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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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weh getan?«
    »Ist schon in Ordnung.« Larin rappelte sich
grinsend auf, nachdem er ein ziemliches Stück rückwärts geschleudert worden war
und klopfte sich das Gras und die Erde ab. »Ich glaube, das beherrscht du
perfekt, wir sollten etwas anderes versuchen.« Er rieb sich den Rücken, der ihm
noch vom vorherigen Tag wehtat. Sein Grinsen wurde breiter. »Ich stelle mich
auch weiterhin gerne als dein Opfer zur Verfügung, aber vielleicht suchst du
dir irgendwas aus, wo ich dabei stehen bleiben kann.«

 
    Endlich brach die Nacht an, und mit ihr zogen
dichte, kalte Nebelschwaden über die Wiese. Maya lag geschützt zwischen Fiona
und Larin in der kleinen Höhle und lauschte auf die Atemzüge ihrer Freundin,
die nun allmählich regelmäßig wurden, nachdem sie vorhin im Traum geweint
hatte. Stelláris hatte die erste Wache übernommen; Zacharias und Larin wollten
sich mit ihm abwechseln. Shanouk war nach draußen entschwunden. Fiona hatte es
diesmal ohne sichtbare Regung hingenommen. Maya wusste, dass sie vor Sorge
außer sich war, aber sie zeigte es nicht und wollte auch nicht darüber reden.
Ohne ein Wort zu verlieren, hatte sie sich in ihren Mantel gewickelt und lange
an die Decke gestarrt, bis sie schließlich doch in den Schlaf hinübergeglitten
war.
    Es war der Ärger über Shanouk, der Maya wach
hielt. Sie grübelte über ihn nach und fand keinen vernünftigen Grund für sein
merkwürdiges Verhalten. Larin hatte sich nicht zu ihm äußern wollen, als Maya
ihn darauf angesprochen hatte. Sie hatte den Verdacht, dass sowohl er als auch
Stelláris und Zacharias eine bestimmte Vermutung hatten, aber nicht damit
herausrücken wollten, solange sie sich nicht sicher waren. Wie lange sollte das
noch so weitergehen? Hingen Shanouks schreckliche Kopfschmerzen mit der Gegend
hier zusammen? Oder täuschte er sie nur vor, und sie waren eine willkommene
Ausrede, um verschwinden zu können? Was sonst könnte ihn in den Wald locken?
    In der Nähe raschelte es. Stelláris rüttelte den
schnarchenden Zacharias aus dem Schlaf, um sich beim Wachen ablösen zu lassen.
War es schon so spät? Seufzend wälzte sich Maya auf ihre andere Seite.
Allmählich fühlte sie, dass sie ruhiger wurde. Sie tauchte ein in die angenehme
Leichtigkeit, die der Schlaf mit sich bringt.

Shanouk
    Der Duft aufgebrühter Kräuter weckte Maya. Schlaftrunken
richtete sie sich auf und nahm blinzelnd wahr, dass Zacharias vor dem
Höhleneingang ein Feuerchen schürte und Tee aus Farnspitzen zubereitete. Neben
ihr schlief Fiona eng zusammengekringelt, und Max schnarchte mit offenem Mund
vor sich hin. Alle anderen waren offensichtlich schon aufgestanden. Gähnend
krabbelte sie aus ihrem Mantel.
    »Guten Morgen«, nuschelte Maya und setzte sich
zu Zacharias ans Feuer. Sie hatte sich mehrmals eiskaltes Wasser ins Gesicht
geklatscht, aber so richtig wach war sie immer noch nicht geworden. Der feuchte
Nebel und das trübe Licht vor der Höhle trugen auch nicht dazu bei, ihre
Lebensgeister zu wecken. Maya spähte zwischen den Bäumen hindurch auf die
Wiese. Dort wollte sich der Nebel offensichtlich gar nicht verziehen.
    »Hier!« Er hielt Maya eine Tasse Tee hin. »Das
macht warm«, er grinste, »und macht wach.«
    Maya grunzte etwas Unverständliches. Zacharias
lachte in sich hinein.
    »Wo sind Larin und Stelláris?«, murmelte Maya
und nippte an ihrem Becher. »Ach ja … und Shanouk?«
    »Larin und Stelláris suchen Shanouk. Er ist
heute Nacht nicht aus dem Wald zurückgekommen.«
    »Was?« Maya war mit einem Schlag hellwach. Sie starrte mit
aufgerissenen Augen Zacharias an, der ruhig am Feuer saß. »Sie sind ihm in
diesem verwünschten Nebel hinterher?«
    »Es war … notwendig. Ich konnte nicht mit,
schließlich musste einer auf euch aufpassen. Stelláris hat sich nicht halten
lassen – lediglich ein paar meiner Giftpfeile nahm er zur Sicherheit mit
… und du kennst ja Larin.«
    Maya schnaubte. Und ob. Wie kamen sie auf die
Idee, dass sie in diesem riesigen Wald eine Chance hätten, Shanouk zu finden?
Der Einzige, der sie finden könnte, war der
Vampir, denn der konnte über große Entfernungen seine Beute wittern.

 
    Seine
Zähne senkten sich in das Fleisch. Der Geruch des Blutes machte ihn verrückt.
Er war wie im Rausch, und er trank gierig. Er wusste, dass dies das Brennen in
seiner Kehle nicht wirklich löschen würde. So stellte er sich vor, dass es ihr
Blut wäre, und gleichzeitig hasste er sich dafür.
    »Gut gefrühstückt?« Larins Stimme

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