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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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wollten dich zu einem Urlaubsflirt animieren?“
    „Ja. Ich, die ich immer nur die Arbeit im Kopf habe. Als ob ich das je machen würde.“
    „Du hast es aber getan“, raunte Philipp ihr ins Ohr und drückte sie an sich. Sanft strich er über ihre aufregenden Kurven. „Und darüber bin ich sehr froh.“
    „Ich auch. Witzigerweise habe ich tatsächlich schon seit über vier Tagen überhaupt nicht mehr an zuhause gedacht. Und das liegt eindeutig an dir. Es geht mir schon sehr gegen den Strich, dass Betty tatsächlich recht gehabt haben sollte.“
    Anschließend erzählte Linda auf Philipps erneutes Nachfragen von ihrer Arbeit an der Universität, ihrem Forschungsgebiet, den Vorlesungen und mit welchen zwischenmenschlichen Schwierigkeiten sie zu Beginn ihrer Karriere als einzige Frau am Institut zu kämpfen hatte.
    „Ich finde es sehr anregend, wenn eine Frau etwas mehr im Köpfchen hat als nur den Klatsch im eigenen Dorf und die effektivsten Putzmittel. Du brauchst dich weiß Gott nicht zu verstecken und erst recht nicht für deine Intelligenz zu schämen. Lass die anderen dumm daher reden und zieh dein Ding durch.“
    Linda stieß ein fast schon sarkastisches Lachen aus. „Das haben mir meine Eltern damals in der Schule auch immer gesagt – und ich hätte sie dafür schlagen können. Im Nachhinein war das natürlich die einzige mögliche Reaktion, der einzige Weg, den ich gehen konnte. Aber wenn man sechzehn ist und verzweifelt zu einer Klassengemeinschaft gehören möchte, ist solch ein elterlicher Rat zum Verzweifeln.“
    Philipp spielte an Lindas Haarknoten herum und löste die Klammer. Über seine Schulter und Brust breitete sich eine Flut feuchter, warmer Haare aus, in denen er seine Finger vergrub. „Es war wohl damals nicht leicht in der Schule ...“
    „Nein. Ganz und gar nicht. Ich bin, solange ich denken kann, eine Außenseiterin gewesen. In der Schule dadurch, dass ich eine Klasse übersprungen hatte und trotzdem alles schneller begriff als meine Mitschüler. Das hat mir viele charmante Bemerkungen von „Lehrerliebling“ bis „Intelligenzbestie“ eingebracht.“ Sie seufzte und strich gedankenverloren über Philipps Brust. „Zu allem Überfluss gehörte ich damals trotz meiner Jugend körperlich zu den Frühentwicklern, was mir zusätzlich Hohn und Spott von den Jungs und neidische Blicke von den Mädchen eingebracht hat. Im Studium war Letzteres zum Glück kein Thema mehr. Aber ich hatte mich bis dahin schon so weit abgekapselt, dass ich kaum noch Kontakt zu meinen Kommilitonen suchte. Ich saß in meinem Studentenzimmerchen und lernte fleißig, wie es meine Eltern erwarteten. Und dann traf ich im vierten Semester Betty und Anna. Und von da an wurde alles anders.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Betty hat dein beschauliches Leben sicher ordentlich durcheinandergebracht.“
    „Das kannst du laut sagen. Es änderte sich natürlich nicht alles. Du darfst nicht denken, dass ich von einer verklemmten Ziege urplötzlich zu einer Partynudel mutiert bin. Am Anfang der Reise hast du mich kennengelernt. So distanziert und unterkühlt bin ich normalerweise immer, außer bei Anna und Betty. Und ein Kontrollfreak könnte bei mir noch in die Lehre gehen.“ Philipp zog kurz die Augenbrauen hoch, weil ihm die benutzten Wörter so vertraut vorkamen. „Ja, ich habe dein Gespräch mit Simon am Karaoke-Abend zufällig mit angehört, als ich aus der Damentoilette kam. Der Paravent hat mir Deckung gegeben.“
    Philipp bedeckte peinlich berührt die Augen und stöhnte: „Oh, voll ins Fettnäpfchen getappt.“
    „Ja, und ich muss dir noch erklären, warum ich nach deinem Auftritt auf dich den Eindruck gemacht habe, einer langweiligen Rede im Bundestag zu lauschen.“ Neugierig hob Philipp leicht den Kopf, um ihr ins Gesicht blicken zu können. „Als alle wie wild applaudierten, musste ich um Fassung ringen, da mich dein Gesang so tief in der Seele berührt hat, dass ich richtiggehend erschüttert war. Ich saß schockiert auf meinem Stuhl und musste erst einmal mit diesem aufwühlenden Gefühl kämpfen, dass sich ein wildfremder Mann allein durch seinen Gesang in mein Herz gestohlen hatte und es komplett besetzt hielt. Ich konnte dir nicht in die Augen blicken, als du wieder auf deinen Platz gingst, dafür war ich zu verstört. Deshalb schwankte ich wie ein Betrunkener zur Toilette, um mich wieder zu beruhigen. Und als ich rauskam, hörte ich dein Gespräch mit Simon, in dem ihr mich, was meinen

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