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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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interessiert ihn auch nicht. Über so was macht er sich keine Gedanken.«
    »War Mrs Burton-Cox mit Ihrer Familie, Ihrer Mutter oder Ihrem Vater befreundet? Können Sie sich erinnern, dass sie mal zu Besuch kam, als Sie noch zuhause lebten?«
    »Nein. Ich glaube, Desmonds Mutter, Mrs Burton-Cox, ging nach Indien. Ihr Mann ist dort gestorben, und Desmond wurde nach England auf die Schule geschickt. Während der Ferien war er bei irgendwelchen Vettern. So haben wir uns kennen gelernt. Ich konnte ihn nicht vergessen, wissen Sie. Es war eine Art Heldenverehrung. Er war groß im Bäumeklettern und hat mir viel über Vogelnester und Vogeleier beigebracht. So war es ganz natürlich, dass wir, als wir uns auf der Universität wiedersahen, von alten Zeiten sprachen und er mich nach meinem Namen fragte. Er sagte: ›Ich kenne nur deinen Vornamen.‹ Und dann erinnerten wir uns an viele Dinge, die wir zusammen erlebt hatten. So kamen wir uns näher. Ich weiß nicht viel über ihn. Eigentlich weiß ich gar nichts. Aber ich möchte die Wahrheit wissen. Wie kann man sein Leben planen, wenn man nicht genau weiß, was einen beeinflusst, was wirklich geschehen ist?«
    »Sie möchten also, dass ich mit meinen Nachforschungen fortfahre?«
    »Ja, wenn es was nützt, obwohl ich’s fast nicht glaube, weil Desmond und ich uns auch schon so bemüht haben. Wir hatten nicht viel Erfolg. Alles scheint immer wieder auf das Gleiche hinauszulaufen, obwohl es ja eigentlich nicht die Geschichte eines Lebens ist. Es ist eher die Geschichte eines Todes, nicht wahr? Eigentlich von zwei Toden. Aber wenn es zweifacher Selbstmord ist, denkt man daran wie an einen einzigen Tod. Habe ich das bei Shakespeare gelesen oder woher kenne ich das Zitat ›Und im Tode wurden sie nicht getrennt…‹«
    Celia sah Poirot fest an. »Ja, machen Sie weiter. Finden Sie die Wahrheit! Informieren Sie Mrs Oliver oder mich über alles, was Sie entdecken. Mir wäre es fast lieber, wenn Sie mir persönlich Bescheid geben.« Celia wandte sich an Mrs Oliver. »Ich möchte nicht unhöflich zu dir sein, liebe Patentante. Du warst immer so nett zu mir, aber – aber ich hätte gern alle Informationen direkt von der Quelle.«
    »Nun«, sagte Poirot, »ich will gern die Quelle sein.«
    »Und Sie glauben, Sie finden etwas?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Und Sie täuschen sich nie?«
    »Selten oder nie. Mehr sage ich nicht.«

13
     
    » N un«, sagte Mrs Oliver, nachdem sie Celia zur Tür gebracht hatte, »was halten Sie von ihr?«
    »Sie ist eine Persönlichkeit«, erklärte Poirot, »ein interessantes Mädchen. Entschieden kein Durchschnittstyp.«
    »Ja, ganz meiner Meinung.«
    »Ich möchte Sie bitten, mir Näheres zu erzählen.«
    »Über Celia? Eigentlich kenne ich sie gar nicht gut. Das ist immer so mit Patenkindern. Wie es so geht, sieht man sie nur alle heiligen Zeiten.«
    »Celia meinte ich nicht. Ich meinte ihre Mutter.«
    »Aha!«
    »Sie kannten die Mutter?«
    »Ja. Wir waren zusammen in Paris im Pensionat. Damals war es üblich, die jungen Mädchen für den letzten Schliff nach Paris zu schicken«, erklärte Mrs Oliver. »Was möchten Sie denn wissen?«
    »Sie erinnern sich also an sie. Wie war sie denn?«
    »Ja, ich erinnere mich. Wie ich Ihnen schon mal sagte, man vergisst Leute oder Dinge nicht, weil die Verbindung zu ihnen schon so lange in der Vergangenheit liegt.«
    »Was für einen Eindruck machte sie auf Sie?«
    »Sie war bildschön«, antwortete Mrs Oliver. »Daran erinnere ich mich. Nicht mit dreizehn oder vierzehn. Da hatte sie noch viel Babyspeck. Ich glaube, den hatten wir alle«, fügte sie nachdenklich hinzu.
    »War sie eine Persönlichkeit?«
    »Schwer zu sagen. Sie war nicht meine einzige oder meine engste Freundin. Wir waren mehrere – eine kleine Horde, könnte man sagen. Wir spielten begeistert Tennis oder gingen in die Oper oder langweilten uns tödlich in einer Gemäldegalerie. Ich kann Ihnen wirklich nur ein allgemeines Bild geben.«
    »Molly Preston-Grey. So hieß sie doch. Hatte sie einen Freund?«
    »Wir schwärmten immer für jemanden, natürlich nicht für einen Popsänger. Die gab’s damals noch nicht. Meistens für Schauspieler. Da war ein ziemlich berühmter Varieteekünstler. Ein Mädchen hatte sein Bild über ihrem Bett hängen, und Mademoiselle Girand, die Französischlehrerin, wollte das nicht gestatten. ›Ce n’est pas conv e nable‹, sagte sie. Das Mädchen hat ihr nicht verraten, dass es ihr Vater war. Wir haben so

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