Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
Vom Netzwerk:
schüttelt mit dem Kopf.
    „Ich weiß nicht. Seine Tasche steht auf jeden Fall noch nicht hier.“
    „Der soll sich nicht einbilden, dass er noch was zu essen kriegt“, brummt unser Vater und wendet sich dann wohl wieder seinem Fernsehprogramm zu. Ich kann noch sehen, wie Lisa einen Abstecher in die Küche macht, als ich meine Tür schließe.
    Einen Augenblick später klopft es leise und Sekunden später erscheint der Kopf meiner Schwester im Zimmer.
    „Hey“, flüstert sie leise und ich winke sie rein. „Hast du vielleicht Hunger?“, fragt sie mich und als ich nicke, hält sie mir grinsend eine Banane, einen Joghurt und ein trockenes Brötchen entgegen.
    „Du bist die Beste, Lisa. Wenn ich dich nicht hätte, würde ich glatt verhungern. Danke. Auch dass du für mich gelogen hast.“
    „Wieso? Habe ich doch gar nicht. Ich habe nur gesagt, dass deine Tasche noch nicht da ist. Und das stimmt doch, oder?“, fragt sie grinsend. Dann wird sie jedoch gleich wieder ernst. „Wie geht es dir? Du siehst beschissen aus - und du stinkst.“
    „Danke, Lisa. Schön, dass du so ehrlich bist“, meine ich leicht sarkastisch.
    „Da nicht für. Also, was ist los? Stress im Paradies?“
    Ich sehe sie an. Und erst jetzt wird mir so wirklich bewusst, dass Benny nicht da ist. In meinem Hals entsteht ein Kloß, der immer größer wird und sich einfach nicht runter schlucken lassen will.
    „Benny … Benny … er ist nicht mehr hier, Lisa. Er ist im Ausland, um dort zu studieren.“
    Es dauert einen Augenblick, bis sie versteht, was ich ihr gerade gesagt habe. „Aber er kann doch nicht einfach so abhauen“, flüstert sie leise und schluchzt verzweifelt auf, „ er hat doch noch nicht einmal Bescheid gesagt.“
    „Ich weiß, Süße. Er wird sich bestimmt bald melden.“ Ich will sie in meine Arme nehmen und sie trösten. Doch sie stößt mich einfach weg.
    „Lass mich. Ich glaube, ich muss jetzt alleine sein.“ Und dann ist sie auch schon aus meinem Zimmer verschwunden.
    Langsam lasse ich mich auf mein Bett fallen. Neben die mitgebrachten Speisen, die Lisa achtlos darauf geschmissen hat. Jetzt kann ich meine Tränen auch nicht mehr zurück halten. Doch dann kommt mir ein Gedanke und ich springe fast aus dem Bett. Ich kann doch bei Bennys Großeltern anrufen!
    In meinem Handy suche ich nach der Nummer und wähle. Aber auch hier erhalte ich keine Verbindung. Ich lasse es noch einmal bis zum Ende durchklingeln.
    Und dann fällt mir auf einmal siedend heiß ein, dass die beiden ja in Urlaub sind.
    Somit ist die letzte Chance vertan, etwas über Bennys jetzigen Aufenthalt zu erfahren.
    Nach soviel schlechten, oder besser niederschmetternden, Neuigkeiten, ist mir der Hunger wirklich vergangen. Trotzdem zwinge ich mich fast dazu, das Brötchen zu essen. Ich würde es sicher heute Nacht bereuen. Nachdem ich die Semmel gegessen habe, hole ich mir frische Klamotten und schleiche leise ins Bad, um doch noch schnell zu duschen.
    Zurück in meinem Zimmer packe ich wie mechanisch meine Schultasche für morgen.
    Wieder steigen mir Tränen in die Augen.
    Ich wollte Benny doch von der Mathestunde erzählen. Er wäre bestimmt sehr stolz auf mich!

Kapitel 11

    Und wieder habe ich eine schlaflose Nacht hinter mir. Eine, in der ich mich ruhelos in meinem Bett herum gewälzt habe. Immer in Gedanken an Benny.
    Nacht für Nacht geht das nun so. Kein Wunder, dass ich völlig übermüdet bin. Und gereizt.
    In der Schule läuft alles an mir vorbei.
    Und beim Training klappt auch nichts.
    Und zu allem Überfluss redet Lisa nicht mehr mit mir.
    Ich glaube, sie gibt mir die Schuld, dass ihr Prinz nicht mehr da ist.
    Manchmal glaube ich es ja selbst.
    Aber warum?
    Ich bin mir eigentlich keiner Schuld bewusst.
    Wenn ich an die letzten Wochen zurück denke - eigentlich war doch alles so wie immer.
    Vielleicht nicht ganz.
    Benny hat sich manchmal zurückgezogen.
    Auf manche Fragen ziemlich ausweichend geantwortet.
    Und dann war er wieder ganz der Alte.
    Kann sein, dass ich bei ihm und Simon etwas überreagiert habe, aber da kann er mir doch keinen Strick draus drehen …
    Meine Gefühle zu ihm - sie wechseln zwischen Angst und Wut.
    Angst, weil … na ja, was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Wenn er zum Beispiel einen Unfall hatte, oder so? Ich glaube nämlich nicht, dass seine Mutter mir Bescheid sagen würde.
    Und Wut … es macht mich einfach wütend, dass er sich nicht meldet und ich nicht weiß, wo er ist oder was mit ihm ist. Wobei … dann wäre

Weitere Kostenlose Bücher