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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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erschöpft in ihren Kasernen oder ihren Zelten im vor der Stadt aufgeschlagenen Lager schlafen gegangen waren, hatte Larkoshs Stadtgarde ihnen die Gebäude und Zelte über dem Kopf angezündet und war über die zum größten Teil waffenlos und in Panik ins Freie hastenden Thir-Ailith hergefallen.
    Während Molakan noch immer vor Wut über den Verrat des Verwalters schäumte, hatte Olvarian begonnen, seine verstreuten Truppen zu sammeln und Widerstand zu organisieren. Viele der Krieger waren niedergeschlagen und teilweise auch verletzt worden, aber es gab glücklicherweise nur wenige Tote zu beklagen. Inzwischen hatte sich die Stadtgarde vor der Übermacht zurückgezogen.
    »Verfolgt sie!«, tobte Molakan. »Dringt in die Stadt ein und zerschlagt jeden Widerstand! Nehmt Larkosh gefangen und bringt ihn zu mir, ich will ihn lebend! Er soll für seine Heimtücke büßen und …«
    »Unsere Krieger sind nicht in der Verfassung für einen langen Kampf«, warf Olvarian ein. »Sie sind erschöpft, viele sind verwundet und haben ihre Waffen eingebüßt. Zudem müssen wir damit rechnen, dass sich bereits Truppen des Königs auf dem Weg hierher befinden, sonst hätte es Larkosh niemals gewagt, sich so offen gegen uns zu stellen.«
    Molakan bebte noch immer vor Zorn, und es fiel ihm sichtlich schwer, sich zu mäßigen, aber die Überzeugungskraft von Olvarians Argumenten war groß genug, dass er sich mühsam zur Ruhe zwang.
    »Du hast Recht«, sagte er nach kurzem Zögern. »Wir müssen nach Tal’Orin, nur dort sind wir in Sicherheit. Der Verräter wird seine gerechte Strafe später erhalten. Lasst alle unsere Truppen sammeln!«
    Nicht einmal die Flucht gestaltete sich einfach.
    Da sie mit keinerlei Gefahr gerechnet hatten, hatten sie ihre Pferde wie üblich angepflockt oder zum Grasen in den großen Koppeln außerhalb der Stadt unbewacht zurückgelassen. So war es für die Stadtgarde leicht gewesen, einen Großteil der Tiere ins Freie zu treiben und davonzujagen. Es war immer noch die einfachste und wirkungsvollste Methode, berittene Einheiten ihrer Schnelligkeit und Schlagkraft zu berauben.
    Bis auf wenige ausgesandte Späher gab Olvarian sämtlichen Reitern, die ihre Pferde noch besaßen, den Auftrag, die restlichen Tiere einzufangen. Glücklicherweise waren nicht nur die Krieger, sondern auch die Rösser erschöpft von dem vorangegangenen langen Ritt, und die meisten hatten sich deshalb nicht weit entfernt.
    Dennoch war es eine aufwändige Angelegenheit, sie alle zurückzutreiben. Kostbare Stunden verstrichen, während derer sie ständig auf der Hut vor weiteren aus dem Hinterhalt geführten Angriffen der Stadtgarde sein mussten. Zwar erfolgten diese nicht, aber die Gefahr als solche und die Furcht davor waren allgegenwärtig.
    Zudem berichteten die Späher, dass sich ihnen große Truppenverbände aus mit dem König verbündeten Städten von Osten her näherten. Ihr Ziel war es zweifellos, ihnen den Weg nach Tal’Orin abzuschneiden. Wenn ihnen das gelang, waren sie verloren. Erschöpft und geschwächt, wie sie waren, durften sie nicht hoffen, einen Kampf in offenem Gelände bestehen zu können. Nur die massiven Mauern von Tal’Orin würden ihnen Schutz bieten.
    Inzwischen hatten sie zumindest einen Großteil der Pferde wieder einfangen können, wenngleich längst nicht alle, doch die hereinbrechende Dunkelheit machte eine weitere Suche wenig Erfolg versprechend.
    Vor allem aber zerrann ihnen die Zeit zwischen den Fingern. Die königlichen Truppen hatten sich ihnen bereits bedrohlich genähert, und so mussten etliche Krieger bei anderen mitreiten. Außerdem mussten viele die Verwundeten vor sich auf dem Rücken ihrer Pferde mitführen.
    In schnellem Galopp preschten sie nach Südosten, auf Tal’Orin zu, während das königliche Heer von Nordosten kommend auf dasselbe Ziel zuhielt, um ihnen den Weg abzuschneiden.
    Auf eigenen Wunsch hin hatte Thalinuel das Kommando über die Nachhut übernommen. Noch immer fühlte sie sich wie in einem bösen Traum gefangen, und es war ihr gleichgültig, ob sie lebte oder starb. Wie schon einmal, als König Lotharon sie zusammen mit allen anderen Anhängern Molakans zu Ausgestoßenen erklärt und aus seinem Reich verbannt hatte, war ihre ganze Welt in sich zusammengebrochen.
    Und nun – ihre Heimatstadt Saltinan verwüstet und die prachtvollen Türme durch das Treiben des Mannes niedergebrannt, der einst ihr Hüter gewesen war, Verilon tot, und alles, wofür sie in den letzten Monaten

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