Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
Vom Netzwerk:
über Elea und den Drachen, die die Versiegelung des Portals auf seinen Befehl hin rückgängig machen müssten. Sein ganzes Trachten war es nämlich, sich mit Murrok zu vereinen, um dadurch Unsterblichkeit zu erlangen.
    In jener Kräfte zehrenden Zeit war Darrach nun immer wieder gezwungen gewesen von dem kostbaren Kraftelixier zu trinken, das er seinem persönlichen Sklaven in seinen Kinder- und Jugendtagen unbemerkt entnommen hatte. In einem riskanten Selbstversuch hatte er von Maéls Blut getrunken, um die Wirkung dessen außergewöhnlichen Blutes auf andere zu testen. Dabei trat seine kraftspendende Wirkung an den Tag. Darrach hatte sich einen beachtlichen Vorrat angelegt, mit dem er in den ersten Jahren sehr sparsam umging. Manchmal griff er monatelang nicht zu Maéls Lebenssaft. Aber im Laufe der vergangenen fünf Jahre musste er immer häufiger Maéls Blut trinken, um bei Kräften zu bleiben. Einen Höhepunkt erreichte sein Verzehr innerhalb der letzten neun Wochen während Maéls Abwesenheit, da er unermüdlich an der Übersetzung der Schriftrollen arbeitete. Denn ein weiterer vorteilhafter Effekt durch das Trinken des außergewöhnlichen Blutes, war, dass er weder essen, trinken noch schlafen musste. Allerdings hatte der Zauberer im Laufe der Zeit auch eine beunruhigende Beobachtung gemacht: Je älter er wurde, desto mehr musste er davon trinken, um einen zufriedenstellenden Zustand der Regeneration und Stärkung zu erreichen. Zudem war die Kräftigung von immer kürzer werdender Dauer. Das Ergebnis seiner unermüdlichen Arbeit, der er wie ein Besessener nachging, war, dass sein Vorrat an Maéls Blut bedrohlich zur Neige ging. Daher war er auch derzeit in einer so schlechten körperlichen Verfassung. Sein Zustand hatte sich noch in den letzten Tagen verschlechtert, da er sich bei seinen fieberhaften Nachforschungen bezüglich Eleas Identität kaum eine Pause gegönnt hatte. Denn das, worauf er gestoßen war, war äußerst vielversprechend. Er hatte durch Zufall ein Auge auf ein paar Schriften geworfen, die noch älter zu sein schienen, als jene, die er bisher übersetzt hatte. Ihm fielen in einer davon Schriftzeichen auf, die er auf dem geheimnisvollen Stab wiedererkannte. Er machte sich gleich daran, diese Schriftrolle zu übersetzen, was sich aber als schwieriger erwies als bei den anderen. Er kam nur sehr langsam voran und an manchen Stellen war eine eindeutige Übersetzung nicht möglich, da er nicht alle Schriftzeichen zweifelsfrei bestimmen konnte. Zu einer Erkenntnis war er jedoch gelangt, von deren Richtigkeit er überzeugt war. Der Stab war ein Schlüssel, der mehrere Türen öffnen konnte. Er konnte jedoch nur von seinem Besitzer, einem Drachenreiter, benutzt werden. Niemand anderer war in der Lage, mit ihm die Türen zu öffnen. Denn jeder Stab wurde eigens für seinen Träger schon vor dessen Geburt bereits Hunderte von Jahren zuvor angefertigt und auf dessen Fähigkeiten und Wesenszüge abgestimmt. Wie das möglich war, noch lange bevor der zukünftige Träger des Schlüssels geboren war, hatte er bisher noch nicht erfahren. Aber dies war im Moment auch nicht die vordergründige Frage. Vielmehr wusste er jetzt, dass die Schriftzeichen und Symbole auf dem Stab ihm höchstwahrscheinlich Eleas Herkunft verraten würden. Er müsste nur nach ihnen in den Schriftrollen suchen. Hinter einem dieser Zeichen oder Symbole versteckte sich Eleas Geheimnis. Da war er sich sicher. Er hatte jedes einzelne von ihnen fein säuberlich abgeschrieben, da er der jungen Frau den Stab für die Suche nach dem Drachen zurückgeben musste. Er konnte jetzt unmöglich die Arbeit liegen lassen und sich zusammen mit den anderen auf die Suche nach dem Drachen begeben. Er musste auf Maél und auf die Macht vertrauen, die er über diesen Mann hatte. Dennoch müsste er ihm noch einen Teil seines Geheimnisses preisgeben, da er eine entscheidende Rolle in seinem Plan spielen müsste.
     

    Elea hatte ihren Platz auf dem Stuhl mitten in ihrem Zimmer verlassen und stand in voller Pracht vor dem kritischen Auge Belanas und den vor Bewunderung glänzenden Augen Lyrias. Die Abenddämmerung hatte schon eingesetzt, was Belana mit großem Entsetzen aufgrund des immer schwächer gewordenen Tageslichtes bemerkte, das durch das Fensterglas ins Zimmer fiel. „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, Lyria, bis Elea in den Schlosshof gebracht werden muss“, sagte Belana in gehetztem Tonfall. „Belana, ich weiß gar nicht, warum Ihr Euch so aufregt.

Weitere Kostenlose Bücher