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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihre Besorgnis, als sie fragte: »Seid ihr verletzt?«
    »Wir stießen auf eine Gruppe unternehmungslustiger Burschen«, antwortete Kalten leichthin. Er blickte jetzt ebenfalls auf seinen Umhang. »Es ist alles ihr Blut.«
    »Was ist passiert?« erkundigte sich Sephrenia.
    »Adus versuchte, uns am Gasthof einen Hinterhalt zu stellen«, erklärte Sperber. »Er hatte einen Haufen Schläger aus dem Hafen bei sich.« Er hielt grübelnd inne. »Wißt Ihr, jedesmal wenn wir uns umdrehen, stoßen wir auf Krager. Einmal – sogar zweimal – hätte noch Zufall sein können, aber jetzt ist es wirklich schon zu häufig passiert, und jedesmal wenn wir ihm zu folgen versuchen, überrascht er uns mit einem Hinterhalt.«
    »Glaubt Ihr, es ist Absicht?« fragte Tynian.
    »Es hat ganz den Anschein, nicht wahr?«
    »Würde dieser Martel denn einen Freund in Gefahr bringen?« Beviers Stimme klang sehr überrascht.
    »Martel hat keine Freunde«, erklärte ihm Sperber. »Adus und Krager sind seine Handlanger, nichts weiter. Sie sind nützlich, aber er hängt nicht an ihnen. Ich glaube nicht, daß er auch nur eine Träne vergießen würde, wenn Krager etwas zustieße.« Sperber begann hin und her zu stapfen und blickte nachdenklich auf den Boden. »Vielleicht sollten wir den Spieß umdrehen?« Er sah Kalten an. »Wie wär's, wenn du dich auf den Straßen von Madol sehen läßt?« schlug er vor. »Geh keine großen Risiken ein, sondern laß die Leute nur wissen, daß du in der Stadt bist.«
    »Warum nicht?« Kalten zuckte gleichmütig die Schultern.
    Tynian grinste. »Martel und seine Knechte kennen uns andere nicht, also können wir hinter Kalten herschlendern, ohne daß sie auf uns aufmerksam werden. Hattet Ihr es Euch so vorgestellt?«
    Sperber nickte. »Wenn sie glauben, Kalten wäre allein, könnte sie das vielleicht ins Freie locken. Ich werde Martels Spielchen ein wenig leid, darum halte ich es an der Zeit für ein paar eigene.«
    Er blickte Beviers Vetter an. »Wie stehen die hiesigen Ordnungshüter zu Handgreiflichkeiten auf den Straßen, Euer Gnaden?« fragte er ihn.
    Lycien lachte. »Madol ist eine Hafenstadt, Ritter Sperber. Seeleute würden sich ohne Raufereien gar nicht wohl fühlen. Unsere Schutzleute schenken dem kaum Beachtung – das heißt, sie sorgen natürlich dafür, daß die Leichen entfernt werden. Der öffentlichen Gesundheit wegen, Ihr versteht?«
    »Gut!« Sperber blickte seine Freunde an. »Möglicherweise kriegt ihr keine Gelegenheit, an Krager oder Adus heranzukommen, aber vielleicht gelingt es euch, Martel abzulenken, so daß Sephrenia, Kurik und ich unbemerkt an Bord eines Schiffes gehen könnten. Es wäre gut, wenn wir nicht ständig über die Schulter schauen müssen, wenn wir in Cippria sind.«
    »Das Schwierigste wird sein, unbemerkt zum Hafen zu gelangen«, meinte Kalten.
    »Es wird gar nicht nötig sein, daß ihr euch zum Hafen begebt«, warf Lycien ein. »Ich habe mehrere Lagerhäuser, etwa fünf Meilen entfernt am Fluß. Viele selbständige Kapitäne liefern ihre Fracht dort ab. Ich bin sicher, es läßt sich etwas arrangieren, so daß Ihr gar nicht mehr in die Stadt müßt.«
    »Vielen Dank, Euer Gnaden, das befreit uns von einem großen Problem«, versicherte ihm Sperber.
    »Wann wollt Ihr aufbrechen?« fragte Tynian.
    »Es gibt eigentlich keinen Grund, länger zu zögern«, antwortete Sperber.
    »Dann also morgen?«
    Sperber nickte.
    »Ich muß mit Euch sprechen«, sagte Sephrenia. »Würdet Ihr mich auf mein Gemach begleiten?«
    Ein wenig verwirrt folgte er ihr durch die Tür. »Gibt es etwas, das wir vor den anderen nicht besprechen können?« fragte er.
    »Es wäre vielleicht besser, wenn sie uns nicht streiten hören.«
    »Werden wir denn streiten?«
    »Wahrscheinlich.« Sie öffnete die Tür zu ihrem Gemach und bat ihn einzutreten. Flöte saß mit verschränkten Beinen auf dem Bett und konzentrierte sich mit zusammengezogenen Brauen auf die verwickelte Anordnung des Garnspiels, das sie mit Wollfäden von einem Knäuel um die Finger beider Hände geschlungen hatte. Es war viel komplizierter als das Muster, das Talen ihr gezeigt hatte. Sie blickte auf und lächelte die beiden an, dann streckte sie stolz die Hände aus, um auf ihr Werk aufmerksam zu machen.
    »Ich nehme sie mit«, sagte Sephrenia.
    »Kommt nicht in Frage!« wehrte Sperber scharf ab.
    »Sehr Ihr? Wir streiten uns.«
    »Es ist eine völlig absurde Idee, Sephrenia!«
    »Wir alle tun viele absurde Dinge, Lieber.« Sie lächelte ihn

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