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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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wirklich wert ist. Die Zwerge haben viele Minen gegründet. Manche davon sind uns völlig unbekannt. Selbst wenn wir verhindern, dass von dieser hier weiter Waffen an die Menschen geliefert werden, werden andere Minen vermutlich sofort an ihre Stelle treten.«
    »Dieses Problems bin ich mir bewusst, aber auch wir schlafen nicht. Über kurz oder lang werden wir auch die anderen Minen finden. Jetzt beschäftigen wir uns erst einmal mit dieser. Ich möchte, dass alle Zwerge wissen, dass wir keine Waffenlieferungen an Aufständische dulden. Dann wird sich zeigen, ob die Gier dieser Dreckwühler tatsächlich so viel größer ist als ihre Vernunft.«
    Der Zugang zur Mine lag in einem Einschnitt des Berges, einer zwei, drei Dutzend Schritte tiefen Schlucht mit glatten, hoch ansteigenden Felswänden auf drei Seiten. In den Felswänden gähnten zahlreiche kleine Öffnungen wie eine Vielzahl toter Augenhöhlen, die Thalinuel das Gefühl vermittelten, angestarrt zu werden.
    Mit größter Wahrscheinlichkeit war das auch der Fall. Sie war sicher, dass im Dunkel hinter vielen der Öffnungen Zwerge lauerten und jede Bewegung des elbischen Heeres aufmerksam beobachteten. Das jedoch beunruhigte sie weniger als die Tatsache, dass jeder Angreifer, noch bevor er das Tor erreichte, unter Beschuss genommen werden konnte. Glücklicherweise besaßen die Zwerge kein Talent zum Bogenschießen, aber sie konnten aus den Öffnungen im Gestein Felsbrocken, Speere und andere Wurfgeschosse auf jeden schleudern, der sich dem Eingang näherte.
    Das Tor selbst war groß und äußerst massiv, aus Stahl und dicken Holzbohlen gefertigt. Obwohl sie einige Magier bei sich hatten, fragte Thalinuel sich, wie Olvarian es zu durchbrechen plante. Sicherlich verfügten die Magier über mancherlei Möglichkeit dazu, doch alle setzten voraus, dass sie nahe herankamen und es berührten. Genau das aber würde nur unter größter Gefahr möglich sein. Die Zwerge würden alles daransetzen, um das zu verhindern.
    »Warum tut sich da nichts?«, murmelte Thalinuel leise zu sich selbst. Die Anspannung war grauenhaft.
    Seit Minuten verharrten sie nun schon vor der Schlucht, ohne dass etwas geschah. Das große, zweiflügelige Tor blieb geschlossen, und kein Zwerg zeigte sich.
    »Es scheint nicht so, als ob ein Empfangskomitee zu unserer Begrüßung kommt. Dann werden wir wohl anklopfen müssen.« Olvarian deutete auf fünf Krieger in seiner Nähe, darunter auch Thalinuel. Einer der Krieger, Hialdon, trug ein Bündel bei sich. »Ihr begleitet mich als meine Eskorte.«
    Beklommen ließ Thalinuel ihren Blick über die Öffnungen gleiten, als sie zusammen mit den anderen langsam in die Schlucht ritt. Sie hatten sich jedoch kaum in Bewegung gesetzt, als ein Horn geblasen wurde, dessen Klang schmetternd von den Felswänden widerhallte.
    »Halt!«, befahl eine laute Stimme. In einer der Öffnungen direkt über dem Tor war das bärtige Gesicht eines Zwergs erschienen. »Kommt keinen Schritt näher, wenn euch euer Leben lieb ist! Mehrere Dutzend Speere sind in diesem Moment auf euch gerichtet.«
    »Die Gastfreundschaft des Zwergenvolkes hat in letzter Zeit erheblich nachgelassen!«, rief Olvarian, zügelte jedoch sein Pferd. »Noch vor wenigen Monaten habt Ihr uns freundlich begrüßt, und Eure Tore standen uns offen, König Voltan.«
    »Die Zeiten haben sich geändert! Früher sind die Elben auch nicht wie eine Horde Strauchdiebe mit einer kampfbereiten Streitmacht bei uns erschienen. Also wundert euch nicht, wenn wir euch wie solche behandeln. Besucher, die unsere Gastfreundschaft wünschen, pflegen sich im Allgemeinen auch vorzustellen.«
    »Ich bin Olvarian, zweiter Hüter der Türme von Saltinan.« Thalinuel konnte sehen, dass er angesichts der Beleidigungen vor Zorn bebte, doch er beherrschte sich und blieb ruhig. »Ich bin gekommen, um mit Euch zu reden, König Voltan. Wenn Ihr uns schon nicht zu Euch hereinbitten wollt, so kommt wenigstens herunter, damit wir von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen können.«
    Der Zwergenkönig lachte grimmig.
    »Man hat uns vor Euch gewarnt, Olvarian, zweiter Hüter der Türme von Saltinan. Wir sind nicht so einfältig, wie Ihr zu denken scheint. Töricht wäre es, unser Tor im Angesicht eines nur einen halben Steinwurf entfernt lauernden Heeres zu öffnen. Gebt Euren Kriegern den Befehl, sich zumindest fünfhundert Schritte zurückzuziehen, dann komme ich herunter und werde mit Euch reden, wie Ihr es wünscht.«
    Noch immer vor

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