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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Ablauf der Frist zeigte sich König Voltan nicht einmal mehr, um seine Entscheidung zu verkünden, aber das war auch nicht nötig. Das Tor der Mine wurde nicht geöffnet, und kein Zwerg kam an die Oberfläche, wie Thalinuel bis zuletzt gehofft hatte.
    Olvarian hatte seine Kriegspläne bereits geschmiedet, und wenige Minuten nachdem die Stunde vorbei war, ließ er einen ersten, noch sehr vorsichtigen Angriff ausführen, um die Stärke des Feindes auf die Probe zu stellen. Der Vorstoß galt nicht direkt dem Tor, sondern einigen der größeren Öffnungen, die breit und hoch genug waren, dass sich ein Elb hindurchzwängen konnte.
    Im Schutz von Felsbrocken näherten sich knapp ein Dutzend Krieger der Schlucht. Die Felswände an beiden Seiten waren glatt und steil, aber für Elben durchaus zu bewältigen. Kaum hatten sie diese erreicht, schwärmten sie aus und begannen, am Stein nach oben zu klettern. Bogenschützen gaben ihnen aus sicherer Entfernung Deckung, indem sie die Öffnungen unter Beschuss nahmen.
    Obwohl sie auf alles schossen, was sich dahinter bewegte oder gar den Kopf herauszustrecken wagte, setzte dennoch sofort ein wütender Hagel von Speeren, Dolchen und Wurfsternen auf die Angreifer ein. Sie konnten nicht allzu schnell klettern und boten an der Felswand fast ideale Ziele für die Werfer auf der Gegenseite.
    Viele der Wurfgeschosse verfehlten ihr Ziel, weil die Zwerge wegen der heranzischenden Pfeile fast blind werfen mussten, aber schon ein leichter Treffer machte ein Weiterklettern unmöglich. Nach nicht einmal einer Minute musste der Stoßtrupp sich zurückziehen. Drei Tote blieben zurück, und fast jeder der Krieger hatte zumindest leichte Verletzungen erlitten – zwei mussten von ihren Gefährten gestützt werden, weil sie nicht mehr aus eigener Kraft laufen konnten.
    Die Verluste der Zwerge waren vermutlich deutlich höher. Wie viele von ihnen hinter den Felsöffnungen von Pfeilen getroffen worden waren, war ungewiss.
    »Verdammt!«, fluchte Thalinuel. »Die Öffnungen erstürmen wir nie, und ans Tor kommen wir so auch nicht heran.«
    »Es war nur ein erster Vorstoß, um die Stärke unserer Feinde zu testen«, sagte Verilon.
    »Ja, und jetzt wissen wir, dass sie sehr stark sind. Ich möchte wissen, was Olvarian als nächstes vorhat.« Sie blickte zu Molakans Stellvertreter hinüber, der mit den zehn Magiern, die ihren Trupp begleiteten, zusammenstand und heftig mit ihnen diskutierte. »Über was mögen sie wohl streiten?«
    »Vermutlich über den besten Weg, wie sie doch bis zum Tor gelangen. Aber das ist Wahnsinn! Diese Mine ist die reinste Festung. Die Zwerge haben den Platz gut gewählt. Bestimmt könnten wir sie erstürmen, aber das würde uns ungeheure Opfer kosten, und das wäre es nicht wert. Ich glaube nicht, dass wir hier mit Gewalt weiterkommen. Hier ist List gefragt.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Wenn mir etwas eingefallen wäre, hätte ich es Olvarian bereits vorgeschlagen. Auf jeden Fall können wir nicht einfach unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die Zwerge würden sich in ihrem Tun noch bestärkt sehen und erst recht damit fortfahren, wenn sie sich für unangreifbar halten. Und wenn sich herumspricht, dass sie uns besiegt haben, wäre das ein verheerendes Signal für die anderen Völker.«
    Ein Horn wurde geblasen und beendete ihre Diskussion. Es rief alle auf, sich in den Kampftrupps zusammenzufinden, in die sie zuvor eingeteilt worden waren. Mit einem beklommenen Gefühl reihten auch Thalinuel und Verilon sich in ihre Einheit ein. Würde Olvarian nach dem ersten selbstmörderischen Versuch nun einen weiteren Angriff nach dem gleichen Muster befehlen?
    Vorläufig zumindest geschah noch nichts dergleichen.
    Stattdessen unternahmen die Magier etwas. Sie hatten sich bei den Händen ergriffen und in Trance versetzt. Thalinuel konnte die Magie spüren, die von ihnen ausging und sich auf die Schlucht konzentrierte. Selbst ihr Pferd reagierte nervös, genau wie die Tiere der meisten anderen.
    Minutenlang geschah gar nichts, dann zogen am Horizont dunkle Wolken auf. Obwohl sich kein Lüftchen regte, wurden sie wie von einem heftigen Sturm herangetrieben und verharrten genau über dem Sinokol. Brodelnd und wie ganze Horden formloser Schatten wild durcheinanderwirbelnd sanken sie tiefer.
    »Das … das kann doch nicht sein!«, keuchte Thalinuel. »Das … ist finstere Magie. Die Magier wenden verbotene Zauber an!«
    Sie war nicht die Einzige, die dies erkannte. Erschrockene

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