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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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hatte es überhaupt keinen Zugang mehr gegeben.
    Wie er in den vergangenen Tagen gesehen hatte, befand sich die Stadt mittlerweile wieder in einem Zustand, als wäre sie niemals zerstört worden, war vermutlich sogar prachtvoller denn je zuvor. Zumindest galt dies für die bewohnten Stadtviertel. In seiner früheren Glanzzeit hatte Zarkhadul mehr als hunderttausend Einwohner gehabt, nun waren es knapp zwanzigtausend. Hauptsächlich die südöstlichen Gebiete der Stadt standen noch leer und waren lediglich von den schlimmsten Zerstörungen befreit worden.
    In den übrigen Bereichen erstrahlten alle Häuser inzwischen wieder in neuem Glanz und waren mit aufwändigen neuen Stuckarbeiten versehen worden. Die Straßen hatte man durch großflächige Mosaike und andere Einlegearbeiten verschönert, es gab eine Vielzahl von Statuen und anderen Kunstwerken, und an unzähligen Stellen plätscherten Brunnen: einige von ihnen groß und bombastisch gearbeitet, andere eher filigran.
    Ganz besonders galt dies für die zweite, unter den Wohnbereichen gelegene Ebene der Stadt, wo sich die Villen der reichsten Familienclans befanden, sowie die dritte Ebene, in der alle Verwaltungs- und sonstigen öffentlichen Gebäude lagen. Hier fanden sich unter anderem der große Tempel Li’thils, die Gildenhäuser der Arbeiterkaste und Carem Thain, die große Bibliothek, vor allem aber der Königspalast mit seinen zahlreichen Türmen und goldenen Dächern, in dem der Hohe Rat tagte.
    Am meisten beeindruckte Malcorion aber die unterirdische Verbindung zwischen Zarkhadul und Elan-Dhor. Ein weit mehr als hundert Meilen langer Weg unter dem Gebirge hindurch – das war wahrlich eine Meisterleistung.
    Natürlich hatten die Zwerge den Weg nicht vollständig aus eigener Kraft erschaffen. Zum größten Teil war er sogar ein Werk der Natur. Er führte durch unzählige kleine und große Höhlen und natürliche Stollen, die lediglich ausgebaut worden waren. Nur einige von ihnen waren nachträglich angelegt worden, um den Weg zu begradigen und abzukürzen.
    Die unglaubliche Leistung bestand darin, dass sie ihn auf ganzer Länge geebnet hatten.
    Die Natur kümmerte sich nicht um Ebenmaß, und entsprechend lagen sämtliche Höhlen und Stollen unterschiedlich tief. Einst musste es mit anstrengenden Kletterpartien verbunden gewesen sein, von einer zur anderen zu gelangen; zu Pferd oder mit einem Wagen wäre es völlig unmöglich gewesen.
    Jetzt jedoch spannten sich stählerne, zum Teil Dutzende Meter lange Brücken über Abgründe und durch Höhlen, deren Boden sehr tief lag. Befanden sich die Höhlen oder Stollen jedoch weiter oben, hatten die Zwerge mehrere Meter breite Schneisen in den Boden geschlagen oder – wo das nicht möglich gewesen war – sanft ansteigende Hänge oder Rampen errichtet.
    Nicht ein einziges Mal musste Malcorion aufgrund irgendwelcher Unebenheiten des Geländes aus dem Sattel steigen.
    Anfangs führte ihn sein Weg an dem schier endlos erscheinenden Zug der fliehenden Einwohner vorbei. Viele von ihnen trugen Laternen bei sich. Als er die Spitze des Zuges schließlich überholte, musste er eine eigene Fackel anzünden. Nie bestand die Gefahr, sich in dem unterirdischen Labyrinth zu verirren, da an allen Gabelungen und Abzweigungen Markierungen angebracht waren.
    Etwa auf halber Strecke erreichte er einen Posten. Mehrere Zwerge taten hier in einer großen Wachkammer Dienst und bestürmten ihn mit Fragen. Nach dem stundenlangen einsamen Ritt war Malcorion froh über die Abwechslung und legte bei ihnen eine Rast ein. Er ruhte sich aus, aß und trank etwas, während sie sein Pferd versorgten.
    Anschließend setzte er seinen Ritt fort. An die Leistung der Zwerge und die Mühen, die es gekostet haben musste, diese Verbindung zwischen den Minen zu schaffen, verschwendete er inzwischen keinen Gedanken mehr, er achtete auch nur noch so weit auf seine Umgebung, wie es nötig war, um den Weg nicht zu verfehlen. Vereinzelt kamen ihm andere Reiter oder Fuhrwerke entgegen; sie bildeten die einzige Abwechslung. Längst schon wünschte er sich nur noch, endlich ans Ziel zu gelangen.
    Malcorion ritt so schnell, wie es ihm möglich war, und nach nicht einmal einem Tag und einer Nacht erreichte er die tiefsten Ausläufer Elan-Dhors.
    Die Katakomben, in die einst die Thir-Ailith verbannt gewesen waren, hatten sich im Hinblick auf Erze, Edelmetalle und sogar Edelsteine als recht ergiebig erwiesen, weshalb die Zwerge ihre Schürfgebiete bis hier unten

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