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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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letzter Zeit der Teufel los“, erwiderte Philipp neutral. „Wie hat es dir in Rom gefallen?“
    „Gut. Die Arbeit, für die mich unser Chef hingeschickt hatte, war wie erwartet eine enorme Herausforderung. Aber Herausforderungen liebe ich, das weißt du ja.“ Verschmitzt blinzelte sie ihm unter dem Schirm ihrer weinrot-karierten Mütze von Lacoste zu.
    „Ja, das weiß ich“, meinte er leicht lächelnd.
    „Weißt du, was mir in Rom am meisten gefehlt hat?“
    „Nein.“
    „Die kreative Zusammenarbeit mit dir.“
    Blitzartig schossen Bilder von schnellem, verschwitztem Sex durch Philipps Kopf. Desirées glühende Augen, die seine Haut versengten. Ihre unerschöpfliche Fantasie, die ein Feuer in seinen Lenden entfachte, das ihn innerlich zu verbrennen drohte. Der leidenschaftliche Höhepunkt einer kurzen, intensiven Affäre, die ihn fast auffraß, der er entkommen musste. Da war es ihm gerade recht gewesen, dass Desirée für das große Auslandsprojekt einige Monate nach Rom musste. Damals vor einem halben Jahr hatten beide ihre Affäre bewusst geheim gehalten, um Klatsch und Tratsch in der Firma zu unterbinden. Heute war Philipp froh darüber.
    „Genau die kreative Zusammenarbeit wie in den Wochen vor meiner Abreise, in der wir das internationale Recht, unsere Produkte und deren Vermarktung diskutiert hatten.“ Nun schlich sich in Desirées Stimme eine sinnliche Note. „Liegend in einem großen Himmelbett mit weißen Vorhängen, mit nichts anderem bekleidet als einem Lächeln. Ich denke gerne an die Zeit.“
    Desirée spielte auf ein in jeder Hinsicht kreatives Wochenende an, das sie beide in einem Romantikhotel verlebt hatten, um sie auf ihren Aufenthalt in Rom vorzubereiten. Es war Desirées Idee gewesen. Warum sollten sie ein ganzes Wochenende in einem nüchternen Büro auf unbequemen Schreibtischstühlen planen, besprechen und diskutieren, wenn sie es genauso gut in einem Hotelzimmer tun konnten? Gespickt mit lustvollen Pausen, die beide zur geistigen Erholung benötigten.
    Philipp konnte sich noch gut erinnern, wie Desirée nackt und verschwitzt nach einer dieser Pausen neben ihm gelegen und über den italienischen Verbrauchermarkt doziert hatte. Irgendwann sprang sie wie elektrisiert auf und ging dabei auf und ab. Die kurzen, dunklen Haare steckte sie hinter ihre Ohren und gestikulierte zu ihrem Vortrag energisch mit den Händen. Desirée umgab immer eine nervöse Energie, die das ganze Zimmer füllte und einen mitriss. Wenn sie eine Idee hatte, reichte es ihr nicht, sie laut auszusprechen. Sie hatte gleichzeitig schon ein ganzes Konzept im Hinterkopf, das sie einem darlegte.
    Philipp war damals fasziniert auf dem Bett gelegen und hatte sie beobachtet. Diese Leidenschaft, diese Hingabe an eine Sache waren mehr als anziehend. Ihre kleinen, festen Brüste wippten bei jedem Schritt und lenkten seine Aufmerksamkeit von ihren Worten auf die rastlose Energie, die sie umgab. Als sie noch ihre Lesebrille aufsetzte, um ihm etwas vorzulesen, das ihre Argumentation untermauerte, konnte er nicht mehr an sich halten. Der Kombination von purer sinnlicher Nacktheit und einer kleinen, eckigen Hornbrille konnte er nicht widerstehen. Er zog sie auf das Bett und ließ sie ihre Argumente vergessen.
    „Und, bist du?“ Desirée blickte ihn direkt an.
    „Was meinst du? Ich war kurz abgelenkt, entschuldige.“
    „Ich wollte nur wissen, ob du gerade eine Beziehung hast. Sonst könnten wir vielleicht mal wieder zusammen essen gehen?“
    Simon trat in dem Moment auf die beiden zu und fragte: „Ich gehe jetzt mit der Gruppe in die Kathedrale. Macht ihr bei der Führung mit oder bleibt ihr noch hier und schaut euch um?“
    „Ja, ich begleite dich.“ Simons Frage gab Philipp die Chance, Desirée nicht antworten zu müssen. „Was ist mit dir, Desirée?“
    „Ja, ... klar komme ich mit“, meinte sie mit einem kurzen Zögern, lächelte beiden dann aber gleich wieder zu.
    Philipp hatte das enttäuschte Aufblitzen in ihren Augen bemerkt und konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie noch ganz gerne länger mit ihm allein geblieben wäre.

    „Der Taxifahrer war doch süß, oder etwa nicht?!“, meinte Betty begeistert, als sie die Gangway des Schiffes hochgingen, nachdem sie sich bei der Crew mit ihrer Gästekarte und dem Reisepass zurückgemeldet hatten.
    „Ja, das stimmt“, lachte Linda. „Und du hast gleich wieder Brüderschaft mit ihm getrunken.“
    „Das Beste war aber immer noch, als Betty ihn mit einem

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