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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Zwergenvölker sich bereits allmählich zu entfremden. Dies war ein normaler Prozess, der sich auch weiterhin fortsetzen würde, doch gemeinsame Missionen wie diese würden ihn zumindest ein bisschen verlangsamen.
    Vereint zogen sie weiter und erreichten bald darauf König Kalmars Heerlager. Auch hier gab es eine lautstarke Begrüßung und viele Hochrufe der lartronischen Soldaten. Man hatte saftige Braten für die Zwerge vorbereitet, und zahlreiche Fässer voller Bier und Wein wurden herangeschafft, aber eine wirklich herzliche Atmosphäre kam nicht auf, nicht einmal, nachdem König Kalmar persönlich die Ankömmlinge begrüßt und ihnen in einer kurzen Rede für ihre Unterstützung gedankt hatte.
    Ganz allgemein verhielt man sich ihnen gegenüber freundlich, aber es gab nur wenige Soldaten, die sich zu ihnen setzten und mit ihnen zusammen aßen und tranken. Die meisten hielten sich zurück. Trotz des gemeinsamen Kampfes gegen die Thir-Ailith, der inzwischen jedoch schon viele Jahre zurücklag, gab es ein stark verwurzeltes Misstrauen zwischen den Völkern.
    Hauptsächlich eine Folge davon, dass wir uns viel zu lange unter die Berge zurückgezogen und isoliert haben , dachte Ralor. Man wusste, dass es uns gab, aber man kannte uns nicht, und deshalb misstraut man uns noch heute. Wir sind Fremde, mit denen man zwar Handel treibt, und in diesem speziellen Fall militärische Verbündete, aber keine Freunde.
    Er genehmigte sich mehrere Humpen Met, doch der Marsch schien anstrengender gewesen zu sein als gedacht, denn er spürte, wie er rasch müde wurde. Die Augen fielen ihm zu, und er schlief ein.
    Als er wieder zu sich kam, lag er genau wie seine Krieger in Ketten.
    Im ersten Moment glaubte Warlon, von einem Trugbild genarrt zu werden, als er von seinem Dunkelbier aufsah und zur Eingangstür des Schwert und Schild hinüberblickte.
    Das Schankhaus hatte es schon vor mehr als eintausend Jahren im alten Zarkhadul gegeben, selbst der Name war beibehalten worden, als es nach der Neubesiedlung der Mine neu eröffnet worden war. Von Zeit zu Zeit kam Warlon gerne hierher, vor allem nach langen, anstrengenden Ratssitzungen, um sich von dem Geschwätz und dem diplomatischen Ringen um unbedeutende Feinheiten zu erholen. Wie schon der Name vermuten ließ, trafen sich im Schwert und Schild hauptsächlich Angehörige der Kriegerkaste. Dementsprechend rau war zumeist der Umgangston, und bei vielen Gesprächen ging es um kriegerische Themen. Im Moment wurden hauptsächlich der drohende Krieg zwischen Lartronia und Radon sowie das Entsenden der viertausend Krieger diskutiert.
    Angehörige anderer Kasten verirrten sich nur selten hierher, und Fremde noch viel seltener. Die Arbeiter bevorzugten andere Schänken, vor allem wenn sie mit menschlichen Händlern ihre Geschäfte mit einem Trunk feiern wollten, und die meisten Gelehrten hielten ganz allgemein nicht viel von solchen Vergnügungen und waren nicht oft an derartigen Orten anzutreffen.
    Jetzt jedoch bot sich ein ungewöhnlicher Anblick. Eine Priesterin betrat das Schankhaus, und nicht nur irgendeine, sondern Ailin, die Hohepriesterin der Göttin Li’thil, die zugleich auch seine Frau war. So wie sie als Hohepriesterin und Gründerin der hiesigen Schwesternschaft das in Elan-Dhor geltende Eheverbot für Hexen nicht übernommen hatte, hatte sie auch auf den Zwang zum Tragen eines Schleiers in der Öffentlichkeit verzichtet.
    Warlons Blick glitt allerdings nur kurz über ihr Gesicht und verharrte dann auf dem ihres Begleiters, der selbst für einen Menschen ungewöhnlich groß und kräftig war und sie um gut zwei Köpfe überragte.
    »Malcorion?«, murmelte er. Und dann, wesentlich lauter diesmal, dass es durch den ganzen Schankraum schallte: »Malcorion, he, hier drüben!« Er sprang auf und winkte.
    An vielen Tischen verstummten die Gespräche, und verwundert blickten die Zwerge auf, als der Waldläufer mit weit ausgreifenden Schritten auf ihn zukam, ihn umarmte und ihm auf die Schultern klopfte.
    »Malcorion, bist du es wirklich? Wie viele Jahre ist es inzwischen her, seit wir uns zuletzt gesehen haben? Warum hast du nicht schon früher von dir hören lassen? Nicht einmal zur Hochzeit von Königin Tharlia und Thilus bist du erschienen.«
    Mit einer Handbewegung scheuchte Warlon die beiden Krieger weg, die mit ihm am Tisch gesessen hatten. Ohne Murren erhoben sie sich.
    »Es war leider unmöglich, obwohl ich es sehr bedauert habe«, erwiderte Malcorion. »Ich war lange Zeit in den

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