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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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und Knallbohnen.
    »Nee, das ist nichts für dich!« Max’ Pferd war
genauso verfressen wie er und wollte sich über die Knallbohne seines Herrn
hermachen. »Du kriegst Bauchschmerzen davon.«  
    Enttäuscht wandte sich das schwarze Pferd ab und
untersuchte die Satteltaschen, ob dort nicht etwas Leckeres versteckt war.
»Lass das!« Max verscheuchte es und drohte mit dem Finger. »Ich gebe dir sonst
einen furchtbar hässlichen Namen.« Er zog die Stirn in Falten. »Wie wäre es mit
Olm-Grottendunk? … Wir könnten es auch mit Gröttchen abkürzen«, setzte er großzügig
hinzu.
    Fiona kicherte, und Maya sah empört aus. »Das
würdest du doch nicht wirklich tun?« Sie traute Max fast alles zu.
    »Nee, vermutlich würde ich nur Gröttchen zu ihr
sagen, der volle Name ist zu lang.«
    Seine schwarze Stute schnaubte. Es klang entrüstet.
    »Ist ja gut, Dicke«, brummte Max. »Dann heißt du
eben Samantha.«
    Die Stute spitzte die Ohren und ließ sich nicht
weiter anmerken, ob ihr neuer Name ihre Zustimmung fand. Sie wandte ihre
Aufmerksamkeit wieder den Satteltaschen zu und schnoberte daran herum.
    »Gib auf, Samantha«, gähnte Max, »du bekommst
sie eh nicht auf.«  

Der
unheimliche Mann
    Er huschte in der
Finsternis dahin – nichts als ein Schatten, ein Geschöpf der Nacht.
Nichts konnte ihn aufhalten. Er dachte an die schwachen Menschen dort drüben
– so zerbrechlich, so hilflos. Nicht nur Menschen, auch Elfen stellten
keine Gefahr für ihn dar. Wie einfach, ein Leben zu beenden. Er warf den Kopf
in den Nacken und lachte. Ein gurgelndes Geräusch kam hervor. Verwundert hielt
er inne.
    Ah – dieser Durst,
er ließ sich nicht stillen. Er hatte es versucht, aber das Brennen war wieder
schlimmer geworden. Die Stimmen waren in seinem Kopf und riefen ihn. Sie
zeigten ihm den Weg, den er einschlagen sollte. Bis jetzt war er noch nicht
bereit dazu gewesen. Er glitt zur Quelle und spülte das Blut fort. Er erinnerte
sich an den Duft ihrer Haut. Seine Nasenflügel weiteten sich. War dort nicht
ein anderer Geruch? Keiner, der ihn so reizte, doch ebenfalls menschlich? Er
hielt inne und witterte. Böse funkelten seine Augen. Dann machte er sich davon,
dem Geruch nach.

 
    In der Nacht wurde Maya von einem Geräusch
geweckt. Sie lag zwischen Fiona und Larin, was ihr das Gefühl von Geborgenheit
gab. Außerdem hielt es warm. Max hatte sich an der anderen Seite neben Fiona zusammengerollt,
und Stelláris hatte es vorgezogen, sich von seinem Orion wärmen zu lassen.
Shanouk hatte darauf bestanden, am Höhleneingang zu wachen, und bevor Maya
einschlief, hatte sie seine leisen, unruhigen Schritte vernommen. Maya richtete
sich auf. Das Geräusch war von draußen gekommen. Sie konnte in der Dunkelheit
nichts erkennen; angestrengt starrte sie zum Ausgang. Nur eine kleine
Baumgruppe trennte die Höhle von der Wiese. Das Mondlicht sickerte spärlich
durch die Bäume und ließ die Nebelschwaden milchig glänzen. Die Pferde hatten
sich hingelegt, aber nicht der Länge nach ausgestreckt, wie sie es manchmal
taten, wenn sie sich in Sicherheit wähnten. Sie hatten lediglich die Beine
unter den Bauch gezogen und schlummerten.
    Mayas Augen gewöhnten sich an das Dämmerlicht.
Plötzlich erschien ein riesiger schwarzer Schattenumriss im Höhleneingang. Maya
erstarrte. Ihr Herz raste, und sie wollte anfangen zu schreien, um die anderen
zu warnen, als sie erkannte, was das war.
    Samantha!
    Maya wickelte sich leise aus ihrem Umhang. Larin
neben ihr drehte sich im Schlaf um, aber er wachte nicht auf.
    Maya stand vorsichtig auf, um keinen zu wecken,
und wollte sich hinausschleichen. »Was ist los?« Stelláris hatte zu gute Ohren,
als dass sie an ihm vorbeigekommen wäre.
    »Nur Samantha«, wisperte Maya. »Sie läuft vor
der Höhle herum. Ich hole sie herein.«
    »Das geht mit ihr schon die halbe Nacht so«, kam
die leise Antwort. »Ich habe sie lange draußen herumgeführt, sie hatte
Bauchkrämpfe. Durch die Bewegung wurde es besser, und ich habe sie
hereingebracht. Offensichtlich ist es noch nicht ganz vorbei, sie fühlt sich
wohler, wenn sie ein bisschen laufen kann und möchte dabei Gesellschaft.«  
    »Ich hol sie, bleib du nur liegen, du hast ja
kaum geschlafen.«
    »Sie wird nicht innen bleiben wollen … Ich hab’s
irgendwann aufgegeben«, sagte Stelláris müde. »Du kannst es noch mal probieren,
sie steht ja direkt vor der Höhle – aber halte dich nicht lange auf,
bring sie einfach bloß hierher, sie braucht nicht mehr

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