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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Bettina schon eine Sektflasche hinter ihrem Rücken hervor, die sie wohl heimlich in Miami gekauft hatte, und ließ den Korken fliegen.
    „Auf dich, auf unseren Super-Wahnsinnsurlaub und darauf, dass uns die heißesten Männer dieses Schiffs über den Weg laufen – Anna ausgenommen, die ist ja schon versorgt“, lautete Bettinas Trinkspruch, während sie erst Linda, dann Anna mit einem Zahnputzbecher zuprostete.
    Nach dem ersten Schluck konnte Linda nicht anders und bedankte sich bei ihren zwei Wohltäterinnen, indem sie die beiden lang und innig an ihre Brust drückte.
    „Noch eine für diesen Urlaub enorm wichtige Frage: Was hast du als Lesestoff dabei?“, fragte Bettina neugierig.
    Erstaunt blickte Linda sie an: „Kurz vor dem Urlaub kam die Biografie von Frank Sinatra per Post, die ich in Amerika bestellt hatte. Die habe ich mitgenommen.“
    „Zeig mal her.“
    Verwundert kramte Linda das Buch aus ihrem Rucksack und zeigte es Betty, die es an sich nahm und kurz darin blätterte. „Ich konfisziere hiermit deine Urlaubslektüre. Anna!“
    Die so Gerufene flitzte mit der Biografie aus der Kabine, woraufhin sie zehn Sekunden später mit einem Taschenbuch in der Hand wieder erschien und es Bettina in die Hand drückte. Diese reichte es Linda und meinte nur mit einem schiefen Grinsen: „ Das wird jetzt dein Schmöker für die nächsten zwei Wochen sein. Dabei kommst du wirklich auf andere Gedanken. Wir haben ihn extra für dich aus Annas riesiger Liebesroman-Sammlung ausgesucht.“
    Kritisch beäugte Linda das bunte Cover. „ Vorsicht, frisch verliebt von Susan Elizabeth Philipps. Das ist nicht euer Ernst!“
    „Doch, das meinen wir bierernst. Du wirst es mögen. Es handelt von einer beruflich sehr erfolgreichen Frau, die alles in ihrem Alltag unter Kontrolle hat, auch ihr Gefühlsleben. Kommt dir das bekannt vor?“ Ein breites Grinsen zierte Bettys hübsches Gesicht. „Erst als sie diesen wahnsinnig gut aussehenden Schauspieler und Villenbesitzer in der Toskana kennenlernt, der ihre schon lange schlummernden Hormone in Wallung bringt, merkt sie, was in ihrem Leben gefehlt hat. Es wird dir gut tun, ein Buch einfach nur zur Unterhaltung zu lesen und nicht, um dich weiterzubilden.“
    „Ihr zwei habt wirklich einen Schuss“, meinte Linda nur kopfschüttelnd und legte das Buch auf ihren Nachttisch. „Jetzt müssen wir nur abwarten, ob ich überhaupt Zeit dafür habe. Vielleicht bin ich so beschäftigt, allerlei Verehrer abzuwimmeln, dass ich gar keine Ruhe zum Lesen finde.“
    „So gefällst du mir schon besser“, lachte Bettina lauthals heraus, während Anna nur still vor sich hin schmunzelte.
    „Wir sollten uns wohl doch bald dranmachen, unsere Koffer auszupacken. Wir wollen schließlich vor dem Abendessen noch das Schiff erkunden“, meldete sich Anna ruhig zu Wort. „Und ein Informationstreffen findet anscheinend auch noch vorher statt, wie ich in der Bordzeitschrift gesehen habe.“
    „Ja, du hast recht, lassen wir lieber keinen Stress aufkommen. Wir sehen uns dann, wenn wir fertig sind“, sagte Bettina und zog Anna aus der Kabine.
    Überwältigt von den ganzen Eindrücken, setzte sich Linda auf ihr französisches Doppelbett, das sie nun für zwei Wochen ganz für sich alleine hatte. Sie freute sich sehr, eine eigene Kabine zu haben, auch wenn sie über die wahren Gründe dafür nicht wirklich glücklich war.

Erster Tag – nachmittags
    Mich hielten viele nur für so 'n Trottel. 3/10

    Männer waren ein spezielles Thema in ihrem Leben, das sie schon vor langer Zeit abgehakt hatte. Schon früh hatte Linda feststellen müssen, dass sie unbeliebt und ungewollt war. Das bezog sich nicht auf ihre Eltern, die sie mit Disziplin und festen Regeln zu Ehrgeiz und Erfolg erzogen hatten. Nein, diese Ablehnung hatte sie ungefiltert viele Jahre von ihren Mitschülern ertragen müssen.
    Schon von Anfang an war allen klar, dass sie anders als die anderen war. Nicht nur, dass sie bei der Einschulung problemlos mit der zweiten Klasse begonnen hatte, nein, sie konnte dort den Stoff auch schneller aufnehmen, verarbeiten und anwenden als die anderen. Und das änderte sich auch bis zum Abitur nicht. Demzufolge war sie bei den Mitschülern als Streberin verschrien. Ungewollt war sie der Liebling der Lehrer, die sie zu allem Überfluss auch noch gerne aufriefen, um den anderen Schülern deren Unzulänglichkeit vorzuführen und zu zeigen, wie schnell Linda die überaus gekonnten Erklärungen des Lehrers verstanden

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