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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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im Gras zu scharren. »Hoffen wir, dass er wusste, was er tat, und es nicht nur ein reiner Akt der Verzweiflung war.«
    Ein paar Minuten lang hingen sie schweigend ihren Gedanken nach.
    »Altion sagte, dass der Krieg gut für die Elben läuft und sich immer weiter nach Osten verlagert«, wechselte Barlok schließlich das Thema. »Ich weiß natürlich nicht, ob es wirklich so ist, aber vielleicht besteht eine Chance, ihn auch ohne Harlans Hilfe zu gewinnen.«
    »Vielleicht«, echote Thalinuel. »Über die Einzelheiten im Verlauf des Krieges ist wenig bis in unsere Zeit überliefert worden, und von dem Prinzen und seiner Rolle habe ich noch nie gehört, bevor es uns hierher verschlagen hat. Es mag also sein, dass der Krieg tatsächlich ohne ihn gewonnen wurde und seine Entführung nicht so verheerend ist, wie sie uns erscheint.« Sie stand auf. »Der geflügelte Reiter hat bekommen, was er wollte. Ich glaube nicht, dass er noch einen Gedanken an uns verschwendet, aber wir sollten trotzdem nicht zu lange hierbleiben.«
    »Und wohin sollen wir gehen?«, fragte Barlok, erhob sich aber ebenfalls.
    »Daran hat sich nichts geändert. Wenn in diesen Wäldern noch Elben leben, werden sie uns früher oder später finden, wenn wir uns nach Osten wenden. Sie müssen erfahren, was geschehen ist.«
    Mit einem beklommenen Gefühl folgte Barlok ihr tiefer in den Wald hinein. Er meinte, fast greifbar die Ablehnung spüren zu können, die ihnen entgegenschlug, als wäre der Wald ein Lebewesen, das den Eindringlingen zudem nicht sonderlich freundlich gesinnt war.
    Schon in dieser Zeit war der Finsterwald alt, das war selbst für ihn leicht zu erkennen. Die meisten Stämme waren so dick, dass er sie nicht einmal zusammen mit Thalinuel hätte umfangen können. An vielen Stellen ragten knorrige Wurzeln aus dem Boden und bildeten Stolperfallen, wenn man nicht aufpasste.
    Nur wenig Licht drang durch die dichten Wipfel, so dass ein schummriges Halbdunkel herrschte. Es gab wenig Unterholz, höchstens vereinzelt etwas Farn, aber von vielen Bäumen hingen dichte, verfilzte Flechten herab, die stellenweise regelrechte Vorhänge bildeten und den Blick auf kaum ein Dutzend Schritte einschränkten.
    Kein Windhauch war zu spüren, weshalb die Luft rasch drückend wurde und ihm das Atmen schwerfiel. Obwohl sie erst wenige hundert Schritte weit in den Wald eingedrungen waren, hatte Barlok das Gefühl, sich in einer völlig fremden Welt zu befinden, weit, weit von den sonnenbeschienenen Ufern des Aloron entfernt.
    Aber selbst diese Umgebung vermochte ihn nur für kurze Zeit von den Grübeleien über die erlittene Niederlage abzulenken.
    »Du sagtest, die Elben würden diesen Krieg möglicherweise auch ohne Harlan gewinnen«, griff er das Thema wieder auf. »Aber nur mal angenommen, sie verlieren ihn doch durch unser Versagen. Ich meine, es ist doch alles schon passiert, und sie haben gesiegt. Wir sind zwar in der Vergangenheit, aber wie können wir etwas verändern, was eigentlich schon längst gewesen ist, auch wenn das jetzt für uns die Gegenwart ist? Ich komme da einfach nicht mehr mit. In meinem Kopf dreht sich alles, wenn ich nur darüber nachdenke.«
    Thalinuel stieß ein trockenes, humorloses Lachen aus. »Ich weiß, was du meinst, mir geht es nicht viel anders. Einige der klügsten Elbenmagier haben versucht, das Prinzip der Zeit zu ergründen, aber selbst ihnen ist es nicht gelungen. Sie haben nicht einmal für möglich gehalten, dass es Tore geben könnte, die durch die Zeit führen.«
    »Bevor wir in die Katakomben der Dunkelelben eingedrungen sind, habe ich nicht gewusst, dass es so etwas wie magische Tore überhaupt gibt.« Barlok verzog das Gesicht. »Und erst recht hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich jemals in eines stürzen und statt in einer fremden Welt in unserer eigenen Vergangenheit landen würde.«
    »Auch ich habe nie mit so etwas gerechnet. Ich dachte, es wäre mein sicheres Todesurteil, als ich mich entschlossen habe …« Thalinuel brach ab. »Ich werde dir später davon erzählen. Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir nicht grundlegend in den Verlauf der Zeit eingegriffen haben. Wenn die Schattenmahre diesen Krieg gewinnen und mein Volk unterwerfen oder gar ausrotten würden – es wäre gar nicht auszudenken, in welcher grundlegend anderen Form sich Athalien entwickelt hätte. Weder in meiner noch in deiner Zeit würde es die Welt jemals so geben, wie wir sie kennen. Es wäre stattdessen eine Welt der Finsternis und

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