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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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ängstlich, als
würde gleich hinter dem nächsten Rosenbusch ein Werwolf lauern.
    Maya schloss zur Gruppe auf und lief neben Larin
her. »Wo verlaufen die Grenzen von Eldorin?« Schaudernd fiel ihr ein, dass
diese Wolfswesen bei ihrer Ankunft am Wasserfall vermutlich ganz in ihrer Nähe
gewesen waren. »Ich dachte, Eldorin ist eine Stadt und kein Land?«
    »Es ist beides. Man kennt es als die Stadt im
Wald, aber seine Grenzen erstrecken sich im Nordwesten bis etwa zu den
Wasserfällen mit dem Tor der Wächter, ziehen sich von dort nach Osten bis in
die Ebene hinein und im Süden bis hinter den großen Wald, den man von der Wiese
aus sehen kann. Es ist also von hier aus etwa ein zwei – bis
vierzehnstündiger Ritt bis an die jeweilige Grenze.«
    »Wieso können die Angreifer nicht über die
Grenze? Erkennt dieser Grenzzauber denn, ob jemand ein Feind ist?«
    »Es ist wohl so was in der Art … zumindest, wer
Eldorin angreifen will, kann die Grenze nicht übertreten. Der Schutzzauber
wirkt auch gegen die Grauen Schatten. Elfenzauber dieser Art ist unglaublich
mächtig. Frag am besten Stelláris oder Luna. Sie werden es dir genauer erklären
können.«
    Nachdenklich ging Maya neben Larin her. Sie
betrachtete besorgt Fiona, die schweigend zwischen ihr und Max lief und ihre
Arme vor die Brust geschlungen hatte, als wäre ihr kalt. Max trabte nebenher,
ohne sich irgendeine Regung anmerken zu lassen. Sie war nicht sicher, ob er
sich fürchtete oder alles wahnsinnig spannend fand.
    Nacheinander stiegen sie die Treppe zum Haus in
der Linde empor. Luna erwartete sie bereits. Sie nahmen im Wohnzimmer Platz.
    »Ich habe Nachricht von Avan und Salinus«,
begann Luna. »Ich kam soeben von ihnen zurück. Sie werden überleben. Wir haben
alles versucht. Es stand lange nicht gut um Avan. Er wird seinen linken Arm nie
mehr richtig gebrauchen können.«
    »Der arme Junge«, murmelte Waltraud.
    »Was passiert, wenn einen so ein Vieh beißt?
Wird man da nicht auch ein Werwolf?« Max kannte sich aus mit Gruselgeschichten.
    »Ich kenne eure Sagen über Werwölfe.« Ein feines
Lächeln umspielte Lunas Mund. »Die Wolfswesen verwandeln sich nicht zwangsweise
bei Vollmond, noch greifen sie nur zu dieser Stunde an. Ihre natürliche Gestalt
ist die eines sehr großen grauen Wolfes mit einem struppig aufgestelltem
Rückenfell und leuchtend gelben Augen. Ihr Speichel enthält ein Sekret, das bei
einem Biss in die Wunde gelangt. Es ist ungemein schmerzhaft. Wir haben
Heilmittel dagegen – aber es ist wichtig, dass die Hilfe rasch erfolgt.
    Elfen können nicht zu Grauen Schatten werden.
Sie würden sterben, wenn sich das Sekret weit genug ausbreitet oder die
Verletzung entsprechend groß ist. Bei einem Menschen genügt ein Biss, um eine
gewisse Verwandlung auszulösen, zudem wäre die Wirkung des Sekrets stärker als
bei einem Elfen.«
    »Verwandlung?« Man sah Max an, dass er sich
gerade fasziniert alle möglichen Varianten von pelzigen Menschen mit
Raubtiergebiss vorstellte. »Wie schaut man da aus?«
    »Max!«, fuhr ihn Fiona an, »das ist ekelhaft!«
    »Würden sie versuchen, einen Menschen zu beißen,
damit er verwandelt wird, oder wollen sie ihn töten?«, fragte Max.
    »Wenn möglich, töten sie«, antwortete Luna.
»Aber ihr müsst euch nicht sorgen. Kein Grauer Schatten hat es bisher vermocht,
nach Eldorin zu gelangen.«
    »Ist es wirklich sicher hier?« Fiona klang
merklich eingeschüchtert.
    »Der Schutzzauber erkennt schwarze Magie. Er
lässt solche Geschöpfe nicht hindurch. Die Grauen Schatten sind sehr alte
magische Kreaturen. Sie haben sich vor langer Zeit für das Böse entschieden.
Ihr Wesen ist davon so vergiftet, dass sie nichts anderes wollen als zu morden.
Sie kennen keine Liebe, keine Gnade, keine Reue und keine Vergebung.«
    »Heißt das, dass sie von Grund auf böse sind und
wir nicht?«, fragte Maya.
    »Nein. Nach unserem Verständnis ist kein
Geschöpf, das eine Seele hat, von Grund auf gut. Was uns unterscheidet, ist,
dass wir das Gute suchen. Wir haben ein Gewissen und somit die Wahl.«
    »Ja«, bestätigte Waltraud, »das Gleiche kann man
auch in den alten Schriften der Menschen nachlesen.«
    Luna fuhr mit ihrer Erklärung fort. »Der Zauber
schützt Eldorin vor Angriffen. Kommt ein Feind an unsere Grenze mit der
Absicht, Eldorin zu erobern, wird es ihm nicht gelingen, sie zu überschreiten. Unser
Schutzzauber ist mächtig. Es gibt nur weniges, was ihn schwächen könnte. Sorgt
euch nicht. Er konnte bislang nie

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