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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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einen Angriff befohlen.
    Erst anschließend hatten sie festgestellt, dass sie es mit einer besonders großen Fabrikationsstätte für Waffen zu tun hatten. Nur die wenigsten Gebäude waren Wohnhäuser, dafür gab es gleich mehrere gewaltige Schmieden, zudem Minen, Köhlereien und riesige Lagerhäuser. Alles schien nicht allzu stark bewacht zu sein, weshalb Dalorian befohlen hatte, den Angriff fortzusetzen, in der Hoffnung, dem Waffennachschub der Schattenmahre einen schweren Schlag versetzen zu können.
    Zu spät erst hatten sie die Falle entdeckt.
    Die auch hier wie Arbeitssklaven eingesetzten Nocturnen hatten sie davongejagt, aber die Waffen waren offenbar erst vor kurzem zur Front gebracht worden, denn an ihrer Stelle hatten sich in den Lagerhäusern Hunderte von Craal verborgen gehalten, und als die Elben sich bereits als Sieger gefühlt hatten, waren die vierarmigen Wesen über sie hergefallen.
    Barlok war nicht der Einzige, der während dieses Kampfes verletzt worden war. Die Elben hatten erhebliche Verluste hinnehmen müssen, und Dalorian hatte eingesehen, dass ein weiterer Vorstoß auf dem diesseitigen Ufer des Aloron zu gefährlich wäre. Für diese Nacht hatten sie zwischen den zerstörten Gebäuden innerhalb der Palisade, die ihnen wenigstens etwas Schutz bot, ihr Lager aufgeschlagen, und wollten sich am nächsten Tag über den Fluss zurückziehen und wieder zu den Hauptstreitkräften der Elben in Elem-Laan stoßen. Einige Boten waren bereits vorausgeritten, um sicherzustellen, dass dann alles für den Übergang bereit war.
    Gerne hätte Barlok erfahren, wie es Thalinuel bei der Belagerung Tal’Orins weiter ergangen war, doch er hatte in den vergangenen Wochen gelernt, dass es keinen Sinn hatte, in sie zu dringen. Wenn sie von sich aus nicht mehr erzählen wollte, dann tat sie es auch nicht, egal, wie sehr er sie darum bat, und jetzt war sie offenbar müde.
    Auch Barlok war erschöpft, aber obwohl die Heiler der Elben gute Arbeit geleistet hatten, schmerzte seine Wunde, und er wusste, dass er so schnell keinen Schlaf finden würde.
    Zusammen mit vielen Elben hatte er in einem der großen Lagerhäuser sein Nachtlager bezogen. Andere hatten ihre Zelte unter freiem Himmel aufgeschlagen. Die übrigen Lagerhallen wurden als Pferdeställe genutzt.
    Seine Gedanken irrten zu Harlan und Puschel, und er fragte sich, wie es ihnen inzwischen ergangen sein mochte. Hoffentlich hielt der Junge der Beeinflussung durch die Schattenmahre stand, obwohl Barlok sich nicht vorstellen konnte, dass es ihm lange gelingen würde, dieser Macht zu trotzen. Welche gewaltigen Kräfte auch in ihm schlummern mochten, er war doch nur ein Kind, ein geistig zurückgebliebenes und innerlich wenig gefestigtes Kind zudem.
    Und dann Puschel.
    Zwar hatte Barlok sich die meiste Zeit, seit er ihn kannte, mit ihm gestritten, aber das vorlaute, bunte Fellbündel hatte im wahrsten Sinne des Wortes etwas Farbe in die Trostlosigkeit dieses Zeitalters gebracht, und er vermisste die Aufschneidereien und sogar die dauernden Beleidigungen des Winzlings.
    Inzwischen war er vermutlich längst tot. Was mochte ihn bloß dazu getrieben haben, sich freiwillig mit in die Gewalt der Ungeheuer zu begeben? Es war eine auf den ersten Blick sehr tapfere, zugleich aber auch unglaublich dumme Tat. Die Schattenmahre hatten für seine Art von Humor sicherlich keinerlei Verständnis, und sie würden nicht zulassen, dass er einen positiven Einfluss auf den Prinzen ausübte und ihre Pläne dadurch störte.
    Barlok wälzte sich alle paar Minuten auf seinem Lager hin und her, obwohl die Wunde dabei stets aufs Neue schmerzte. Er war ganz bestimmt nicht wehleidig, aber man hatte ihm gesagt, dass er sich bei einem Heiler melden sollte, wenn die Schmerzen wieder stärker würden, und da er so schnell wie möglich wieder völlig gesund werden wollte, erhob er sich schließlich, um nachzusehen, ob noch einer der Heiler wach war und ihm den Verband wechseln konnte.
    So leise wie möglich ging er zwischen den schlafenden Elben hindurch und verließ die Lagerhalle. Tief atmete er die klare Nachtluft ein. Ehe sie die Schmieden zerstört und die Feuer gelöscht hatten, hatte man hier noch am Nachmittag vor lauter Rauch kaum atmen können, doch das hatte Barlok nichts ausgemacht. Der Geruch hatte ihn an die Bereiche Elan-Dhors erinnert, in denen sich die großen Schmieden seines Volkes befanden, aber auch daran, in welche unerreichbare Ferne seine Heimat für ihn gerückt war.
    Einige

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