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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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geringfügig besser. Er hätte auch gehen können, denn außer dem Lastenaufzug gab es auch Stollen und Treppen, die von Zarkhadul zum Baran-Tahal führten, doch das hätte einen stundenlangen, anstrengenden Marsch bedeutet, was auch nicht besonders verlockend war.
    »Noch immer ängstlich?«, erkundigte sich Mirkol, der neben ihm stand, und lachte. Dass der Schürfmeister, der zudem Mitglied des Hohen Rates von Zarkhadul war, sich persönlich um ihn kümmerte, war ebenfalls eine hohe Ehre. »Seid unbesorgt. Gewöhnlich transportieren wir wesentlich schwerere Lasten, und es ist noch niemals etwas passiert.«
    Unwillkürlich warf Calafax einen Blick auf die Kisten, die sich neben ihnen stapelten. Darin befanden sich einige Waren, die er erst an diesem Morgen aus Lagerhäusern unten in Zarkhadul ausgewählt hatte. Gewöhnliche Händler bekamen so etwas gar nicht erst zu sehen.
    »Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, selbst wenn ich noch hundert Mal herkommen sollte«, sagte er und krampfte seine Hände noch fester um die eiserne Brüstung der Plattform. »Aber die Reise hat sich auf jeden Fall wieder gelohnt, und das ist schließlich die Hauptsache.«
    »Auch für uns.« Mirkol lachte noch lauter. Für einen Zwerg war er ungewohnt schlank, und sein geflochtener Bart war ziemlich dünn, aber er hatte einen wachen Verstand und war ein ausgezeichneter Geschäftsmann. »Und wir hoffen, dass Ihr uns noch oft die Ehre geben werdet.«
    Wenige Minuten später war ihre Fahrt endlich vorüber. Hastig trat der Händler von der Plattform herunter auf festen Felsboden und atmete erleichtert auf. Einen Moment noch ließ er seinen Blick über die komplizierte Konstruktion von Stahlträgern, Seilrollen und Rädern wandern, über die die Ketten liefen, an denen die Plattform hing. Alles war so raffiniert ausgetüftelt, dass trotz des großen Gewichts zwei Zwerge allein in der Lage waren, alles mithilfe einer Winde zu bedienen.
    Weitere Zwerge eilten herbei, ergriffen die Kisten und trugen sie zum Ausgang. Calafax folgte ihnen zusammen mit dem Schürfmeister langsam durch einen breiten, mit Steinmetzarbeiten kunstvoll verzierten Stollen. Es war einfach unglaublich, was die Zwerge in den nur dreizehn Jahren seit der Neubesiedelung der Mine alles vollbracht hatten. Kaum noch etwas deutete darauf hin, dass Zarkhadul mehr als tausend Jahre lang als verloren gegolten hatte und gerade dieser Eingangsbereich durch Sprengungen vollständig verschüttet gewesen war.
    Auch das Baran-Tahal war komplett neu angefertigt worden, ein gewaltiges, zweiflügeliges Tor aus Stahl, Holz und Stein, das fast einen Meter dick war und nach menschlichem Ermessen massiv genug schien, jedem Angriff mit noch so schwerem Belagerungsgerät standzuhalten.
    In der großen Eingangshalle begrüßte Calafax einige in seinem Sold stehende Männer. Nachdem sie am vergangenen Nachmittag und Abend die von seiner Karawane mitgeführten Güter abgeladen hatten, waren sie nun bereits seit den frühen Morgenstunden damit beschäftigt, alle von ihm hier gekauften Waren auf den Karren zu verstauen. Nun nahmen sie auch die letzten von den Zwergen hergeschafften Kisten in Empfang und brachten sie zu einem vor dem Tor bereitstehenden Wagen. Nachdem auch dieser letzte Rest verstaut war, ließ der Kutscher die Peitsche knallen, und der Wagen begann über die gewundene Gebirgsstraße die Fahrt hinab ins Tal, wo der Rest der Karawane wartete.
    Calafax blickte sich noch einmal um. Ein Stück entfernt sah er Kriegsmeister Warlon zusammen mit einem Barbaren stehen. Der Anblick gefiel ihm nicht sonderlich. Zwar führten seine eigenen Handelsrouten ihn nicht durch die noch weiter östlich nahe der Meeresküste gelegenen Barbarengebiete, aber er wusste, wie ungern Lartronia jeglichen Handel der Zwerge mit den Wilden sah. Vor allem, weil die Barbaren immer wieder den Oronin überquerten und Raubzüge auf radonischem Gebiet unternahmen, was die ohnehin schwelenden Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Ländern noch anheizte. Zwar behaupteten die Zwerge, keine Waffen an die Barbaren zu liefern, doch wer konnte das schon kontrollieren?
    Immerhin schien es auch zwischen Warlon und dem hünenhaften, fellbehangenen Wilden Meinungsverschiedenheiten zu geben, denn sie redeten heftig aufeinander ein.
    Der Händler wandte den Blick wieder ab. Das war nicht seine Angelegenheit. Mit einem kräftigen Händedruck verabschiedete er sich von Mirkol.
    »Ich hoffe, wir werden uns schon bald wiedersehen«, sagte

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