Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
nach den Ferien war einfach grauenhaft, aber auch irgendwie befreiend!
Nachdem ich mich umgezogen habe, laufe ich mit Simon, der in der Kabine auf mich gewartet hat, auf den Platz. Wir sind die letzten und ich damit den blöden Bemerkungen unseres Trainers vollkommen ausgeliefert.
„Ah, sie mal an. Unser Starspieler geruht auch mal wieder zum Training zu erscheinen“, giftet Robert auch gleich los. Und Simon kriegt auch noch sein Fett weg. „Und warum kommst du so spät? Musstest du dem jungen Mann noch die Schuhe binden, oder was?“
Bevor ich etwas erwidern kann, legt Simon mir die Hand beruhigend auf den Arm. Dann wendet er sich gelassen an Robert.
„Gibt es irgendein Problem, Trainer? Es ist jetzt mal gerade fünf Minuten vor sieben. Also haben wir noch fünf Minuten bis zur Pünktlichkeit. Und dass mit dem Schuhe zubinden, das schafft er schon ganz gut. Schließlich haben wir die ganzen Ferien über geübt … Linkes Öhrchen, rechtes Öhrchen und zwei Beine dran, fertig ist der Schleifenmann …“, lacht Simon und stößt mich an.
Auch die anderen können sich das Grinsen nicht verkneifen. Ich versuche wirklich, dabei ernst zu bleiben. Aber als ich das Gesicht von Robert sehe - das ein nicht mehr ganz so gesundes Rot angenommen hat - fällt es mir sehr schwer. Mein Lachen versuche ich wie ein Husten klingen zu lassen. Okay, auffälliger geht es kaum noch, aber ich kann da leider nichts dran ändern.
„Ich weiß gar nicht, was du willst, Robert. Ich habe mich doch abgemeldet. Telefonisch wie jeder andere auch. Oder brauchst du von mir noch ein Formular mit Durchschrift? Oder eine Beglaubigung von meinem Vater? Ich bin hier nichts Besseres oder so. Und ich will auch ganz normal behandelt werden. Keine Extrawürste. Und vor allen Dingen will ich nicht, dass du die anderen immer mit mir vergleichst“, kläre ich den Trainer auf. Nach ein paar Augenblicken erlebe ich allerdings ein Donnerwetter, der besonderen Art.
„Was denkst du eigentlich, wer du bist?“, fragt er mit einer vor Zorn bebenden Stimme.
„Lucas Reuter, angenehm“, gifte ich zurück und die anderen halten gespannt ihren Atem an.
„Du kommst dir wohl sehr clever vor, was? Nur weil du in die Liga wechseln kannst. Aber lass dir mal eins gesagt sein, Lucas Reuter. Du bist hier kein Superstar und ich lasse mir von dir nicht sagen, wie ich euch zu behandeln habe. Wenn du da oben bestehen willst, dann musst du noch ziemlich viel lernen und vor allen Dingen auf deinen Betreuer hören.“
Wieder falle ich ihm ins Wort. „Der du gerne sein willst, habe ich recht?“
Seine Wangen werden noch einen Touch roter - was mir als Antwort reicht. Fast verächtlich schnaube ich auf. Er ist so leicht zu durchschauen.
„Soll ich dir mal was sagen, Trainer? Ich glaube nicht, dass wir beide hier zusammen den Ort verlassen werden. Die letzten Wochen haben mir nämlich die Augen geöffnet. Dass du mit meinem Vater kollaborierst. Dass du dich mit meinen Federn schmückst. Was mich allerdings am meisten ärgert - du hast mitgeholfen, dass Benny weg ist.“
„Das … das … das“, stottert er unbeholfen. „Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen. Du weißt, dass ich nur dein Bestes will. Und da passt eine Schwuchtel nun mal nicht rein. Ich … das Training ist für heute beendet“, sagt er noch, wirft mir einen Blick zu, den ich nicht deuten kann und geht mit gesenktem Haupt vom Platz.
„Was war das denn jetzt?“, traut sich Tobias als erstes, etwas zu fragen.
„Das war die unangenehme Wahrheit“, meine ich schulterzuckend und drehe mich zu den Jungs. Simon sieht mich anerkennend an.
„Alle Achtung, Lucas. Ich habe echt nicht damit gerechnet, dass du ihm auf solch eine Art die Meinung sagst. Respekt, Alter. Und wie geht es nun weiter?“
„Als erstes denke ich mal, dass wir fünf Runden um den Platz laufen, so zum warm werden. Tja, und dann schauen wir halt mal“, grinse ich und setze mich auch gleich in Bewegung. Mit leichtem Murren, warm laufen ist nicht gerade beliebt, folgen mir die anderen. Simon immer an meiner Seite. Auch ohne Trainer, oder vielleicht, weil er nicht dabei ist, haben wir eine Menge Spaß. Völlig ausgelaugt stapfen wir nach knapp zwei Stunden in die Umkleidekabine.
„Und was machen wir jetzt?“, fragt Tobias mich erneut.
„Was hältst du denn von duschen?“, feixe ich. Eigentlich weiß ich ja ganz genau, was er meint. Und die Jungs schauen mich alle erwartungsvoll an. „Okay … okay. Also, falls Robert
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