Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
Vom Netzwerk:
Spiegel hervor. „Jadora, Ihr verblüfft mich immer wieder. Gibt es eigentlich irgendetwas, was Ihr nicht auf Euren Reisen mitnehmt?“
    „ Ja. Meine Gemahlin ist leider zu groß, als dass sie in eine meiner Satteltaschen passen würde!“ Die Männer brachen daraufhin in lautes Gelächter aus, was auch Maél anlockte. Nachdem Elea ihre Ration Fleisch aufgegessen hatte, nahm sie aus ihrem Rucksack die kleine Tasche und holte das kleine scharfe Messer hervor. Dann legte sie sich Jadoras Spiegel auf den Schoss und besah sich die Naht. Dabei kam sie nicht umhin, sich zum ersten Mal seit vielen Jahren in einem richtigen Spiegel etwas genauer zu betrachten. Breanna hatte sie auf dem Porträt wirklich gut getroffen. Sie sah genauso aus wie auf dem Bild. Das einzige, was ihr jetzt neu auffiel, waren ihre ungewöhnlich grünen Augen. Sie schaute kurz auf und entdeckte Maéls intensiven Blick auf ihr ruhen. Schnell sah sie wieder verlegen in den Spiegel und machte sich daran, die Knoten an den einzelnen Fäden abzuschneiden. „Meint Ihr nicht, dass das die Aufgabe von Maél wäre? Er ist schließlich auch verantwortlich dafür!“, sagte Jadora und blickte dabei den jüngeren Mann vorwurfsvoll an. Elea hielt inne und sah zu Maél hinüber, der Jadora mit einem grimmigen Blick strafte. Als er jedoch in Eleas Gesicht sah, bekam sein Gesicht einen so traurigen Ausdruck, dass die junge Frau sofort Mitleid mit ihm empfand. Wer hätte gedacht, dass er zu so einer Gefühlsregung jemals im Stande sein könnte! „Das wird nicht nötig sein, Jadora. Ich komme schon allein zurecht. Außerdem glaube ich kaum, dass er es mit seinen riesigen Fingern schafft, einen einzigen dieser kurzen Fäden zu packen“. Bei diesen Worten lächelte sie Maél aufmunternd zu. Es war jedoch offensichtlich, dass ihm die ganze Angelegenheit unangenehm war. Er stand abrupt auf, nahm sich einen Brocken Fleisch und entfernte sich von der Gruppe. „Immerhin hat er ein schlechtes Gewissen. Das ist mehr als man von ihm erwarten kann und es ist ganz allein Euer Verdienst, Elea. Ihr habt aus ihm einen anderen Mann gemacht und Seiten von ihm zu Tage befördert, von denen ich niemals geglaubt hätte, dass er solche überhaupt besitzt. Ich glaube, nicht einmal er selbst hätte es jemals für möglich gehalten, etwas anderes als Hass und Verachtung für einen Menschen zu empfinden“, stellte der Hauptmann fest.
    Sobald Elea ihre Arbeit beendet und Jadora seinen Spiegel wieder zurückgegeben hatte, kam auch schon von Maél der Befehl, weiter zu gehen. Elea nahm ihren Rucksack und ging zu Arok, wo Maél bereits auf sie wartete. „Maél, ich denke ich kann jetzt zu Fuß gehen. Ich fühle mich nach dem Essen schon viel kräftiger und mit ein bisschen Bewegung kann ich meinen Kreislauf auf Trab bringen. Du weißt ja, wie ermüdend es für mich ist, untätig auf einem Pferd zu sitzen.“ Maél musterte sie zweifelnd. „Bitte! Ich passe gut auf. Außerdem sagst du doch selbst immer, ich sei so leicht wie eine Feder. Falls ich also einen Fehltritt mache, dann werde ich so langsam im Morast versinken, dass du Zeit genug hast, um mich wieder herauszuziehen“, versuchte Elea ihn zu überreden und zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Also gut! Aber ich binde dich mit dem Seil an mich. Und du wirst Abstand zu mir halten. Wenn ich stehen bleibe, dann bleibst du auch stehen. Hast du verstanden?“ Sie nickte und suchte hartnäckig seinen Blick, während er sich angestrengt auf das Verknoten des Seils um ihre Taille konzentrierte. „Maél, sieh mich bitte an!“, drängte sie ihn. Erst als sie ihre linke Hand auf seine Wange mit der rätselhaften Narbe legte, blickte er zu ihr auf. „Maél, ich habe dir die Verletzung an meiner Schläfe längst verziehen. So schlimm war es doch gar nicht. Du musst dich deswegen nicht grämen. Narbe hin oder her. Es war nicht meine erste und auch nicht meine letzte.“
    „ Es war schlimm. Ich war unnötigerweise brutal. Ich hätte dich auch genauso gut knebeln können. Auch dass es ein Versehen war, dich mit meinem Ring so zu verletzen, ist keine Entschuldigung“, erwiderte er leidvoll. Er ließ kurz zu, dass Elea seine Wange streichelte. Dann nahm er die kleine Hand behutsam in seine kräftige und legte sie Elea auf eine Stelle links über ihrem Herzen, dort, wo ihr Arm begann. „Woher stammt diese Narbe, so nah an deinem Herzen? Sie ist mir an dem Abend aufgefallen, als du beschlossest, deine Brust vor meinen Augen zu entblößen.“
    „

Weitere Kostenlose Bücher