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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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heimlich aufstocken. Ein geschickter Plan. Kannst du uns genauere Zahlen nennen?«
    »Im Feldlager befinden sich elf Regimenter Reiterei, darunter vier Regimenter schwere Kavallerie. Zusammen etwa elftausend berittene Soldaten, wobei auch die leichte Kavallerie Panzer trägt, die einen nicht sorgfältig gezielten Pfeil abwehren dürften. Nördlich der Hügel hat Hollan ein Paradefeld anlegen lassen, wo sie seit Monaten täglich bei Kampfübungen gedrillt werden. Wir müssen also davon ausgehen, dass es sich nicht nur um eine Armee von Bauerntölpeln handelt, sondern um gut ausgebildete Truppen. Hinzu kommen vierzehn Regimenter Fußsoldaten: Speerträger, Schwertkämpfer und Bogenschützen. Insgesamt also rund fünfundzwanzigtausend Bewaffnete. Das Feldlager ist gut ausgebaut. Feste Zelte, zum Teil hölzerne Hütten und prall gefüllte Vorratslager, die durch zusätzliche Lieferungen ständig ergänzt werden. Der Winter wird für das Heer kein Problem darstellen, selbst wenn er noch so hart werden sollte. Wir dürfen also nicht darauf hoffen, dass Hollan gezwungen sein wird, einen Teil seiner Truppen nach Hause zu schicken.«
    »Das sind wahrlich keine guten Nachrichten«, murmelte Molakan. »Obwohl sich die Zahlen ungefähr mit dem decken, was wir erwartet haben. Allerdings hatte ich gehofft, dass es sich um mehr Infanterie und bedeutend weniger Kavallerie handeln würde. Fahre fort, wie sieht es in den umliegenden Städten aus?«
    »Hier sind meine Informationen leider wesentlich ungenauer«, gab Thalinuel zu. »Es ist mir gelungen, mich in Verkleidung nach Tarl und Auenstadt zu schleichen, doch abgesehen von der Stadtgarde hielten sich keine Uniformierten dort auf. Ich kann nur Vermutungen anstellen, wie viele der Zivilisten dort in Wahrheit Soldaten sind, doch gestützt auf meine Beobachtungen und Norialas’ Schätzungen fürchte ich, dass in jeder der vier Städte noch einmal ein Regiment Fußsoldaten und zwei Regimenter leichte Kavallerie stationiert sind. Im Ernstfall können sie sicherlich binnen einer Stunde kampfbereit sein, und zumindest die Reiter brauchen höchstens eine weitere Stunde, um zu Hollans Hauptheer zu stoßen.«
    »Demnach müssen wir mit rund neunzehn Regimentern Kavallerie und achtzehn Regimentern Fußtruppen rechnen«, fasste Larkosh zusammen. »Das ist deutlich mehr, als wir aufbringen können.«
    Molakan nickte. Die Sorge auf seinem Gesicht war nicht zu verkennen.
    »Die Fußtruppen werden kein großes Problem darstellen. Wenn es zu einem Kampf kommt, werden unsere Reiter einfach durch sie hindurchpreschen und sie niederreiten. Auch von ihrer leichten Kavallerie droht uns keine allzu große Gefahr, denke ich. Ich glaube nicht, dass sie es an Wendigkeit und Geschick mit uns aufnehmen kann.«
    »Das sehe ich ebenso«, stimmte Olvarian ihm zu. »Sorge bereitet mir lediglich die schwere Kavallerie. Ihr haben wir nicht viel entgegenzusetzen. Gegen stark gepanzerte Rüstungen, vor allem, falls sie von Zwergen angefertigt wurden, wie wir wohl befürchten müssen, sind nicht nur unsere Pfeile, sondern auch unsere Schwerter nutzlos. Dagegen helfen nur Lanzen, Streitäxte und schwere Breitschwerter; Waffen, mit denen unsere Krieger keine Erfahrung haben. Wenn die schwere Kavallerie sich einmal in Bewegung gesetzt hat, ist sie ein Koloss, der alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt. Wir selbst besitzen keine gepanzerte Reiterei, die wir dagegen ins Feld führen können.«
    Einige Sekunden lang herrschte Schweigen, und alle hingen ihren Gedanken nach. Molakan begann, unruhig im Raum auf und ab zu gehen.
    Jetzt, nachdem sie ihren Auftrag ausgeführt und berichtet hatte, was sie wusste, spürte Thalinuel, wie die Müdigkeit wie eine große, dunkle Hand nach ihr griff und ihren Verstand zu verwirren begann. Es fiel ihr schwer, die Augen offen zu halten und sich zu konzentrieren. Die fahle Herbstsonne schien durch die großen Fenster herein, verbreitete ein trügerisches Gefühl von Frieden und verstärkte ihre Schläfrigkeit noch.
    »Für das Problem mit der schweren Kavallerie werden wir schon eine Lösung finden, wenn es so weit ist«, sagte Molakan nach einer Weile. »Fest steht jedenfalls, dass wir die Existenz dieses Heeres nicht einfach hinnehmen können. Es stellt eine Bedrohung für all unsere Siedlungen im Norden dar und verhindert, dass wir unseren Einfluss dorthin ausdehnen. Nur wenige Verwalter sind angesichts eines so mächtigen Feindes so mutig wie Norialas.«
    »Womöglich hat

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