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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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völlig unter der Kontrolle des Schattenmahrs.
    Er fand das Drachenblut an der beschriebenen Stelle und trat ein. Es war eine heruntergekommene Kaschemme mit primitiven Schemeln und Tischen. Durch die Fenster fiel nur wenig Licht herein, aber es gab einige Lampen, und auf den meisten Tischen standen Kerzen. Hinter dem Tresen spülte ein fettleibiger Wirt Becher mit einem so schmierigen Lappen, dass sie davon allenfalls schmutziger, nicht aber sauber werden konnten. Zwei Mädchen eilten zwischen den Tischen hin und her, sammelten die leeren Becher ein und brachten den Zechern neue.
    Die Taverne war gut besucht. Tatsächlich hielten sich auch eine ganze Reihe Uniformierter hier auf, saßen an den Tischen und scherzten oder würfelten. Den einzelnen Mönch beachtete keiner von ihnen.
    »Bring noch eine Runde Wein!«, brüllte einer der Soldaten in Richtung des fetten Wirts, ein feister Kerl mit roten Wangen und fast hinter Tränensäcken verschwindenden Augen, der kaum weniger fett war. »Und lass dir nicht einfallen, uns nochmal so eine verpanschte Pisse vorzusetzen, sonst sorge ich dafür, dass dieses Rattenloch gleich morgen dichtgemacht wird!«
    Lhiuvan ging auf ihn zu.
    »Bitte verzeiht, aber ich bin auf der Suche nach einer Gruppe von Elben, die sich hier in Gormtal aufhalten sollen. Ich habe gehofft, dass Ihr mir vielleicht sagen könnt, wo ich sie finde.«
    »Elben?« Ein drohendes Funkeln trat in die Augen des Soldaten. »Was willst du von den verdammten Spitzohren, Priester?«
    »Ich möchte sie einfach nur sprechen. Wisst Ihr, wo ich sie finde?«
    Lhiuvan konnte spüren, wie der Schattenmahr einen winzigen Teil seiner Macht freisetzte und auf den Uniformierten richtete. Das Funkeln verschwand aus dessen Augen.
    »Wir wüssten selbst gern, wo sie stecken«, antwortete er lammfromm. »Seit sie hier sind, machen sie nichts als Ärger. Sie mischen sich in alles ein, stören unsere Kreise und bilden sich ein, das Gesetz in die eigenen Hände nehmen zu können. Aber sie halten sich versteckt, wir können sie nicht aufspüren. Falls du sie findest, kannst du viel Geld verdienen, indem du ihr Versteck verrätst. Eine Menge Leute wären bereit, dafür zu zahlen.«
    Wortlos wandte sich Lhiuvan ab und verließ die Taverne.
    DAS HAT UNS NICHT WEITERGEBRACHT. WIE KÖNNEN WIR SIE FINDEN, WENN SIE SICH VERSTECKEN?
    Gar nicht. Es wird uns nicht gelingen. Gerade die, die am besten wissen, was im Geheimen in dieser Stadt geschieht, sind ihre Feinde. Du hast es gehört, jeder Spitzel, der etwas über sie erfährt, kann viel Geld damit machen, und doch ist es bisher niemandem gelungen, sie gegen ihren Willen aufzuspüren. Da werden wir es bestimmt nicht schaffen.
    WENN DU DICH IN DIESER STADT VERSTECKEN MÜSSTEST, WO WÜRDEST DU ES TUN?
    Ich kenne Gormtal nicht. Ich müsste mich erst eine Weile hier aufhalten, um mehr zu erfahren.
    Das entsprach der Wahrheit, wie auch der Schattenmahr erkannte. Deutlich konnte Lhiuvan den brodelnden Zorn des Ungeheuers spüren.
    WIR WERDEN UNS WEITER UMHÖREN UND NACH IHNEN AUSSCHAU HALTEN, stieß es hervor. WENN WIR SIE BIS MORGEN NICHT GEFUNDEN HABEN, WERDE ICH MIR ANDERE HELFER SUCHEN, DIE MIR DEN WEG NACH TAL’ORIN BAHNEN.
    Stunde um Stunde irrten sie durch die Straßen von Gormtal, von einer Taverne zur nächsten. Aus Lhiuvans Gedanken hatte der Schattenmahr erfahren, dass Gastwirte nicht nur zahlreiche Leute kannten, sondern häufig auch aus den Gesprächen ihrer Gäste manches aufschnappten und eine gute Informationsquelle darstellten. In Gormtal jedoch schien selbst diese Quelle ausgetrocknet zu sein.
    Dass sich Elben in der Stadt aufhielten, war unbestritten, viele wussten davon. Allem Anschein nach hatten sie sich tatsächlich vor allem unter denen, die in der Stadt Schrecken, Chaos und Furcht verbreiteten, mächtige Feinde geschaffen, indem sie ihre Machenschaften durchkreuzten und den Schwachen halfen. Lhiuvans Hochachtung für sie steigerte sich dadurch noch, und er hoffte inbrünstig, dass die Suche nach ihnen wirklich erfolglos bleiben würde.
    Meistens begegnete man ihm mit Feindseligkeit, sobald er sich nach ihnen erkundigte, doch stets bannte der Schattenmahr sein Gegenüber mit seiner Macht. So verschwand nicht nur die Aggressivität der Befragten, sondern er konnte auch sicher sein, dass er die Wahrheit erfuhr.
    Ansonsten jedoch brachte auch diese ihn nicht weiter, da absolut niemand etwas zu wissen schien.
    Ich habe dir gesagt, dass du sie nicht finden wirst, wenn sie nicht

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