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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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ich nicht
leben.«  
    Maya nickte betroffen. Darüber hatte sie sich
nie den Kopf zerbrochen. Dabei würde ihr es umgekehrt nicht anders gehen.
Natürlich empfand er so. Er war in einer scheußlichen Zwickmühle. Auf der einen
Seite wollte er alles richtig machen, und das hieße, den eingeschlagenen Weg
weiterzugehen, wo auch immer er hinführen würde. Auf der anderen Seite fühlte
er sich auf eine verrückte Art und Weise verantwortlich, dass seine Freunde
überhaupt dabei waren, und er sie dadurch in Gefahr brachte.
    »Ich verstehe dich«, murmelte sie. »Es tut mir
so leid, dass es so schwer für dich ist. Aber ich glaube, dass es richtig ist,
was wir tun.«
    »Richtig ist es schon – wenn ich nicht so
überzeugt davon wäre, hätte ich euch längst nach Hause geschickt.« Er grinste
schief. »Keine Sorge, ich hätte das irgendwie hingekriegt. Aber, dass es
richtig ist, macht es nicht weniger gefährlich. Weißt du, Einhörner sind
seltsame Wesen. Sie denken nicht so wie wir. Das Einhorn von Amadur stellte uns
eine Aufgabe, weil es ihm so richtig erschien. Ich glaube nicht, dass es sich
darüber Gedanken macht, ob wir dabei draufgehen. Einhörner sind nicht grausam.
Für sie ist der Tod nur völlig bedeutungslos, weil sie ihn nicht auf die
gleiche Art erfahren wie wir.«
    Maya schluckte. Sie wusste nicht, was sie darauf
sagen sollte.
    »So, jetzt erzähle ich dir das, was du vorhin
wissen wolltest«, unterbrach Larin ihr Schweigen.
    »Du musst es mir wirklich nicht sagen, es ist
nicht wichtig.«
    »Ich war mir nicht sicher, wie du es verkraften
würdest. Sogar Stelláris war ziemlich schockiert. Es kann auch sein, dass das
Wesen, das das Reh getötet hat, längst meilenweit fort ist und sich uns niemals
nähern wird. Es ist sowieso unglaublich, dass es hier in dieser Gegend war,
wenn man dem Reden der Leute glauben darf. Demnach verlassen sie normalerweise
ihr Revier nicht … Ich rede von Vampiren. Das Reh, das du gesehen hast, war vollständig ausgesaugt .«
    Maya wurde blass. Ihr war ein wenig übel und sie
atmete tief durch. »Gut … Danke, dass du es mir gesagt hast.« Vampire! –
Blutsauger! Sämtliche grässliche Geschichten darüber kamen ihr in den Sinn.
Wahrscheinlich stimmte keine von ihnen. Die Wirklichkeit war oft ganz anders.
Hoffentlich nicht weitaus schlimmer.
    »Maya? Geht es dir gut?«, erkundigte sich Larin
vorsichtig.
    »Ja ja.« Das Rauschen des Blutes in ihrem Kopf
war lästig, sie erinnerte sich, dieses schon einmal verspürt zu haben, kurz
bevor sie nach dem Angriff der Grauen Schatten ohnmächtig geworden war. Aber es
ging vorüber.
    »Ich denke, es ist wirklich besser, wenn wir
Fiona und Max nichts davon erzählen«, bestätigte Maya mit wackliger Stimme. »Fiona
würde keine Nacht mehr schlafen und Max würde den ganzen Tag lang von nichts
anderem reden und alle wahnsinnig machen.«
    Larin lächelte. »Gut, dass du das auch so siehst
… Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, hier einen geeigneten Platz zu finden, wo
wir dauerhaft unser Lager aufschlagen können. Wir hätten nur noch einen
Bachlauf in der Nähe benötigt – aber jetzt sollten wir doch lieber
weiterziehen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass der Vampir in der Gegend
geblieben ist – wie gesagt, ihr Revier ist woanders – aber ich habe
kein gutes Gefühl dabei, dass wir uns hier aufhalten.«
    Maya lief ein Schauer über den Rücken. »Wo sind
die denn normalerweise?«
    »Sie sollen irgendwo in den Bergen sein, aber
viel weiter westlich. Siehst du den Berg, der oben drei Zacken hat? An einer
Stelle unterhalb davon sind Höhlen. Angeblich liegt dort der Eingang zu ihrer
Wohnstätte. Ich habe keine Ahnung, wie weit sich ihr Revier genau hinzieht,
aber bis hierher auf alle Fälle nicht. Wenn sie gesichtet wurden, dann immer
nur weiter oben in dem Bereich, wo sich der Nebel nie völlig auflöst.«
    »Falls die Leute hinterher davon erzählen
konnten«, murmelte Maya und betrachtete das Bergmassiv. Tatsächlich hing dort
oben der Nebel sehr dicht. »Weißt du, wie so ein Vampir aussieht?«
    »Ich hab glücklicherweise noch keinen getroffen,
aber sie sollen sehr hässlich sein. Haarig, geringfügig größer als ein Mensch,
mit Riesenflügeln ähnlich wie ‘ne Fledermaus, und Krallen. Das Gesicht hat ein
bisschen was von einem Menschen, aber auch was von einem Tier mit ziemlich
üblem Gebiss. Es gibt nicht viele, die einen Angriff überlebt haben. Man muss
nicht einmal sehr schwer verletzt werden, um zu sterben. Ihr

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