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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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angelockt hätte. Besteht nicht jetzt die gleiche Gefahr?«
    »Nein, keine Sorge. Dies ist kein richtiges Training, bei dem große Mengen Magie entfesselt werden, die man noch in weiter Entfernung wahrnehmen könnte. Wir machen hauptsächlich harmlose Konzentrationsübungen.«
    Ihre Worte beruhigten Barlok ein wenig. Zu Thalinuel hatte er tatsächlich volles Vertrauen – was ihm zu schaffen machte, war eher die gesamte Situation. Harlans kindliche Unberechenbarkeit und seine fehlende Ausbildung waren ein Teil davon, aber es ging auch grundsätzlich darum, dass er sein Leben von Kräften abhängig machen musste, die er nicht verstand und von denen er praktisch nichts wusste.
    Wenn es nur die geringste Aussicht auf einen Sieg gegeben hätte, wäre er lieber gegen ein Dutzend der vierarmigen Kreaturen im offenen Kampf angetreten, statt sich auf die Magie des Prinzen zu verlassen.
    Thalinuel übte und übte mit dem Jungen. Nach einer Weile setzten sie das Training in Bewegung fort, indem sie in der Höhle umhergingen und er versuchte, das Feld um sie herum aufrechtzuerhalten. Dies war der absolut schwerste Teil dessen, was er lernen musste, doch schließlich gelang ihm auch das zu ihrer Zufriedenheit.
    Sie näherten sich erneut dem Ausgang. Die sechs Ungeheuer warteten noch immer dort, vielleicht waren es inzwischen auch andere. Es war nach wie vor Tag, allerdings war es im Freien nicht mehr so hell wie zuvor.
    »Bist du bereit?«, wandte Thalinuel sich flüsternd an den Prinzen. »Konzentriere dich, wie ich es dir beigebracht habe, dann kann nichts passieren.«
    Harlan nickte. In den Schutz des Unsichtbarkeitsfeldes gehüllt, betraten sie die Höhle. Dicht hinter Barlok ging Thalinuel, direkt neben dem Jungen, der Puschel auf dem Arm hielt.
    Keinem der Ungeheuer schien etwas aufzufallen, und Barloks Hoffnung, dass der aberwitzige Plan tatsächlich gelingen könnte, stieg. Sie waren kaum noch ein Dutzend Schritte von dem Ausgang entfernt, als zwei der Kreaturen genau davor stehen blieben und anfingen, sich zu unterhalten.
    Der Schweiß brach Barlok aus. Die beiden machten nicht den Eindruck, als ob sie so schnell wieder von dort verschwinden würden. An ihnen vorbeizukommen, ohne sie zu berühren, war ebenfalls unmöglich, da es sich nur um einen schmalen Spalt im Fels handelte, und er wusste nicht, wie lange es Harlan schaffen würde, sie unsichtbar zu machen.
    Sie mussten weg von hier, bevor seine Konzentration nachließ. Sprechen konnten sie nicht. Aus der kurzen Entfernung würde man sie mit Sicherheit hören. Deshalb drehte er sich um und bedeutete dem Jungen zurückzugehen, doch Thalinuel schüttelte den Kopf. Sie blickte sich kurz um, dann hob sie einen kleinen Stein auf und schleuderte ihn in die hinterste Ecke der Höhle.
    Sofort verstummten die Kreaturen. Ihre Blicke wandten sich in die Richtung, in der der Stein gefallen war.
    »Was war das?«, stieß eines der Ungeheuer hervor. »Ort, Haga, ihr seht nach!«
    Zwei der Kreaturen setzten sich in Bewegung. Zu Barloks Enttäuschung waren es nicht die beiden, die vor dem Eingang standen. Gleich darauf traten jedoch auch sie einige Schritte tiefer in die Höhle hinein.
    Der Weg war frei.
    Barlok musste sich zwingen, nicht loszustürmen, als er den ins Freie führenden Durchgang erreichte. Sie waren noch längst nicht in Sicherheit. Erst als der zum Fuß des Gebirges hinabführende Weg nach rund hundert Metern eine Biegung machte und hohe Felsbrocken sie vor Blicken verbargen, ließ Harlan das magische Feld erlöschen. Er wirkte erschöpft von der Konzentration, vor allem aber zeigte sein Gesicht Stolz.
    »Wir haben es geschafft«, stieß Barlok hervor. »Wir haben es wirklich geschafft, obwohl ich es kaum zu hoffen gewagt hatte.«
    »Der schwierigste Teil liegt noch vor uns«, erinnerte Thalinuel. Sie beugte sich über die natürliche steinerne Brüstung und blickte zu dem Dorf in der Tiefe hinab. »Ich habe keine Ahnung, wie wir es unbemerkt bis nach Sorkani hinein schaffen sollen, um nach Urlak zu suchen, von allem weiteren erst gar nicht zu sprechen.«
    »Es dürfte noch zwei oder vielleicht sogar drei Stunden hell bleiben«, sagte Barlok. »So lange sollten wir uns an den Abstieg machen. Unsere Feinde sind Kreaturen der Dunkelheit. Bei Nacht sind sie uns weit überlegen, deshalb sollten wir uns für die Nacht ein Versteck suchen und bis zum Morgengrauen rasten.«
    Der Prinz war nicht angetan davon, dass sie ihren Weg weiter fortsetzen, doch Puschel brachte

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