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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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nur in deiner Nähe sein. So ein Gefühl habe ich ... schon sehr lange nicht mehr gespürt.“
    Er senkte seine Lippen auf ihre und verlor sich in einem süßen Kuss, der seine Sinne raubte und ihn vergessen ließ, wo er war. Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand!
    Als beide wieder zu Atem gekommen waren, raunte er: „Ich würde dich gerne entführen und den ganzen Tag mit dir alleine verbringen. Was hältst du davon?“
    Linda konnte nur atemlos nicken. „Aber was werden Anna und Betty dazu sagen?“
    „Lass das mal meine Sorgen sein“, erwiderte Philipp und wandte sich Anna zu: „Würde es dir etwas ausmachen, wenn Linda und ich noch ein paar Stunden alleine auf der Insel verbringen würden?“
    Anna musste grinsen. „Nein. Geht schon, ihr zwei. Und Betty und Simon könnt ihr auch gleich noch mitnehmen. Dann kann ich endlich mal in Ruhe mit Michael telefonieren. Dabei kann ich euch eh nicht brauchen.“
    Im Taxi versuchte Philipp, dem älteren Fahrer in einem Mischmasch aus Englisch und Französisch klar zu machen, dass er sie zu einer ruhigen Bucht hier in der Nähe fahren solle – einer wirklich ruhigen Bucht. Erst mithilfe von Lindas wenigen Spanischkenntnissen verstand er und verzog sein wettergegerbtes Gesicht in tausend Falten, als er ihnen lächelnd zuzwinkerte: „ El amor? “
    „ Si “, grinste Philipp zurück und meinte zu Linda: „Wenn er uns wenigstens zu einem Strand bringt, der nicht so überlaufen ist wie in den Touristenzentren, wäre ich schon heilfroh.“
    Während der Fahrt kuschelte sich Linda in Philipps Arm und spürte seine Wärme durch das weiße T-Shirt, das er trug. Ihr Schenkel klebte wie angeschweißt an seinen halblangen, khakifarbenen Shorts – und sie wünschte sich, diese Fahrt nähme nie ein Ende. Als sie durch das Seitenfenster die Gegend bestaunte, wunderte sie sich über das strahlend kobaltblaue Meer, das in seiner Intensität gar nicht natürlich sein konnte. Vögel kreisten über zwei kleineren Schiffen, die helle Schneisen in das glatte Wasser pflügten. Die Landschaft und die Vegetation entlang der Küste waren in ihrer Formen- und Farbenvielfalt überirdisch schön. Und der klare Himmel war von kleineren Wölkchen feinen Eischnees geschmückt. Am liebsten wäre sie mit Philipp für immer hiergeblieben.
    Trotz aller Seligkeit fragte sie sich nach einer Weile dennoch, wie lange sie wohl noch unterwegs sein würden und ob der Fahrer sie richtig verstanden hatte. Genau in diesem Moment stoppte dieser den Wagen in einer kleinen Haltebucht. Außer der staubigen Straße, einigen Büschen und dem tiefer unten gelegenen Meer war nichts von einer Bucht zu erkennen.
    „Äh, meinst du, er hat uns richtig verstanden? Ich sehe hier keine Bucht oder etwas Ähnliches“, fragte Linda besorgt, die schon erschreckende Bilder im Kopf hatte, wie sie niedergeschlagen und ausgeraubt hinter einem Felsen lagen und das Schiff verpassten.
    Doch der alte Mann stieg aus und machte sich mit schlurfenden Schritten am Straßenrand auf die Suche nach etwas, das Linda nicht nachvollziehen konnte. Zwischendurch schob er seine abgegriffene Kappe in den Nacken und kratzte sich an der Stirn. Plötzlich gab er einen erfreuten Ausruf von sich und winkte sie zu sich.
    Als sie bei ihm ankamen und in die Richtung seines ausgesteckten Fingers blickten, sahen sie zwischen den Felsen einen engen Abstieg, der sie direkt zu einem kleinen Strand führte, der eigentlich zu klein war, um diese Bezeichnung zu verdienen. Ein überdimensionaler Sandkasten würde es besser treffen. Denn das Stückchen Strand war keine dreißig Meter lang und lag geschützt zwischen zwei kurzen Landzungen aus zerklüfteten Felsen mit direktem Zugang zum Meer. Auf der rechten Seite wuchsen zwei kleinere Palmen und einige Sträucher. Ansonsten war alles menschenleer.
    Ruhiger ging es nun wirklich nicht!
    Philipp strahlte den Taxifahrer an und schüttelte begeistert seine Hand. „ Gracias! Muchas Gracias! “
    Nachdem er dem Fahrer das Fahrtgeld gegeben hatte, streckte er ihm noch einen Schein hin und nahm ihm das Versprechen ab, sie zu einer bestimmten Zeit wieder hier aufzusammeln. Den Rest des Trinkgelds würde er ihm später zusammen mit dem Fahrtgeld geben.
    Als das Taxi losfuhr, fragte Linda mit einem mulmigen Gefühl im Magen: „Meinst du, er holt uns wirklich wieder ab? Ich habe Angst, dass wir unser Schiff verpassen, wenn wir hier ohne Auto festsitzen.“ Das wäre ihr dann doch zu viel des Abenteuers. Solch eine

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