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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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weg von den Kriegslinien. Er dient nur dazu, den Jungen hier versteckt zu halten, bis er zu einer Art magischem Superkrieger herangewachsen ist.«
    »Ein Krieger, der stark genug ist, es auch mit einem Schattenmahr aufzunehmen«, sponn Thalinuel den Gedanken weiter. »Kein Elb hat je die direkte Begegnung mit einem Schattenmahr überlebt, heißt es. In meiner Zeit waren sie nur noch eine Legende. Ich weiß nicht, über welche ungeheuerlichen Fähigkeiten sie verfügen. Aber wenn irgendjemand sie besiegen kann, dann ist es dieser Knabe.«
    »Nur wird es noch Jahre dauern, bis er zum Mann heranreift und diesen Kampf aufnehmen kann. Die entscheidende Frage ist, ob die Elben bis dahin durchhalten können. In einem Jahrzehnt kann sich der Verlauf eines Krieges grundlegend wandeln, und wir wissen nicht einmal, wie sie sich gegenwärtig schlagen. Mal heißt es, der Krieg steht gut für sie, und sie wären auf dem Vormarsch, dann wieder höre ich, sie hätten sich in den Wäldern des Südens versteckt.«
    »Was sich nicht zwangsläufig ausschließt. Vor allem nicht, wenn der Kampf in den Wäldern stattfindet.«
    Barlok ließ seine Faust in die linke Handfläche klatschen.
    »Aber wir wissen eben nichts Genaues, und ihre Freundlichkeit allein reicht mir nicht mehr. Wie es aussieht, ist unser Schicksal nun untrennbar auf Gedeih und Verderb mit dem ihren verbunden. Ich bin ein Krieger, und wenn ich ungewollt Teil dieses Krieges geworden bin, dann will ich auch kämpfen.«
    »Vielleicht wirst du das eher müssen, als dir lieb ist.«
    »Alanion hat gesagt, dass er in nächster Zeit Boten aus dem Süden erwartet«, fuhr Barlok unbeirrt fort. »Wenn sie wieder aufbrechen, werde ich mich ihnen anschließen und mir mit eigenen Augen ein Bild von der Lage machen. Anschließend werde ich entscheiden, ob ich kämpfen oder zu meinem Volk gehen und es unterrichten werde.«
    »Vorausgesetzt, sie lassen dich.«
    »Was meinst du damit?«
    »Bist du wirklich so naiv?« Thalinuel beugte sich vor und senkte ihre Stimme. »Diese Elben hier, sie sind nicht wie die in unserer Welt. Nicht zu meiner Zeit und erst recht nicht zu deiner. Sie führen einen fürchterlichen Krieg gegen den schlimmsten Feind, den man sich nur denken kann. Um diesen zu bestehen, müssen sie hart und gnadenlos sein. Wir kennen das wichtigste Geheimnis ihres Volkes. Glaubst du wirklich, sie werden uns so einfach gehen lassen, wenn die Gefahr besteht, dass der Feind durch uns davon erfahren könnte?«
    »Noch wissen sie nicht, dass wir hinter Harlans Geheimnis gekommen sind, und sie brauchen es ja auch nicht zu erfahren.«
    »Alanion ist kein Narr, er weiß, dass ich die Macht des Jungen bei der ersten Begegnung spüren würde, und die hat nun in aller Öffentlichkeit stattgefunden. Aber darum geht es gar nicht. Wir wissen, dass Harlan hier aufgezogen wird, das allein reicht. Alanion muss bewusst gewesen sein, dass er das nicht vor uns hätte verheimlichen können, deshalb hat er erst gar kein Geheimnis daraus gemacht. Er versucht, uns mit seiner Freundlichkeit das Leben hier so angenehm wie möglich zu machen, denn er hat von Anfang an nicht vorgehabt, uns wieder von hier wegzulassen, bis der Prinz alt genug ist, seine Bestimmung zu erfüllen!«
    Ein leichter Schmerz am Arm weckte Barlok. Schlaftrunken fuhr er hoch, aber seine in langen Jahren als Krieger erworbenen Reflexe funktionierten so gut wie eh und je. Er nahm eine Bewegung neben sich wahr und packte blitzschnell zu.
    »He, lass das, blöder Grobian!«, ertönte eine keifende Stimme. Erst jetzt erkannte er, dass er Puschel ergriffen hatte. Nun wusste er auch, woher der Schmerz gekommen war, der ihn geweckt hatte. So weich das bunte Fell der Kreatur normalerweise war, verwandelte es sich doch in spitze Stacheln, wenn es sich sträubte. Ein gutes Dutzend dieser Stacheln bohrten sich in Barloks Handfläche, gerade so tief, dass sie ihm wehtaten, ihn aber nicht ernsthaft verletzten. Trotzdem widerstand er dem Impuls, seinen Griff zu lösen.
    »Warum hast du mich angegriffen, Wicht? Wolltest du mich im Schlaf töten? Dann hättest du behutsamer vorgehen und mir deinen Dolch ins Herz stoßen sollen!«
    »Töten? So einen Blödsinn kannst auch nur du quasseln.« Die Stacheln bohrten sich tiefer in Barloks Hand, bis ihm keine andere Wahl mehr blieb, als seinen Griff zu lösen. Hastig wich Puschel einen Schritt zurück. »Ich weiß gar nicht, warum ich so gutmütig bin. Ist das der Dank, dass ich versuche, dein nutzloses

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