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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Neubesiedlung von Zarkhadul ergeben hatten. Umgekehrt hatte Warlon auch zahlreiche Fragen dazu, was sich im goldenen Tal verändert hatte und wie gut die Eingliederung der befreiten Elben mittlerweile gelungen war. Zwar behauptete Gelinian, dass es dabei so gut wie keine Probleme gab, und Lhiuvan hob hervor, dass sich durch ihre Ankunft auch beim übrigen Elbenvolk neue Hoffnung und neue Vitalität ausgebreitet hatten, doch auf konkreteres Nachhaken erhielt Warlon nur ausweichende Antworten und verzichtete schließlich auf weitere Fragen in dieser Richtung.
    Allerdings dachte er sich seinen Teil und merkte, dass auch Ailin neben ihm nachdenklich geworden war. Entgegen den Beteuerungen schien die Lage im goldenen Tal längst nicht so einfach zu sein, sonst hätten sie klarere Antworten erhalten.
    Der Festschmaus dauerte mehr als zwei Stunden. Erst als alle mehr als satt waren, endete das Bankett schließlich, und die größtenteils leeren Tabletts wurden abgeräumt. Damit war auch die strikte Tischordnung aufgehoben. Die meisten Gäste standen auf, um ein wenig umherzugehen und sich zu unterhalten. Vor allem die Angehörigen der großen Zwergenhäuser nutzten die Gelegenheit, neue Kontakte zu den Abordnungen der Menschen zu knüpfen, wohl in der Hoffnung, dass sich daraus einmal Geschäftsbeziehungen entwickeln mochten. Überall standen und saßen kleine Grüppchen beisammen.
    Ailin wollte sich über einige Punkte mit Hohepriesterin Breesa unterhalten, während Warlon ziellos ein wenig umherschlenderte. Ihm lagen solche vornehmen Feiern nicht. Er war ein Krieger, und wenn er die Wahl gehabt hätte, hätte er lieber an einem gefährlichen Kampfeinsatz teilgenommen, statt hier zu sein. Sein einziger Trost war das hervorragende Bier.
    Er stieß mit dem einen oder anderen auf das Wohl des Brautpaares an und wechselte ein paar Worte, ehe er sich schließlich den beiden Goblins zuwandte. Quarrolax und sein Begleiter gehörten zu den Wenigen, die allein an einem der Tische saßen. Ihr Volk war für geschäftliche Verbindungen uninteressant, außerdem saß in vielen Zwergen noch ein tief verwurzeltes Misstrauen gegen den langjährigen Erzfeind im Kampf um die Erschließung der Tiefenwelt.
    Dieses war bei Warlon seit dem Krieg geschwunden, in dem sich die Goblins als zuverlässige Verbündete erwiesen hatten. Auch in den seither verstrichenen Jahren hatte es keinerlei Konflikte zwischen ihren Völkern mehr gegeben, obwohl die Jahrhunderte zuvor von ständigen Reibereien und Kämpfen erfüllt gewesen waren.
    Dennoch wusste Warlon kaum, worüber er mit den Goblins sprechen sollte. Er wechselte ein paar belanglose Floskeln mit Quarrolax und war fast froh, als nach einigen Minuten jemand aus der lartronischen Delegation zu ihm kam und ihm ausrichtete, dass König Kalmar ihn zu sprechen wünschte.
    Bereitwillig folgte er ihm und nahm nach einer entsprechenden Einladung dem König gegenüber Platz.
    Es fiel Warlon schwer, das Alter von Menschen zu schätzen, weil diese wesentlich schneller alterten und eine viel geringere Lebenserwartung besaßen. Auf jeden Fall war der König alt, dennoch aber keinesfalls von der Last der Jahre gebeugt, sondern stark und stattlich. Seine Augen blickten klar und herrisch, und sein grauer Bart war eines Zwerges durchaus würdig.
    »Ein wahrlich schönes Fest«, begann er. »Dabei hatte ich gedacht, dass auf einem Zwergenfest nur bis zum Umfallen getrunken und bei einer Untermalung aus grölenden Schlachtgesängen möglichst viel Essen in sich hineingestopft würde.«
    Seine Augen funkelten bei diesen Worten spöttisch und zeigten Warlon, dass seine Bemerkung nicht ernst gemeint war. Dennoch fragte er sich ein wenig unbehaglich, warum Kalmar gerade ihn an seinen Tisch gebeten hatte. Er glaubte nicht, dass es nur um einen Austausch von Höflichkeiten ging, und sah sich gleich darauf bestätigt.
    »Manche werfen uns sogar vor, dass zumindest unsere vornehme Oberschicht eher den Menschen ähnele und zu wenig dem entspräche, wie man sich Zwerge gemeinhin vorstellt«, gab er ebenfalls lächelnd zurück.
    »Was zweifellos ein Lob und kein Vorwurf ist, wie man an diesem Fest sieht. Einzig die Auswahl mancher Gäste lässt etwas zu wünschen übrig«, fuhr der König mit einem bezeichnenden Blick zur Delegation aus Radon und dann zu Sjorkan hinüber fort. »Es heißt, dass vor allem Zarkhadul gute Geschäfte mit den Barbaren macht.«
    »Nicht übermäßig viele, aber durchaus lukrativ für beide Seiten«,

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