Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
um einen bereits von langer Hand geplanten Feldzug.
    Ihr Unbehagen steigerte sich dadurch nur noch mehr. Sicherlich hatte Verilon Recht – sie konnten nicht zulassen, dass die Zwerge die Menschen mit Waffen versorgten, die für den Kampf gegen ihr Volk gedacht waren. Dem musste Einhalt geboten werden.
    Aber was sich jetzt abzeichnete, das war höchstens noch eine Winzigkeit von einem richtigen Krieg entfernt, ein regelrechter Feldzug. Es ging nicht darum, die Zwerge nur einzuschüchtern, damit sie von ihrem Tun abließen, das zeigte schon die enorme Zahl an beteiligten Kriegern.
    Olvarian hatte vor, die Mine anzugreifen, daran bestand für sie keinerlei Zweifel.
    Das konnte sie nicht gutheißen, selbst wenn die Zwerge zuvor ein paarmal erfolglos aufgefordert worden waren, ihre Waffenlieferungen zu unterlassen, wie Olvarian ihr versichert hatte. Es musste noch andere Möglichkeiten geben. Kleine Dörfer und Siedlungen der Menschen zu besetzen, von denen Feindseligkeiten und Gewalttaten ausgingen, war eine Sache. Die Bauern und Handwerker hatten ihnen meist nicht viel entgegenzusetzen, und die Besatzung beschränkte sich weitgehend darauf, die Einwohner zu überwachen, um weitere Gewalttätigkeiten zu verhindern.
    Die Zwerge jedoch würden wohl kaum so einfach zu bezwingen sein. Verglichen mit den Menschen waren sie nur ein kleines Volk, aber stolz und ausgesprochen stark. Darüber hinaus besaßen sie unvergleichliche Fähigkeiten bei der Bearbeitung von Stein, Erz und Metall, was sie nicht zuletzt zu begnadeten Waffenschmieden machte. Und sie würden in ihrer Mine vermutlich gut geschützt sein, was einen Angriff selbst für Elbenkrieger verlustreich machen würde.
    War es das wirklich wert?
    Thalinuel wusste nicht, wie viele Zwerge in den Weißbergen lebten. Es mochten wenige hundert sein, vielleicht aber auch Tausende. Sie waren in verschiedenen Gebirgen unter die Erde gegangen, und manche ihrer Minen waren niemandem bekannt. Insgeheim hatten sie wahrscheinlich schon seit langer Zeit auf diesen Tag hingearbeitet, hatten die Berge und ihre Höhlen erforscht und nach den ertragreichsten Stätten zum Abbau von Erzen, Edelmetallen und Edelsteinen gesucht. Vielleicht hatten sie sogar schon viele Jahre im Voraus damit begonnen, die Höhlen auszubauen und neue Stollen zu graben. Kein Elb hatte ihre Minen bislang betreten, daher besaßen sie auch keinerlei Informationen darüber, wie diese aussahen und was dort vorging.
    Wahrscheinlich bereitete genau das Molakan und Olvarian Unbehagen, sonst hätten sie andere Maßnahmen ergriffen, um die Waffenlieferungen zu stoppen. Sie fürchteten, dass auch dort eine Verschwörung gegen ihr Volk vorbereitet werden könnte. Auf welcher Seite die Zwerge standen, zeigten sie ja allein schon durch ihre Unterstützung der aufständischen Menschen.
    Thalinuel glaubte selbst nicht an solch eine Verschwörungstheorie, doch konnte sie gerade in Zeiten wie diesen das Misstrauen gut verstehen. Auch ihr waren die Zwerge reichlich suspekt. Sie konnte einfach nicht begreifen, dass Völker es vorzogen, in finsteren Höhlen unter der Erde zu hausen, und eine solche Gier nach materiellen Dingen entwickelten. Darüber hinaus verehrten sie noch Götter, die ebenfalls in irgendwelchen unterirdischen Hallen leben sollten.
    Diesen Humbug teilten sie immerhin mit den Menschen, sah man einmal davon ab, dass diese den Sitz der von ihnen angebeteten Götter an anderen Orten vermuteten. Götter verehren! Allein dieser Aberwitz zeigte schon, wie unreif die jüngeren Völker noch waren. Für die Götter waren Rassen und Völker nur Werkzeuge, die sie erschufen und in die verschiedenen Daseinsebenen schickten, damit diese für sie und ihre Ideale kämpften: Ordnung gegen Chaos, Gut gegen Böse. Verehrten ein Hammer oder ein Schwert vielleicht ihren Schöpfer? Ihr Wert begründete sich allein dadurch, wie gut sie ihre Aufgabe erfüllten.
    Die Götter des Lichts waren über solche unsinnige Anbetung erhaben, lediglich die Chaosgötter verlangten sie von ihren Untertanen. Selbst ihnen ging es jedoch nicht um die Verehrung als solche, sondern um die blutigen Rituale, in denen diese ihren Ausdruck fand, da sie sich am Leid gequälter Kreaturen weideten.
    Aber den jüngeren Völkern das begreiflich zu machen, war den Elben nie gelungen. Vor allem die Menschen neigten zu Aberglauben in allen möglichen Spielarten und bildeten sich ein, die Götter würden ihnen sogar aktiv Hilfe leisten, wenn sie ihren Beistand nur

Weitere Kostenlose Bücher