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Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Titel: Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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großer Geschicklichkeit ausgewichen war, sich nun dem Gegner entgegenwarf.
    Nein!, rief Svenya. Wir haben einen Pakt .
    Doch Blodhdansr hörte nicht auf sie – wie von selbst schwang er in Richtung des Kopfes des Dunkelelben.
    Svenya, die merkte, dass sie ihren eigenen Arm nicht mehr bremsen konnte, brüllte auf vor Wut und zwang ihre Flemys blitzschnell, seitlich abzukippen.
    Nein!, schrie Blodhdansr wütend, als er statt in den Elb in den Flügel seines Reittiers drang, woraufhin die Fledermaus kreischend und ihr Herr fluchend zu Boden stürzten.
    Ehe Schlimmeres passieren konnte, hatte Svenya die Klinge zurück in die Scheide gezwungen.
    Du wolltest dein Versprechen brechen!, fluchte sie.
    Natürlich wollte ich das, erwiderte Blodhdansr hasserfüllt. Ich habe doch gesagt, dass ich alles tun würde für einen guten Schluck Elbenblut .
    Verflucht sollst du sein!
    Doch das Schwert lachte nur. Ich bin verflucht geboren. Genau wie du!

30
     
    Svenya schmeckte Triumph und Wut. In die Euphorie mischte sich aber auch Zweifel: Sie hatte ihre Verfolger besiegt, aber beinahe einen hohen Preis dafür bezahlt. Einen viel zu hohen. Schon der Tod von mindestens einer der beiden gegnerischen Flemys ging ihr bis ins Mark. Noch nie zuvor hatte sie ein Leben genommen, und die Erkenntnis, dass sie es jetzt getan hatte, ließ ihr die Galle in der Kehle hochsteigen. Dass die Reiter der Tiere ihr nach dem Leben getrachtet oder zumindest versucht hatten, sie so schwer zu verletzen, dass sie sie gefangen nehmen konnten, änderte nicht das Geringste daran. Nicht einmal die Tatsache, dass Svenya jetzt bereits weiter vorne das Loch in der Höhlendecke entdecken konnte, machte es besser.
    Ihre Flemys war Svenya inzwischen so ergeben, dass sie schon auf einen leichten Druck der Schenkel hin die richtige Richtung einschlug, und, als sie den Schacht erreichten, folgsam senkrecht in die Höhe stieg. Svenya beobachtete die Umgebung und den Rand über ihr wachsam, um gegen mögliche Überraschungen gefeit zu sein; aber hier oben schien Laurin keine Posten gesetzt zu haben. So erreichten sie die Oberflächenhöhle ohne weitere Zwischenfälle, und Svenya lenkte das Tier nach draußen ins Freie. Sie hätte beinahe geweint vor Erleichterung, als ihr die frische Nachtluft entgegenschlug.
    Frei!
    Zumindest für den Moment.
    Aber wohin jetzt?
    Keine Frage, sie würde die Region so schnell wie möglich verlassen – wahrscheinlich war es sogar das beste, gleich das Land zu verlassen. Für einen Moment überlegte Svenya, hier noch eine kurze Rast einzulegen und sich auszuruhen, verwarf den Gedanken jedoch schnell wieder: Die Dunkelheit im Wald machte ihr zwar keine Angst mehr – anders als früher –, aber die Nähe von Laurins Kriegern und die Gefahr, von ihnen entdeckt zu werden, bereiteten Svenya Unbehagen. Sie überlegte, ob sie die Flemys einfach in Richtung Südsüdost über die Grenze und das Erzgebirge hinweg in die Tschechische Republik lenken sollte, um dort, mit dem nötigen Sicherheitsabstand und in Ruhe, zu überlegen, wie es weitergehen sollte; aber die Ereignisse der vergangenen Stunde hatten ihr gezeigt, dass es besser war, alles genauestens zu planen … oder wenigstens grob. Einfach aufs Geratewohl hin loszumarschieren, konnte sie von einer Bredouille in die nächste bringen. Es stand zu viel auf dem Spiel – ihr Leben nämlich. Nein, die Tschechische Republik war kein gutes Ziel. Zum Pläneschmieden brauchte sie Informationen – Flugpläne, Visabestimmungen im Zielland und so weiter. Diese in einem Land zusammenzutragen, dessen Sprache sie nicht sprach, wäre dumm. Also entschied Svenya sich für Dresden als ersten Zwischenstopp. Dort würde sie sich gegen Bargeld und unter falschem Namen in einem teuren Hotel einmieten und alles sorgfältig organisieren. Ein teures musste es sein. Nicht weil sie den Luxus brauchte – davon hatte sie jetzt in Elbenthal ausreichend erlebt –, sondern weil ihr die Empfangsmitarbeiter und der Portier eines Nobelhotels bei den Reisevorbereitungen und den Buchungen helfen konnten. Noch besser war es, fiel ihr da ein, bei einer der internationalen Ketten einzuchecken. Von da aus konnte sie gleich eine Reservierung im Zielland machen, ohne dass man dort dann ihren Ausweis verlangte oder die Sicherheit einer Kreditkarte. Je weniger Spuren sie hinterließ, desto besser.
    Svenya ließ die Flemys solange an Höhe gewinnen, bis sie über den Baumwipfeln schwebte, und dirigierte sie dann in

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