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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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angewöhnt habt, ist nicht sehr nett, Sephrenia, wißt Ihr? Ihr braucht mir gegenüber nicht so geheimnisvoll zu tun. Und behandelt mich nicht wie ein Kind, nur weil ich Elenier bin!«
    »Ich werde versuchen, daran zu denken. Ihr seid also einverstanden, daß sie mitkommt?«
    »Habe ich eine Wahl?«
    »Um ehrlich zu sein – nein.«
    Sie standen am nächsten Morgen schon früh auf und trafen sich im taubedeckten Hof von Markgraf Lyciens Landhaus. Die eben aufgehende Sonne sandte ihre Strahlen schräg durch die Bäume, die ihre für den Morgen typischen bläulichen Schatten warfen.
    »Ich werde euch dann und wann eine Nachricht zukommen lassen«, versprach Sperber den Zurückbleibenden.
    »Sei vorsichtig, da unten, Sperber«, mahnte Kalten.
    »Ich bin immer vorsichtig.« Sperber schwang sich auf Farans Rücken.
    »Gott mit Euch, Ritter Sperber«, sagte der Cyriniker zum Abschied.
    »Danke, Bevier.« Sperbers Blick wanderte von einem Ritter zum anderen. »Schaut nicht so düster drein, meine Herren. Wenn wir Glück haben, wird es nicht lange dauern.« Er wandte sich an Kalten. »Wenn du Martel siehst, dann bestell ihm meine Grüße.«
    Kalten nickte. »Mit einer Axt ins Gesicht, würde ich sagen.« Markgraf Lycien stieg auf einen fetten Falben und ritt voraus auf die Straße, die an seinem Haus vorbeiführte. Der Morgen war frisch, aber nicht kalt. Sperber dachte kurz daran, daß der Frühling nicht mehr fern sein konnte. Er bewegte die Schultern ganz leicht. Das gedeckte Wams eines Geschäftsmannes, das Lycien ihm geliehen hatte, paßte ihm nicht so ganz; es spannte an manchen Stellen und war dafür an anderen zu weit.
    »Wir biegen gleich da vorne ab«, rief der Markgraf über die Schulter. »Dort verläuft ein Pfad durch den Wald, der direkt zu meinen Anlegeplätzen und zu der kleinen Siedlung führt, die darum herum aus dem Boden geschossen ist. Soll ich eure Pferde mit zurücknehmen, wenn ihr an Bord gegangen seid?«
    »Nein, danke, Euer Gnaden, sie kommen mit. Wir wissen nicht, wie es in Rendor weitergeht. Es könnte sein, daß wir verläßliche Tiere brauchen, und ich weiß, was man in Cippria als Pferde ansieht.«
    Was Lycien bescheiden »kleine Siedlung« genannt hatte, erwies sich als beachtliche Ortschaft mit Werft, Hafen, Wohnhäusern, Gasthöfen und Schenken. Ein gutes Dutzend Schiffe hatten an den Piers angelegt, und Hafenarbeiter löschten oder beluden sie.
    »Ein beachtlicher Besitz, Euer Gnaden«, sagte Sperber anerkennend, während sie über die ungepflasterte, etwas schlammige Straße zum Fluß ritten.
    »Nun ja, ich hatte ein bißchen Erfolg«, entgegnete Lycien bescheiden. Er lächelte. »Außerdem spare ich auf diese Weise die hohen Hafengebühren, das macht die Erhaltung dieser kleinen Siedlung wett.« Er schaute sich um. »Wie wär's, wenn Ihr und ich uns ein Weilchen in die Schenke dort drüben setzten, Ritter Sperber?« schlug er vor. »Die freien Kapitäne kehren dort gern ein.«
    »Nichts dagegen«, versicherte ihm Sperber.
    »Ich werde Euch als Meister Cluff vorstellen«, sagte Lycien, ehe er sich von seinem Falben schwang. »Es ist kein sonderlich origineller Name, das gebe ich zu, dafür aber unauffällig. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß Seeleute gern reden, sich ihre Zuhörer aber meist nicht sorgfältig auswählen, und ich dachte mir, daß Ihr Eure Mission doch mehr oder weniger geheimhalten wollt.«
    »Ihr seid sehr scharfsinnig, Euer Gnaden«, antwortete Sperber und saß ebenfalls ab. »Es dauert wahrscheinlich nicht lange«, wandte er sich an Sephrenia und Kurik.
    »Hast du das nicht auch gesagt, als du das letzte Mal nach Rendor gereist bist?« entgegnete Kurik.
    »Wir können nur hoffen, daß es diesmal anders sein wird.«
    Lycien führte Sperber in eine verhältnismäßig ruhige Hafenschenke. Von den Balken der niedrigen Decke hingen da und dort Schiffslaternen. An der Straßenseite war ein breites Fenster, durch das die Morgensonne golden schien, daß das frische Stroh auf dem Boden schimmerte. Mehrere gewichtige Männer mittleren Alters saßen an einem Tisch bei diesem Fenster und unterhielten sich bei schäumenden Krügen. Sie blickten auf, als der Markgraf mit Sperber auf sie zuging. »Euer Gnaden«, grüßte einer der Männer Lycien respektvoll.
    »Meine Herren«, sagte Lycien, »dies ist Meister Cluff, ein guter Bekannter. Er bat mich, euch vorgestellt zu werden.«
    Alle blickten Sperber fragend an.
    »Ich habe ein kleines Problem, meine Herren«, sagte

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