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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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in die Flanken der Schimmelstute gepreßt und galoppierte hufklappernd davon. Sperber folgte ihr dichtauf und beschirmte ihren Körper mit dem seinen.
    Nachdem sie mehrere Straßen überquert hatten, ritt Sephrenia langsamer. »Habt Ihr ihn gesehen?« fragte sie. Sie hielt jetzt Lakus' Schwert in der Hand.
    »Ich brauchte ihn nicht zu sehen. Armbrust bedeutet Lamorker. Niemand sonst benutzt sie.«
    »Jener, der im Haus der Styriker war?«
    »Wahrscheinlich – außer Ihr habt Euch in letzter Zeit bemüht, andere Lamorker tödlich zu beleidigen. Könnte es sein, daß Azash oder einer seiner Zemocher Eure Anwesenheit irgendwie gewittert hat?«
    »Es wäre möglich«, antwortete sie nachdenklich. »Niemand weiß mit Sicherheit, wie weit die Macht der Älteren Götter reicht. Woher habt Ihr überhaupt gewußt, daß ein Angriff bevorstand?«
    »Durch unsere Ausbildung, nehme ich an. Ich habe gelernt zu spüren, wenn jemand eine Waffe auf mich richtet.«
    »Ich dachte, sie war auf mich gerichtet.«
    »Das kommt aufs selbe hinaus, Sephrenia.«
    »Jedenfalls hat er nicht getroffen.«
    » Diesmal. Ich glaube, ich werde mit Nashan sprechen, daß er ein Kettenhemd für Euch besorgt.«
    »Seid Ihr von Sinnen, Sperber?« protestierte sie. »Allein das Gewicht würde mich in die Knie zwingen – und dann dieser gräßliche Geruch!«
    »Besser Gewicht und Geruch als ein Pfeil zwischen den Schulterblättern!«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage!«
    »Wir werden sehen. Steckt das Schwert weg. Sehen wir zu, daß wir weiterkommen. Ihr müßt euch ausruhen, und ich möchte Euch sicher im Ordenshaus haben, ehe Euch noch jemand als Zielscheibe benutzt.«
     
    14
     
    Am Vormittag des nächsten Tages traf Ritter Bevier am Tor des pandionischen Ordenshauses in Chyrellos ein. Bevier war ein cyrinischer Ordensritter aus Arzium. Sein Paradepanzer war silberglänzend poliert, und sein Umhang war weiß. Sein Helm hatte kein Visier, dafür jedoch schweren Wangen- und Nasenschutz. Er saß auf dem Hof ab, hängte Schild und die langschäftige, mit einem Haken versehene Lochaber-Streitaxt an den Sattelknauf und nahm den Helm ab. Bevier war jung und schlank, hatte braune Haut und blauschwarzes Kraushaar.
    Feierlich schritt Nashan mit Sperber und Kalten die Treppe hinunter, um ihn förmlich zu begrüßen. »Ihr ehrt unser Haus, Ritter Bevier.«
    Bevier neigte steif den Kopf. »Ritter Nashan«, erwiderte er den Gruß. »Ich habe den Befehl des Hochmeisters meines Ordens, Euch seine Grüße zu übermitteln.«
    »Danke, Ritter Bevier«, entgegnete Nashan, insgeheim etwas bestürzt über die starre Förmlichkeit des jungen Ordensmannes.
    »Ritter Sperber«, sagte Bevier und verneigte sich wieder knapp.
    »Kennen wir uns, Bevier?«
    »Unser Hochmeister hat Euch beschrieben, Ritter Sperber – Euch und Euren Begleiter, Ritter Kalten. Sind die anderen bereits angekommen?«
    Sperber schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr seid der erste.«
    »Tretet ein, Ritter Bevier«, bat Nashan. »Wir geben Euch eine Zelle, damit Ihr aus diesem Panzer schlüpfen könnt, und ich gehe in die Küche und sorge dafür, daß Ihr ein warmes Mahl bekommt.«
    »Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich zuerst gern Eure Kapelle besuchen. Ich war mehrere Tage unterwegs und empfinde das dringende Bedürfnis, an einem geweihten Ort zu beten.«
    »Die Kapelle steht Euch zur Verfügung«, versicherte ihm Nashan.
    »Wir kümmern uns um Euer Pferd«, sagte Sperber zu dem jungen Mann.
    »Vielen Dank, Ritter Sperber.« Wieder verneigte sich Bevier und folgte Nashan die Stufen hinauf.
    »Na, der verspricht ein unterhaltsamer Reisegefährte zu werden«, sagte Kalten ironisch.
    »Er wird schon lockerer werden, wenn er uns erst besser kennt«, meinte Sperber.
    »Ich hoffe nur, du hast recht. Ich hatte ja gehört, daß die Cyriniker ein wenig steif sind, aber ich fürchte, unser junger Freund übertreibt es.« Neugierig nahm er die Lochaber vom Sattelknopf. »Kannst du dir vorstellen, daß man das Ding gegen jemanden benutzt?« Er schauderte. Die Streitaxt, eher eine Hellebarde, hatte ein schweres, zwei Fuß langes Blatt mit einer rasiermesserscharfen, schnabelähnlichen Spitze am oberen Ende. Ihr dicker Stiel war gut vier Fuß lang. »Damit könnte man einen Mann aus seiner Rüstung schälen wie eine Auster aus ihrer Muschel.«
    »Das dürfte auch der Zweck sein. Sie ist tatsächlich einschüchternd, nicht wahr? Leg sie weg, Kalten. Man spielt nicht mit anderer Leute Spielzeug.«
    Nachdem Ritter

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