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Elegie - Fluch der Götter

Elegie - Fluch der Götter

Titel: Elegie - Fluch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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Uschahin. »Dann sind wir auf unsere Weise klüger als unsere Herren. «
    Vielleicht war es so, oder Uschahin, der von der Graufrau weggegangen war, trug nicht mehr den Makel der Wehre wie einen Geruch an sich. Der Gedanke, dass es so sein könnte, bereitete ihm Kummer. Das Pferd sah ihn bloß an und hegte seine eigenen, unverständlichen Pferdegedanken. Er drang nicht in den Geist des Tieres ein, sondern streichelte nur dessen Mähne und wunderte sich darüber, wie leicht seine Finger durch das grobe schwarze Haar fuhren. Es war lange her, seit er Gefallen an einer Berührung und dem Gefühl von Gewebe auf seiner Haut gefunden hatte.
    »Alle Dinge müssen so sein, wie sie sind«, sagte er zu dem Hengst. Dann stieg er auf und begab sich zu Fürst Satoris, um ihm mitzuteilen, dass die Zwerge Yrinnas Frieden gebrochen hatten.

DREIZEHN
    H ohe Frau.« Tanaros verneigte sich. »Geht es Euch gut?«
    Sie stand sehr gerade da, und der Blick ihrer leuchtenden grauen Augen war aufmerksam und argwöhnisch. Ihre Leiden in Finsterflucht hatten ihre Schönheit nur verstärkt und deren Innerstes hervortreten lassen, sodass die helle Flamme ihres Geistes beinahe unter dem durchscheinenden Fleisch sichtbar war.
    »Ja«, sagte sie. »Vielen Dank, Heerführer Tanaros.«
    »Gut.« Er räusperte sich und dachte daran, wie er vorhin voller Unruhe in ihr Zimmer geplatzt war. »Im Namen des Fürsten möchte ich mich entschuldigen. Bitte seid versichert, dass der Anschlag auf Euer Leben gegen seinen Befehl geschehen ist.«
    »Ja«, sagte Cerelinde. »Das weiß ich.«
    »Ihr scheint Euch dessen sehr sicher zu sein.«
    Ihr Gesicht, das fast so hell wie Elfenbein war, nahm eine noch blassere Färbung an. »Ich habe die Schreie gehört.«
    »Es ist nicht so, wie Ihr glaubt.« Tanaros seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ach, Cerelinde! Der Fürst hat das getan, was notwendig war. Wenn Ihr Uschahins … Bestrafung sehen könntet, würdet Ihr verstehen.«
    Sie hob das Kinn ein wenig. »Die Ellylon entschuldigen keine Folter.«
    »Er hat Uschahins Arm geheilt«, sagte Tanaros harsch.
    Cerelinde sah ihn verständnislos an. »Vergebt mir, aber das begreife ich nicht.«
    »Ganz langsam und schmerzhaft«, sagte Tanaros. »Sehr schmerzhaft. « Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Es ist gleichgültig. Uschahin hat gewusst, was er getan hat. Er hat die Bestrafung durch den
Fürsten ertragen, damit seine Irrlinge nicht leiden mussten. Er will nicht, dass sie gequält werden, nur weil sie seinen Willen ausgeführt haben.« Ein erstickter Laut drang aus der Ecke. Tanaros drehte den Kopf und sah, dass dort Meara kauerte. Ein kalter Verdacht drängte sich ihm auf. »Hast du dazu etwas zu sagen, Meara?«
    Wie rasend schüttelte sie den Kopf und drückte das Gesicht gegen die Knie.
    » Lasst sie in Frieden .« Cerelinde trat zwischen die beiden; auf ihrem Gesicht blühte der Zorn. »Glaubt Ihr, ich würde sie in meiner Nähe dulden, wenn ich ihr nicht vertrauen würde, Tanaros?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er gelassen. »Vertraut Ihr ihr wirklich?«
    Die Ellylon konnten nicht lügen. Sie stand dicht vor ihm – so dicht, dass er sie hätte berühren können. Ihr Kinn war noch immer vorgereckt. Er spürte die Wärme ihres Körpers; er konnte beinahe ihre Haut riechen. Ihre Augen waren auf gleicher Höhe mit seinen. Er sah die Furchen ihrer Iris und die zarten Farben darin: violett, blau und grün und jene unbestimmbare Farbe, die in der innersten Krümmung des Regenbogens liegt.
    »Ja«, sagte Cerelinde mit ruhiger und fester Stimme. »Ich vertraue ihr.«
    Es ertönte ein Schluchzen, ein rauer Laut, der aus Mearas Kehle drang. Mit unerwarteter Schnelligkeit warf sie sich der Tür entgegen, hastete gebückt über den Boden. Überrascht ließ Tanaros sie fliehen. Er erhaschte nur einen kurzen Blick auf ihr Gesicht, als sie an ihm vorbeihuschte. Sie sah ihn unter ihrem strähnigen, ungepflegten Haar anklagend an. Mit den Händen kratzte sie an der Tür, und der Fjel dahinter öffnete ihr.
    »Was ist hier los, Hohe Frau?«, fragte Tanaros.
    »Ihr habt sie verängstigt.« Cerelinde hob die Brauen. »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Nein.« Er dachte an Meara, an ihr Gewicht, als sie rittlings auf ihm gesessen hatte. An die Hitze ihres Fleisches, an die Berührung ihres Mundes. An ihre Zähne, wie sie auf seine Unterlippe gebissen hatten. Bei dieser Erinnerung trat er unangenehm berührt von einem Bein auf das andere. »Nichts, was Euch

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