Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
meine Fahrstunden echt gut gebrauchen. Außerdem kommt meine Schwester erst gegen Ende unserer Ferien zu Besuch. Und die Zeit würde ich gerne mit ihr verbringen. Allerdings nur, wenn Sie nichts dagegen haben“, erkläre ich ihr und sehe sie erwartungsvoll an. Und wie soll es auch anders sein - sie schlägt mir diesen Wunsch nicht ab.
„Geht klar, Lucas. Meinetwegen kannst du noch hier bleiben. Und die letzten beiden Wochen kriegst du dann frei. Aber du denkst schon daran, dass deine Ausbildung hier am ersten September anfängt. Somit habt ihr nur die erste Woche für euch. In der zweiten musst du dann ja zur Berufsschule“, erinnert sie mich an meinen Vertrag.
„Oh, stimmt. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Aber das ist auch nicht so schlimm. Eine Woche ist doch klasse. Wenn wir noch länger auf einem Haufen sitzen, dann kriegen wir uns auch nur in die Haare. So passt das schon. Außerdem hat sie dann auch Zeit, sich mit ihren Freundinnen zu treffen. Vielleicht will sie ja auch ihre alte Schule mal besuchen. Ihr wird sicherlich etwas einfallen“, grinse ich meine Chefin an und bin ihr im stillen sehr dankbar.
„Also gut, dann wäre das ja geklärt.“
Als ich an diesem Abend nach Hause gehe, werde ich schon von ihm erwartet.
„Sag mal, Schwuchtel, wo treibst du dich eigentlich die ganze Zeit rum? Sagst kein Wort und lässt mich mit dem ganzen Haushalt alleine.“
Welch eine nette Begrüßung. Aber ich lasse mich nicht provozieren.
„So viel Haushalt haben wir hier ja nicht. Und auf deine Frage, wo ich immer bin ? Ich gehe arbeiten. Und am ersten September fange ich dort mit meiner Ausbildung zum Reisekaufmann an.“
Erstaunt sieht er mich an. Damit hat er wohl nicht gerechnet.
„Du gehst arbeiten? Wie schön. Dann kannst du ja endlich etwas zu unserem Lebensunterhalt dazu steuern. Reisekaufmann … hmm“, überlegt er und fängt dann an zu grinsen, „das bedeutet dann wohl, ich darf deinem hübschen Gesicht nicht mehr zu nahe kommen, was? Na, mir werden da schon noch andere Sachen einfallen.“ Damit dreht er sich um und lässt mich einfach im Flur stehen.
Mit einem mehr als mulmigen Gefühl gehe ich in mein Zimmer. Essen brauche ich zum Glück nicht mehr, denn ich nehme mir auf dem Heimweg meistens etwas Kleines mit. Hier würde ich ja eh nichts kriegen.
Ich kann mich selbst dafür Ohrfeigen, dass ich letztens nicht einfach gesagt habe, dass Jenny meine Freundin ist. Denn ich bin mir sicher, er würde mich dann auch in Ruhe lassen. Aber ich hätte mich dann auch selbst verleugnet. Denn ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich schwul bin. So im Gedanken kriege ich im ersten Moment gar nicht mit, dass ich nicht mehr alleine in meinem Zimmer bin.
„Na Schwuchtel, bereit für die nächste Lehrstunde?“
Der kommende Morgen beginnt viel zu früh und außerdem mit Schmerzen für mich. Gestern Abend war er wirklich in „bester Laune“ und hat diese zu genü ge an mir ausgelassen. Ich bin nur froh, dass er wirklich vor meinem Gesicht Halt gemacht hat. Ich wüsste nicht, wie ich Frau Maier die blauen Flecken erklären sollte.
So stehe ich nur im Badezimmer und werfe mir zwei Schmerztabletten ein. Hoffentlich helfen die wenigstens.
Mehr schlecht als recht mache ich mich auf den Weg zur Arbeit - der mir heute unendlich lang vorkommt. So bin ich das erste Mal, seit ich hier arbeite, nach meiner Chefin da. Immer noch pünktlich, aber eben später als sonst. Was mir auch einen verwunderten Blick von ihr einbringt. Doch sie sagt nichts und so mach ich mich an meine Arbeit. Gegen Mittag werden meine Schmerzen allerdings wieder so stark, dass ich noch einmal mit den Medikamenten nachlegen muss. Ich bin froh, dass endlich Feierabend ist und ich ihren fragenden Blicken entfliehen kann. Diesmal gehe ich jedoch nicht gleich nach Hause, sondern mache noch einen Abstecher zum Spielplatz. Setze mich allerdings nicht ins Häuschen. Ich glaube, das würde ich in meinem geschundenen Zustand nicht schaffen. Deshalb nehme ich auf der Schaukel Platz und lasse meine Beine und meine Seele baumeln.
Zwei Wochen, dann habe ich Lisa wieder.
Ich freue mich schon sehr auf sie. Ich bin gespannt, wie sie sich wieder verändert hat. Sie hat sich zu einem richtigen kleinen Stadtfräulein entwickelt. Einem kleinen, heißen Feger.
Wenn ich mit ihr losgehe, dann muss ich bestimmt auf sie aufpassen. Nicht dass die Jungs hinter ihr her pfeifen oder so.
Dann ist es endlich soweit. Aufgeregt laufe ich auf dem
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