Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
Rufe erklangen, und Unruhe breitete sich unter den Kriegerinnen und Kriegern aus.
    »Ruhe!«, befahl Olvarian. Er ritt ein kleines Stück vor, sodass er sich vor den in Kampfordnung angetretenen Trupps befand, und wandte sich zu ihnen um. »Ihr habt es bereits bemerkt, dass die Magier finstere Magie heraufbeschworen haben, obwohl dies verboten ist. Allzu leicht kann sie sich gegen den wenden, der sie einsetzt, wenn man nicht im Dienste der Chaosgötter steht. Dennoch haben wir uns nach intensiver Beratung entschlossen, in diesem Fall gegen das Verbot zu verstoßen, wie es auch schon vor langer Zeit im Kampf gegen die Horden der Finsternis notgedrungen manchmal der Fall war. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Magier waren zunächst strikt dagegen, aber sie haben eingesehen, dass es viele tapfere Krieger das Leben kosten würde, wenn sie uns nicht helfen. Es ist ein einfacher und ungefährlicher Zauber. Die Dunkelwolke wird uns bei unserem nächsten Angriff Schutz vor den Blicken der Zwerge bieten.«
    »Aber es wird auch für uns gefährlich werden, in sie einzudringen«, rief eine Kriegerin.
    »Das wird es nicht. Ihr werdet sie nicht einmal spüren; sie bietet euch nur Sichtschutz. Ihr werdet blind klettern müssen, aber das dürfte euer Vordringen nur wenig verlangsamen.«
    Mittlerweile hatte sich die Wolke bis direkt über die Schlucht gesenkt und hing wie ein schwarzer Schatten darüber. Auch auf Thalinuel wirkte sie Furcht einflößend, wie ein finsteres, hierhin und dorthin waberndes Lebewesen aus Gestalt gewordenem Bösen. Zähflüssigem, schwarzem Sirup gleich schien sie an den Felswänden herabzurinnen und sie wie eine Schicht zu bedecken, bis sie den Boden erreichte. Auch dort verteilte sie sich und stieg dampfartig wieder auf, bis die ganze Schlucht von der Schwärze erfüllt war.
    Olvarian bestimmte zwei der Kampftrupps für den nächsten Angriff, darunter auch den, dem Thalinuel und Verilon zugeteilt waren.
    »Eure Aufgabe ist es nur, die Wehrgänge hinter den Öffnungen zu besetzen und zu halten«, ermahnte er sie, während sie von ihren Pferden abstiegen, die ihnen bei diesem Vorstoß keine Hilfe sein würden. »Dringt nicht tiefer in die Mine vor, sondern versucht, das Tor zu öffnen. Wenn sie ungefährdet bis dorthin vordringen können, werden sich die Magier um alles weitere kümmern.«
    Er gab das Zeichen zum Angriff. Zusammen mit den anderen stürmte Thalinuel vor. Sie erreichte die ersten Ausläufer der Dunkelwolke und verlangsamte ihren Schritt instinktiv. Olvarian hatte behauptet, sie würde ihnen nur Sichtschutz gewähren und wäre nicht zu spüren, aber das stimmte nicht. Sie war kühl, als würde man im hellen Sonnenlicht unter einen Schatten treten, oder eher noch, als würde man in einen klammen Nebel geraten. Thalinuels Haut begann leicht zu prickeln, und die feinen Härchen darauf richteten sich auf. Es war ein Gefühl, als ob sie durch ein riesiges, feines Spinnennetz gegangen wäre.
    Es schauderte Thalinuel dabei, die Dunkelheit einzuatmen, aber nachdem sie sich nun einmal im Inneren befand, blieb ihr nichts anderes übrig, wollte sie nicht ersticken. Wenigstens war kein Unterschied festzustellen, die Luft der Dunkelwolke roch und schmeckte nicht anders als sonst.
    Sie konnte fast nichts mehr sehen, nur ganz vage Bewegungen um sich herum, gerade genug, um nicht mit anderen Kriegern zusammenzuprallen. Aber das stellte kaum ein Problem dar. Der Anblick der Steilwand mitsamt den Öffnungen hatte sich ihr wie ein Bild eingeprägt, und sie erreichte sie unbeschadet. Die Zwerge sahen wohl ein, dass es keinen Sinn hatte, Speere blindlings zu schleudern und somit zu vergeuden.
    Unebenheiten im Fels konnte Thalinuel freilich auch nicht erkennen, sondern musste sie beim Klettern mit Händen und Füßen ertasten. Trotzdem kam sie rasch voran. Die Metallreifen um ihre Oberarme drückten in ihre Haut, so stark spannten sich ihre Muskeln an.
    Schon nach kurzer Zeit erreichte sie die knapp einen halben Meter durchmessende Öffnung, die sie ausgewählt hatte – und um ein Haar wäre es die letzte Bewegung ihres Lebens gewesen!
    Eine Speerspitze, die sie erst im letzten Moment in der Dunkelheit heransausen sah, verfehlte ihren Kopf nur um eine Winzigkeit.
    Auch die Zwerge in ihrer Deckung hinter den Öffnungen waren nahezu blind, aber eben nicht völlig. Sie schleuderten ihre Speere nicht mehr, aber selbst die noch so vage Andeutung einer Bewegung reichte ihnen, um damit

Weitere Kostenlose Bücher