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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gleich zum Schlimmsten kommen, ich wollte dir keine Angst machen. Warten wir einfach ab.«
    Die Gardisten waren inzwischen herangekommen und zügelten ihre Pferde. Angeführt wurden sie auch diesmal von Natalion.
    »Du hast einen großen Fehler begangen, als du gegen den Befehl des Königs gehandelt hast, Olvarian«, sagte er. »Und das gilt auch für euch andere. Nun werdet ihr die Konsequenzen dafür tragen müssen.«
    »Ich bin immer noch der zweite Hüter der Türme von Saltinan und verlange, von Euch entsprechend ehrenvoll angesprochen und behandelt zu werden«, entgegnete Olvarian kühl.
    Natalion lächelte.
    »Du irrst dich. Wegen Verrats gegen den König hat er dich von diesem Posten entbunden und dir sämtliche Privilegien aberkannt. Ebenso wie Molakan nicht länger Hüter der Türme ist. Ich habe den Auftrag, dich zu ihm zu bringen, denn du wirst mit ihm zusammen vor einem Kriegstribunal des Verrats, der Befehlsverweigerung und des Aufruhrs angeklagt. Auf Befehl des Königs seid ihr alle festgenommen.«
    Ungläubig riss Thalinuel die Augen auf. Das konnte doch nur ein Albtraum sein!
    »Du wirst mir jetzt dein Schwert und deine sonstigen Waffen aushändigen, Olvarian. Und auch ihr anderen werdet eure Waffen ablegen, dann erspare ich euch die Demütigung, in Fesseln durch die Straßen von Saltinan geführt zu werden.
    Verlangend streckte Natalion die Hand aus. Olvarian starrte ihn einige Sekunden lang hasserfüllt an, dann senkte er den Kopf. Er legte die Hand auf den Griff seines Schwertes, zog sie dann aber wieder zurück.
    »Nein!«, brüllte er und versetzte Natalion mit dem Handballen einen harten Schlag gegen die Brust, der den Gardisten rücklings vom Pferd stürzen ließ. Gleichzeitig riss er sein eigenes Pferd am Zügel herum und preschte los. Mehrere der anderen Krieger schlossen sich ihm an.
    Einem ersten Impuls folgend wollte auch Thalinuel losreiten, doch Verilon erkannte ihre Absicht und hielt sie am Arm zurück.
    »Nicht!«, stieß er hervor. »Das bringt nichts. Dadurch verschlimmerst du deine Lage nur noch.«
    »Ihnen nach!«, brüllte Natalion zornbebend und rappelte sich auf. Mehrere Gardisten nahmen die Verfolgung auf, doch war der Vorsprung der Flüchtenden bereits beträchtlich.
    Zusammen mit den anderen, die zurückgeblieben waren, ließ Thalinuel sich widerstandslos entwaffnen und festnehmen.
    Bislang hatte sie noch nicht einmal gewusst, dass es in Saltinan überhaupt Kerker gab, und erst recht hätte Thalinuel nicht gedacht, dass sie selbst jemals darin eingesperrt werden würde. Als wäre es eine besondere Ironie des Schicksals, lagen die Zellen ausgerechnet im Haus der Türme, dem früheren Amtssitz Molakans, der nun selbst ebenfalls hier eingekerkert war, allerdings in einer eigenen Zelle, während sie sich zu zehnt eine teilen mussten.
    Es gab noch weitere Gefangene, die sich offenbar ebenfalls geweigert hatten, den Befehlen zu gehorchen, oder sie waren enge Vertraute von Molakan und sollten deshalb zusammen mit ihm angeklagt werden. Gesehen hatte Thalinuel sie nicht, aber die verriegelten Zellentüren aus dickem Holz mit Wachposten davor, an denen sie vorbeigeführt worden war, waren unmissverständlich.
    »Das ist doch alles eine riesige Farce«, stieß einer der Krieger hervor. »Der König möchte nur seine Macht demonstrieren. Er wird an uns ein Exempel statuieren, und wir haben ihm auch noch selbst den Vorwand geliefert, den er dafür braucht.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass uns solche Folgen erwarten könnten«, stimmte ein anderer zu. »Wie konnten wir nur so dumm sein, den Angriff auf die Mine trotzdem durchzuführen? Wären wir bloß zusammen mit den anderen umgekehrt, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation.«
    »Wir haben den Angriff durchgeführt, weil es das einzig Richtige war«, ergriff Verilon das Wort. »Jedenfalls das einzig Richtige für unser Volk, und dessen Wohlergehen sollte uns wichtiger sein als unser persönliches Schicksal. Statt nur daran zu denken, solltet ihr euch lieber vor Augen halten, wie viele Elben durch die Waffen gestorben wären, die dank unseres Eingreifens nun niemals zu den Menschen gelangen. Mag Lotharon uns auch bestrafen, erst die Geschichte wird über uns richten. Und über ihn.«
    Seine Worte beschämten die anderen. Auch Thalinuel spürte, wie eine Art trotziger Mut in ihr aufstieg. Ihr waren ebenfalls bereits Zweifel gekommen, ob sie sich richtig entschieden hatte, als sie an der Erstürmung der Mine teilgenommen hatte,

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