Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
HOCHELBEN EINES TAGES ZURÜCKKEHREN UND IHR VERNICHTUNGSWERK AN IHNEN VOLLENDEN WÜRDEN, UNERSETZLICH KÖSTLICHE WONNEN BEREITET, FÜR DIE DAS BISSCHEN MAGISCHE KRAFT, DIE WIR IHNEN GEGEBEN HABEN, NUR EIN GERINGER PREIS WAR.
Wieder vernahm Lhiuvan in seinem Geist ein abgrundtief bösartiges Gelächter.
Er wusste wenig mehr über die Schattenmahre, als dass es sie gab, die treuesten, stärksten und grausamsten Diener der Chaosgötter. Einst hatten sie diese Welt wie auch viele andere beherrscht und ein unvorstellbares Schreckensregime geführt.
SCHÖNE ZEITEN WAREN DAS, ALS DIE KONTINENTE NOCH IN MEEREN VON BLUT ERTRANKEN.
Dann jedoch waren die Elben von den Göttern des Lichts in diese Welt gesandt worden und erstarkt, bis es ihnen gelungen war, die Schattenmahre und die anderen Kreaturen der Finsternis zu vernichten oder zumindest von dieser Welt zu vertreiben. Damit erschöpfte sich sein Wissen über sie bereits nahezu.
VERGISS NICHT DAS NEUSTE KAPITEL UNSERER GESCHICHTE, höhnte die Stimme. DASS ES AUSGERECHNET EIN ELB IST, DER UNS DIE RÜCKKEHR IN DIESE WELT ERMÖGLICHEN WIRD. DEIN VOLK IST IM LAUFE DER ZEIT SCHWACH GEWORDEN UND STELLT KEINE GEFAHR MEHR FÜR UNS DAR, WÄHREND WIR SOGAR NOCH STÄRKER …
Erst im letzten Moment nahm Lhiuvan die plötzliche Bewegung dicht vor sich im Unterholz wahr. Verblüfft und ungläubig starrte er auf das bizarre Wesen, das vor ihm aufgetaucht war. Es war nicht viel mehr als einen halben Meter groß und reichte ihm nur bis dicht über die Knie. Es erinnerte an einen winzigen Goblin, doch war sein schmächtiger Körper mit langem Fell in so kunterbunten, ineinander verlaufenden Farben bedeckt, dass sie fast in den Augen wehtaten.
Ohne diese grellen Farben hätte Lhiuvan es im dichten Unterholz vermutlich nicht einmal wahrgenommen, doch so verharrte sein bereits zu einem weiteren Schlag mit dem Schwert erhobener Arm in der Luft. Selbst der Schattenmahr zögerte, seinem Körper den Befehl zum Zuschlagen zu erteilen.
Das Wesen war nicht einfach nur ein unbekanntes, exotisches Tier, sondern es war fraglos intelligent. Um den Kopf hatte es ein nach hinten verknotetes Tuch geschlungen, das vermutlich verwegen wirken sollte, angesichts seiner schmächtigen Gestalt und seines ebenfalls knallbunten, jedoch geradezu putzigen Gesichts, das an eine Mischung aus einem Äffchen und einer Katze erinnerte, nur lächerlich aussah.
Nicht weniger lächerlich wirkte das drohend auf Lhiuvan gerichtete Schwert in seiner Hand, das nicht nur in der Größe, sondern auch sonst eine verdächtige Ähnlichkeit mit einem Brotmesser besaß.
»Halt!«, stieß es mit heller, piepsiger Stimme hervor. »Du darfst hier nicht gehen. Der Weg ist versperrt.«
»Ach ja?«, entgegnete Lhiuvan und senkte sein Schwert. »Und wer will mich daran hindern? Du? Wie heißt du überhaupt?«
Er wunderte sich, dass der Schattenmahr ihn gewähren ließ, statt ihm einfach zu befehlen, das Wesen zu töten. Aber anscheinend war er selbst überrascht und deshalb unentschlossen.
»Natürlich ich, oder siehst du hier sonst noch jemanden? Und meinen Namen werde ich dir bestimmt nicht auf die Nase binden, da könnte ja jeder kommen. Ich meine es nur gut mit dir. Der Tod erwartet dich, wenn du weitergehst. Du solltest auf mich hören.«
»Und wenn ich mich weigere?« Angesichts der Trostlosigkeit und des Schreckens, in dem sein Geist gefangen war, betrachtete Lhiuvan das Geplänkel als eine willkommene Abwechslung, auch wenn er jeden Moment damit rechnete, dass der Schattenmahr dessen überdrüssig werden würde.
»Bist du schwerhörig oder einfach nur zu blöd, mich zu verstehen? Ich sagte doch schon, dass dich dann der Tod erwartet.«
»Willst du mich etwa umbringen? Wie wäre es, wenn du erst einmal dein Messerchen wegsteckst, bevor du dir noch daran wehtust.«
»Warum sollte ich dich wohl töten? Das werden schon die Ghoule und Sarn erledigen, wenn du weitergehst. Ich will dich nur warnen, obwohl ich dich ebenfalls mühelos töten könnte, wenn ich nur wollte. Du weißt wohl nicht, dass ich von den besten Meistern der Kampfkunst unterrichtet wurde? Für dich reicht mir auch ein Messerchen , wie du mein Schwert nennst.«
Blitzartig sprang das Wesen vor, und noch ehe Lhiuvan reagieren konnte, fügte es ihm einen nicht besonders tiefen, dafür aber schmerzhaften Schnitt am rechten Oberschenkel zu. Bis er sich von seiner Überraschung erholt hatte, war es bereits wieder zurückgesprungen.
Der Angriff war zu viel für
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