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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Habseligkeiten zu packen. – Bevor ihr aufbrecht, werde ich dich für eine letzte Unterredung holen lassen. Also halte dich bereit! Ebenso werde ich mit Elea noch ein intensives Gespräch unter vier Augen führen. Geh jetzt und bereite dich auf deinen Auftrag als Leibwache unseres Gastes vor! Und vergiss nicht, ich werde dich im Auge behalten!“
    Der Zauberer wandte sich von Maél ab und begab sich wieder zu seinem Stuhl am Arbeitstisch. Maél musste erst dreimal tief durchatmen, bevor er sich von der Stelle fortbewegen konnte – und dies auch nur unter großer Anstrengung. Seine Glieder fühlten sich vor Anspannung fast so steif an, wie damals als er im Sumpf von den grün leuchtenden Kreaturen umzingelt war. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging er mit verkrampften Schritten in einen Trab über, um möglichst schnell an die frische Luft zu kommen. Er hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Im Schlosshof angekommen, musste er den Drang unterdrücken, seinen Frust über die Hilflosigkeit gegenüber Darrach laut hinauszuschreien. Krieger trafen in großer Geschäftigkeit die letzten Vorbereitungen für den Auftritt von König Roghan und Elea. Aus dem Augenwinkel sah Maél, wie sich eine Gestalt von einer Wand löste und sich eilig ihm näherte. Finlay! Mir bleibt heute auch gar nichts erspart! Ohne den auf ihn zustürzenden Mann zu beachten, steuerte er auf den Stall zu. Finlay ließ sich von der offensichtlichen Abweisung nicht beeindrucken und heftete sich an Maels Fersen, bis dieser im Stall an dem Unterstellplatz von Arok stehen blieb und sich ruckartig umdrehte, um ihm ins Gesicht zu blaffen. „Was willst du? Ich bin nicht zu irgendwelchen Gesprächen mit einem verliebten Ritter aufgelegt.“ Auf Finlays Stirn entstand eine steile Falte. „Was willst du damit sagen?“
    „ Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche! Das sieht doch ein Blinder, dass du Elea den Hof machst und dich jetzt offensichtlich als ihren Beschützer aufspielen willst. Ich muss dich aber enttäuschen. Nicht dir, sondern mir wurde diese wenig erfreuliche Aufgabe von deinem Vater zugedacht.“ Sprachlos über Maéls offene Worte, schnappte Finlay wutentbrannt nach Luft, und dies um so mehr, weil Maél ihn durchschaut hatte. „Oder was für ein Anliegen würde dich sonst in meine Nähe treiben?“, bellte er Finlay zynisch entgegen. Dieser fand schließlich wieder seine. „Ich wollte dir nur zwei Dinge sagen: Erstens werde ich dich heute Abend im Auge behalten. Wenn du Elea auch nur ein Haar krümmst, dann werde ich dir auf der Stelle einen Pfeil mit einer Metallspitze in deinen verfluchten Körper schießen.“
    „ Das höre ich heute nicht zum ersten Mal. Merkwürdig, wie jeder um das Wohl dieses widerspenstigen Weibs besorgt ist“, fiel Maél ihm mit verächtlichem Ton ins Wort. „Und zweitens?“
    „ Zweitens kannst du dich schon einmal darauf einstellen, dass ich mich euch auf der Suche nach dem Drachen anschließen werde.“ Maéls höhnischer Zug um den Mund verschwand mit einem Schlag. Die bevorstehende Reise barg genügend Probleme, wenn auch eins – die Teilnahme Darrachs an der Suche - erst einmal aus der Welt geschafft war. An Eleas Liebe zu ihm war zwar nicht zu rütteln. Er kannte sie mittlerweile so gut, um zu wissen, dass sie nicht leichtfertig mit ihren Gefühlen umging. Dennoch brachte es sein Blut zum Kochen, wenn er sich nur vorstellte, dass Finlay sie genauso begehrte wie er. Er wollte schon zu einer lautstarken, missbilligenden Erwiderung ansetzen, als Finlay ihm zuvorkam. „Dass du darüber nicht begeistert bist, kann ich mir denken. Aber du wirst doch hoffentlich nicht so sehr von deinen Fähigkeiten eingenommen sein, als dass du euer Leben aus Stolz oder aus Verachtung mir gegenüber aufs Spiel setzst, angesichts der außerordentlichen Gefahren, in die ihr euch begebt. Du wirst jeden Mann gebrauchen können. So wie ich gehört habe, werdet ihr nicht mehr sein als bei eurer letzten Reise. Und du weißt sicherlich noch, dass ich nach dir der beste Schwertkämpfer im Königreich bin. Also überlege dir genau, was du jetzt sagst?“ Maél schluckte die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, zähneknirschend hinunter, und gab nur einen Knurrlaut von sich. Finlay hatte nicht unrecht. Ein Schwert mehr, das Elea beschützen könnte, konnte er nicht ablehnen. „Halte dich aber bloß fern von mir. Und im Übrigen viel Glück: Du wirst erst noch deinen Vater davon überzeugen

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