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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Rest des Rates ihre Ansicht teilte. Die Zeit war seines Erachtens für Zarkhadul einfach noch nicht gekommen, den Großteil aller Macht in die Hände einer einzelnen Person zu legen.
    Darüber hinaus würde es äußerst schwierig werden, sich auf einen Kandidaten zu einigen. Die Abkömmlinge der reichen Häuser, die sich Hoffnungen auf den Thron machten, besaßen nur wenig Rückhalt im Volk. Gerade den befreiten Sklaven bedeuteten die Namen selbst der mächtigsten Häuser kaum etwas. Wenn sie frei über einen König entscheiden könnten, würde ihre Wahl vermutlich eindeutig ausfallen, so wenig Warlon dies auch gefiel, denn diese Wahl würde ohne jeden Zweifel ihn treffen.
    Innerhalb der Kriegerkaste genoss er ohnehin höchste Wertschätzung, aber auch beim übrigen Volk war er überaus beliebt. Man hatte nicht vergessen, welche bedeutsame Rolle er während des Krieges gegen die Thir-Ailith und der Befreiung der Sklaven gespielt hatte. Man vertraute ihm, und aus diesem Grund würde das Volk so leicht keinen anderen als König akzeptieren.
    Damit befand er sich in einer ähnlichen Situation wie vor Jahren sein Mentor Barlok, den man wesentlich lieber auf dem Thron gesehen hätte als Tharlia. Barlok hingegen hatte nicht die geringsten derartigen Ambitionen gehegt, so wenig wie Warlon jetzt. Bevor es zu Machtkämpfen oder gar Unruhen kam, erschien es ihm besser, alles so zu belassen, wie es war.
    Tharlia erfüllte ihre Aufgabe hervorragend und genoss bei der Bevölkerung beider Minen hohes Ansehen. Obwohl es trotz der gut ausgebauten Straße, die die Minen an der Oberfläche inzwischen miteinander verband, auch mit einer Kutsche eine beschwerliche Reise war, die einen Tag und fast eine ganze Nacht dauerte, besuchte sie Zarkhadul, so oft es ihr möglich war, um auch hier Präsenz zu zeigen, doch überließ sie die Regierung der Stadt weitgehend dem Hohen Rat, der die lokalen Probleme viel besser kannte.
    An diesem Vormittag war sie völlig überraschend mit ihrer Kutsche zu einem Besuch in Zarkhadul erschienen und hatte verlangt, den Hohen Rat einzuberufen.
    Die Nachricht hatte Warlon durch einen Boten erreicht, als er sich zusammen mit Sokan, dem zweiten Vertreter der Kriegerkaste im Rat, in den Kasernen befand und eine Gruppe junger Zwergenkrieger nach erfolgreicher Ausbildung auf den Dienst für Zarkhadul vereidigte. Sie konnten die Zeremonie nicht einfach abbrechen, weshalb sie im Palast erst mit einiger Verspätung eintrafen.
    Die übrigen Ratsmitglieder hatten sich bereits versammelt: Caron und Mirkol für die Arbeiterkaste, sowie Ailin und Selon. Der greise Schriftgelehrte war von Elan-Dhor nach Zarkhadul umgesiedelt, um in den letzten Jahren seines Lebens den ungeheuren Schatz an Wissen zu erforschen, der in den Archiven von Carem Thain lagerte, der großen Bibliothek von Zarkhadul.
    »Mich haben schlimme Nachrichten erreicht. Deshalb bin ich unverzüglich hergeeilt, um den Rat zu unterrichten«, kam Tharlia ohne Umschweife auf den Grund ihrer Anwesenheit zu sprechen, als sich auch die beiden Krieger gesetzt hatten. »Ein elbischer Bote brachte die Nachricht, dass Lhiuvan geflohen ist, und das bereits am ersten Tag der Rückreise. Es geschah während eines Barbarenangriffs, als sich das Elbenschiff noch auf dem Oronin befand, also in direkter Nähe.«
    »Das ist bedauerlich, da er unser Vertrauen missbraucht hat«, ergriff Selon das Wort. »Aber letztlich eine Angelegenheit der Elben untereinander. Inwiefern betrifft das uns? Nach seinem unerklärlichen Verrat wird er wohl kaum zu uns zurückkehren.«
    »In genau diesem Punkt ist die Herrin Illurien sich nicht sicher. Auch sie kann sich nicht erklären, was Lhiuvan dazu bewogen hat, das Tor zu manipulieren. Er behauptete, sich an nichts erinnern zu können. Anfangs haben alle das für eine Ausrede gehalten, doch hat Illurien etwas Fremdes an ihm gespürt. Es war gut verborgen, und sie hat zunächst angenommen, es hätte etwas mit der Magie des Tores zu tun gehabt, aber rückblickend hält sie es in der Tat für möglich, dass Lhiuvan unter einem fremden Einfluss gestanden hat. Das würde erklären, warum er eine so unglaubliche Tat begangen hat.«
    »Ein fremder Einfluss … das klingt alles sehr seltsam«, sagte Warlon nachdenklich. »Aber gut, wir werden wachsam sein, obwohl ich ebenfalls bezweifle, dass er noch einmal nach Zarkhadul oder Elan-Dhor zurückkehren wird. Er müsste damit rechnen, dass wir ihn sofort festnehmen und an sein Volk

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