann mit der Hand über den Schwertgriff. Es war eine gefährliche Waffe, die er nun an seiner Seite trug.
    Selbst die Götter mochten sich vor dieser Klinge fürchten....
    Zum letzten Mal wandte er seinen Blick den staubigen Ruinen zu. Dann setzte er seinen Weg fort.
    Oh, nein, er hatte nicht die Absicht, gegen die Götter dieser Welt zu Felde zu ziehen!
    Diese Sache ging ihn nichts an und er hatte auch nicht vor, sich einzumischen. Er hatte ein Ziel, wenn auch nur ein sehr vages, und dieses wollte er erreichen.
    Lautlos trugen ihn seine Fellstiefel durch die Hügellandschaft.

    *

    Viele Stunden lang war Mergun gelaufen, da bemerkte er plötzlich in einiger Entfernung Zelte. Es musste sich um ein Heerlager handeln, das sah der Wanderer sofort.
    Seltsame Wappen waren zu sehen auf den im Wind wehenden Fahnen. Aber Mergun kannte diese Wappen nicht.
    Ein Heerlager, überlegte Mergun. Aber wer mag hier in den Krieg ziehen?
    Eigentlich konnte Mergun dies alles gleichgültig sein, aber aus irgendeinem Grund plagte ihn die Neugier.
    Geschickt schlich er sich näher an das Lager heran, um Einzelheiten erkennen zu können. Eines der Zelte war wesentlich größer als die anderen. Davor stand ein riesenhaftes, sechsbeiniges Pferd. Reglos stand es da und döste vor sich hin.
    Da trat eine Gestalt aus dem Zelt, wie das Pferd von riesenhafter Größe.
    Vielleicht sieht so ein Gott aus, dachte Mergun.
    Die Gestalt hatte ein geradezu barbarisches Äußeres. Sie besaß einen roten Bart, zwei kurze Hörner und vier kräftige Arme, von denen jeder so dick war wie ein mittlerer Baumstamm.
    An den Enden dieser Arme saßen jeweils zwei mächtige Hände. In einer von ihnen hielt er einen fürchterlichen Dreizack.
    Er schien der Befehlshaber über dieses Heer zu sein, denn alle verneigten sich vor ihm. Die Soldaten, die rechts und links neben ihm standen, waren ausgesprochen große, kräftige Kerle.
    Aber neben dem Riesen wirkten sie nicht mehr als mittelgroß. Sie gingen ihm kaum bis zur Brust.
    Mergun schlich sich noch etwas näher an das Heerlager heran. Der Vierarmige interessierte ihn. Und dann hörte der Wanderer, wie die Soldaten dem Riesen huldigten und ihn anbeteten.
    „Du bist Taykor, unser Gott! Wir folgen dir!“, riefen sie laut zu ihm empor. Aber in Taykors Gesicht war keinerlei Regung zu erkennen. Es wirkte hart und war zerfurcht von Falten, die von unmenschlicher Wut und animalischen Zorn herrühren mussten.
    „Taykor! Taykor! Unser Gott!“, riefen die Soldaten.
    Doch mit nichts zeigte der Gott, dass er die Huldigungen seiner Anhänger und Untertanen überhaupt wahrnahm.
    Mergun widerte diese Szene an.
    Er beschloss, sich wieder davonzuschleichen, um seinen Weg fortzusetzen. Überdies hatte er den Eindruck, dass es nicht sonderlich ratsam war, sich länger als unbedingt notwendig in der Nähe dieses Gottes aufzuhalten.
    So machte er sich also vorsichtig davon.
    Er hatte genug gesehen.
    In der Ferne sah Mergun dann einen gigantischen Zug von Wagen, Reitern und Fußvolk herannahen. Genaues war nicht zu

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