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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Wut wie er gekämpft hatte. Keiner der Elben war ihrem rasenden Zorn entkommen.
    Auch sie selbst hatten verschiedene Blessuren und Verletzungen davongetragen, aber zum Glück war keine davon sonderlich schwer. Nun saßen sie auf einem umgestürzten Baumstamm, um sich von dem Kampf zu erholen und über ihr weiteres Vorgehen nachzudenken.
    »Es waren nur Indizien«, antwortete Thalinuel. »Mich hat gewundert, dass sie offenbar alle über den Prinzen Bescheid wussten, obwohl seine Existenz eigentlich ein Geheimnis sein sollte. Dann ihre Art, trotz der angeblichen Gefahr so lange hier am Waldrand zu verharren. Die einzige Erklärung war, dass sie Zeit zu schinden versuchten. Da bin ich misstrauisch geworden, aber erst als sie uns trennen wollten, um uns leichter töten zu können, habe ich sie durchschaut. Wären sie die gewesen, als die sie sich ausgaben, hätten sie ein danan-chaat bei mir durchgeführt und gewusst, dass ich die Wahrheit sage, wie ich es ihnen sogar angeboten habe. Aber das haben sie vermieden, weil ich bei einer geistigen Verschmelzung ihre Beeinflussung bemerkt hätte.«
    »Wir hätten einen von ihnen am Leben lassen sollen. Vielleicht hätten wir von ihm etwas erfahren.«
    Barlok blickte zu den Leichen hinüber, die sie in eine Reihe gelegt und mit abgerissenen Zweigen bedeckt hatten. Darauf hatte Thalinuel bestanden, wenn sie sie schon nicht richtig begraben konnten. Immerhin handelte es sich trotz allem um Elben, die nicht freiwillig zu Verrätern geworden waren, sondern unschuldig unter einen fremden Willen geraten waren.
    »Es hätte nichts genutzt«, behauptete sie. »So stark, wie der Bann war, hätte sich jeder von ihnen, ohne zu zögern, selbst getötet, statt uns etwas zu verraten. Mehrere starke Elbenmagier hätten sie vielleicht von dem fremden Einfluss befreien können, aber ich wäre dazu nicht in der Lage gewesen.«
    »Dann war also alles umsonst? Harlan befindet sich in der Hand unserer Feinde. Was werden sie wohl mit ihm machen? Ihn töten? Und wie haben sie überhaupt von ihm erfahren? Es muss Verrat im Spiel sein.«
    »Kein Elb würde jemals sein Volk verraten. Jedenfalls nicht aus eigenem Antrieb«, stieß Thalinuel hervor. »Vielleicht sind einige der Elben aus den Weißbergen lebend in die Gewalt der Angreifer geraten. Möglicherweise schwer verletzt und bewusstlos, so dass sie nicht in der Lage waren, sich selbst zu töten, bevor ihnen das Geheimnis entrissen wurde. Als die Schattenmahre von Harlans Existenz erfuhren, wurden sie offenbar neugierig auf ihn und haben diese Falle gelegt. Es war leicht vorherzusehen, dass wir irgendwo in dieser unbewohnten Gegend versuchen würden, den Fluss zu überqueren.« Sie zögerte einen Moment. »Was sie mit ihm machen werden … Es wäre leichter gewesen, ihn zu töten, als ihn lebendig zu entführen, also wollen sie wohl zunächst mehr über ihn herausfinden. Vielleicht werden sie sogar versuchen, ihn auf ihre Seite zu ziehen, das wäre wohl die größte Gefahr.«
    »Du glaubst, das könnte ihnen gelingen?«
    »Ich hoffe nicht. Aber sie werden versuchen, ihn dazu zu treiben, möglichst häufig finstere Magie anzuwenden. Je mehr sein Geist dadurch vergiftet wird, desto weniger Widerstand wird er ihnen leisten können. Unsere einzige Hoffnung beruht darauf, dass Puschel ihn davon abhält.«
    Barlok schnaubte verächtlich. »Puschel, ja sicher. Ein vorlautes Fellbüschel als Retter der Welt. Glaubst du vielleicht, er wird die Schattenmahre durch sein großes Mundwerk in die Flucht schlagen? Ich fürchte, sie verstehen etwas weniger Spaß als wir und werden ihn töten, sobald er nur eine freche Bemerkung von sich gibt. Vielleicht auch schon vorher.« Er schnitt eine Grimasse. »Eigentlich schade. Allmählich fing ich an, die großmäulige Nervensäge ein winziges bisschen zu mögen. Wie konnte er bloß so verrückt sein, sich freiwillig mit in die Hände des Feindes zu begeben?«
    Das Eingeständnis, dass er Puschel zu mögen begonnen hatte, fiel ihm nicht leicht, aber es war tatsächlich so. Er war sich noch immer nicht sicher, ob er ihm trauen konnte, oder ob das seltsame Wesen nicht in Wahrheit ganz eigene Pläne verfolgte, die sie bislang nicht durchschauten, aber in den letzten Wochen hatte er sich an ihn und die ständigen kleinen Streitereien mit ihm gewöhnt.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Thalinuel. Sie schaute in die Richtung, in die das geflügelte Ungeheuer davongeflogen war, dann senkte sie den Blick und begann mit den Füßen

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