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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Schrei nur mit Mühe unterdrücken. Was er vor sich sah, hätte wirklich der große Bruder des Felsenwurms sein können, der sie vor ein paar Tagen angegriffen hatte, und doch …
    Das Monstrum war riesig. Ein gigantisches, bestimmt sechs Meter durchmessendes Maul, das sich beständig öffnete und wieder schloss, schob sich durch die Trümmer der Wand. Jedes Mal schlugen die Kieferleisten mit einem schrecklichen, mahlenden Geräusch aufeinander.
    Schon der kleinere Wurm, mit dem sie es zuvor zu tun bekommen hatten, war grauenvoll gewesen, aber diese Riesenbestie, deren einzige Bestimmung das Fressen und Töten zu sein schien, war wie ein Gestalt gewordener Albtraum.
    Einige Elbenkrieger hatten sich mittlerweile zum Widerstand formiert. Pfeile flogen auf den Wurm zu, prallten aber von seiner Haut ab. Selbst die, die in seinen Schlund flogen, schienen keinerlei Schaden anzurichten.
    Weitere Elben stürzten mit Todesverachtung auf den Wurm zu, der sich in langsamen Windungen in die Halle schob. Mit aller Kraft hieben sie mit ihren Schwertern auf den Wurm ein, doch selbst ihre scharfen Klingen vermochten dessen Haut nicht einmal zu ritzen.
    Dafür fuhr der Kopf des Ungeheuers plötzlich mit einer im Vergleich zu seiner bisherigen Schwerfälligkeit blitzschnellen Bewegung herum. Sein Maul schloss sich über zwei der Elben, deren Todesschreie abrupt endeten, als sie von den Kieferleisten zermalmt wurden.
    »Bewegt euch nicht!«, brüllte Barlok, doch seine Stimme ging in dem Lärm unter.
    Zahlreiche weitere Elben hatten mittlerweile die Halle erreicht und griffen die Bestie an. Obwohl der Kampf aussichtslos schien, wollte sich auch Barlok auf den Wurm stürzen, doch Puschel hatte seine Hose gepackt und hielt ihn mit erstaunlicher Kraft zurück.
    »Lass mich los, du Wicht!«, knurrte Barlok und versuchte ihn abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht.
    »Lass du lieber das idiotische Heldengetue. Das ist nicht der einzige Wurm. Wir müssen weg hier, solange es noch geht!«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als weniger als zwei Dutzend Meter neben dem Ungeheuer erneut ein großes Stück Felswand einstürzte. Ihres Halts beraubt, brach auch ein Teil der Decke herab und erschlug die dort kämpfenden Elben. Die letzten Fackeln im hinteren Teil erloschen, aber trotz der Dunkelheit sah Barlok undeutlich durch die aufwirbelnde Wolke aus Staub und Gesteinstrümmern, wie sich der hässliche Schädel eines weiteren Felsenwurms in die Höhle schob. Die herabstürzenden Trümmer machten ihm nichts aus.
    Ein eisiger Schauder lief Barlok über den Rücken, als er daran dachte, dass auch er nun unter den Trümmern begraben läge, wenn nicht ausgerechnet Puschel ihn zurückgehalten hätte.
    Auch an diesem Ende der Höhle lösten sich Brocken aus der Decke. Hastig wich er ein Stück zurück und packte einen der wenigen Elben, die dem Inferno entronnen waren und aus der Staubwolke heraus auf ihn zugetaumelt kamen.
    »Wo ist Alanion?«, brüllte er ihn an.
    »Tot«, keuchte der Elb und rang nach Luft. »Er hat helden haft … gekämpft, doch er fiel … als einer der Ersten. Flieht! Gegen diese Bestien sind wir machtlos!«
    Er riss sich los und hetzte weiter.
    Ganz so machtlos, wie er behauptet hatte, schien sein Volk jedoch nicht zu sein, selbst wenn Schwerter und Pfeile versagten. Ein Grüppchen von Elben, die keine Uniform trugen, darunter hauptsächlich Frauen, hatte sich nicht weit von Barlok entfernt zu einem Halbkreis zusammengefunden. Angestrengt starrten sie in Richtung der beiden Felsenwürmer, die immer weiter in die Höhle vordrangen.
    Blaue Fünkchen begannen um das Maul eines der Ungeheuer zu tanzen und vermehrten sich rasch. Wenn sie seine Haut trafen, leuchteten sie für einen Augenblick heller. Sie schienen dem Wurm Schmerzen zuzufügen, ihn zumindest zu ärgern. Wütend schnappte er nach ihnen, doch die Fünkchen wichen ihm mühelos aus.
    Sie ballten sich zu einer gut kopfgroßen Kugel zusammen, die heller und heller zu strahlen begann. Der Wurm versuchte auch danach zu schnappen, doch das war gar nicht nötig. Kaum öffnete sich sein Maul, schoss sie von selbst zwischen seinen Kieferleisten hindurch und tief hinein in seinen Rachen.
    Das Ungeheuer bäumte sich auf und hämmerte dabei mit dem Kopf gegen die Decke. Erneut brach ein Teil davon ein. Wild pendelte der Kopf hin und her, während eine regelrechte Flut von grellem Licht aus dem Maul des Wurms hervorbrach und die ganze Höhle hell erleuchtete. Nach wenigen Sekunden jedoch

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