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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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beiden ihn berührten, wurden auch sie zu einem Opfer des Schattenmahrs.
    »Wie viele von euch gibt es insgesamt in Gormtal?«, fragte er.
    »Zehn«, antwortete einer der Elben, ohne zu zögern.
    »Dann bringt mich jetzt zu den anderen!«

19
DAS TRIBUNAL
    Thalinuels Geschichte, September 11657
alter Zeitrechnung der Elben
    Der Kampf innerhalb der Zwergenmine war nur kurz gewesen, trotzdem hatte auch er Opfer gefordert, wenngleich kaum mehr als die Angriffe zuvor. Darüber hinaus hatten viele Elben Verletzungen davongetragen, die meisten jedoch nicht allzu schwer. Alles in allem aber hatten sie einen hohen Preis für den Sieg bezahlen müssen. Er bezifferte sich nicht nur in den vielen Toten und Verletzten, sondern auch in der Anwendung von finsterer Chaosmagie und der Missachtung eines direkten Befehls des Königs, was sicherlich noch Folgen nach sich ziehen würde.
    Olvarian hatte sogar noch in weiterer Hinsicht gegen dessen Anordnungen verstoßen. Natürlich hatte er nach dem Sieg nicht einfach alle Krieger wie verlangt in ihre Heimatorte zurückschicken und die Zwerge sich selbst überlassen können. Eine kleine Abteilung aus einer der unabhängigen Städte hatte er zurückgelassen, damit sie die Rückkehr der Zwerge an die Oberfläche überwachten und den Zugang zur Mine anschließend möglichst dauerhaft verschlossen.
    Sollten die Zwerge sich weigern, die Kapitulationsvereinbarungen einzuhalten, würden die wenigen Elben sie zu nichts zwingen können, aber es war nicht zu erwarten, dass so etwas geschehen würde. In diesem Fall hätten die Zwerge damit rechnen müssen, dass bereits wenige Tage später erneut ein Elbenheer vor der Mine stand, und geschwächt, wie sie nun waren, konnten sie keinen weiteren Kampf durchstehen.
    Nachdem sie ihre Toten begraben hatten, machte sich das übrige Heer auf den Heimweg. Ein Stück des Weges ritten sie gemeinsam, doch nach und nach trennten sich immer mehr kleine Züge von ihnen, so wie sie auf dem Hinweg zu ihnen gestoßen waren, um zu den Städten zurückzukehren, aus denen sie stammten.
    Sie ritten schnell, denn Unruhe hatte Olvarian befallen. Viel mochte geschehen sein, seit die Reiter des Königs von Saltinan aufgebrochen waren, und er wollte so schnell wie möglich alle Neuigkeiten erfahren und sich mit Molakan beraten.
    Zwei Tage benötigten sie, und es war bereits später Nachmittag, als sie in der Ferne schließlich das Meer und die Türme von Saltinan erblickten, die sich davor abhoben. Nur dreizehn von den zwanzig, die von hier aufgebrochen waren, kehrten zurück.
    Ihr Kommen blieb nicht unbemerkt. Als sie sich der Stadt näherten, verließ eine große Abteilung Reiter in den Uniformen der königlichen Garde Saltinan und kam ihnen entgegen.
    Thalinuel beobachtete sie mit einem unbehaglichen Gefühl.
    »Was mag das zu bedeuten haben?«, wandte sie sich an Verilon.
    »Auf jeden Fall Ärger. Es wäre ziemlich verwegen, zu glauben, dass der König die Auflehnung gegen seinen Befehl einfach so übergehen wird. Ein solches Ereignis hat es seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben, wenn überhaupt schon jemals.«
    »Kein Wunder, seit dem Zeitalter des Feuers haben wir uns auch nicht mehr im Krieg befunden, wie ihn Lotharon jetzt ausgerufen hat. Aber was soll schon groß geschehen? Wir werden einen Tadel erhalten und vielleicht ein paar Strafdienste verrichten müssen.«
    »Ich weiß nicht, ob es wirklich dabei bleiben wird«, murmelte Verilon. »Es war äußerst klug vom König, das Kriegsrecht auszurufen. Es macht ihn nicht nur zum Oberbefehlshaber über alle Krieger und räumt ihm weitgehende Machtbefugnisse ein. Wer gegen seine Befehle verstößt, den kann er auch nach Kriegsrecht als Verräter bestrafen.«
    »Und das bedeutet?« Thalinuel lachte nervös. »Ich meine, es gibt bei uns schließlich keine Todesstrafe.«
    »Das nicht, aber er besitzt viele andere Möglichkeiten. Er kann uns gefangen nehmen, uns sogar aus dem Kriegerheer ausschließen und uns verbieten, jemals wieder Waffen zu tragen.«
    »Aber …« Der Schreck fuhr Thalinuel in die Glieder. Damit hatte sie nicht gerechnet. »Warum sollte er das tun? Wir haben in bester Absicht für unser Volk gehandelt. Auch er wird einsehen, dass es ein wichtiger Sieg im bevorstehenden Krieg war, die Waffenlieferungen an die Menschen zu unterbinden. Ich meine, wir haben schließlich nicht aus eigennützigen Gründen gehandelt.«
    Verilon zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß auch nicht, was geschehen wird. Es muss ja nicht

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