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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kontinent tut, ehrwürdiger Abt?«
    »Man hält mich informiert, ja«, antwortete der bärtige Abt vorsichtig und setzte sich ebenfalls.
    »Dann kennt Ihr also die Lage in Elenien?«
    »Die Krankheit der Königin, meint Ihr? Und die Ambitionen des Primas Annias?«
    »Richtig. Vor einiger Zeit nun dachte sich Annias einen sehr komplizierten Plan aus, den pandionischen Orden in Verruf zu bringen. Wir konnten es glücklicherweise vereiteln. Nach der offiziellen Versammlung im Schloß kamen die Hochmeister der vier Orden zu einem privateren Treffen zusammen. Annias ist begierig auf den Thron des Erzprälaten, und er weiß, daß die Kriegerorden sich gegen ihn stellen werden.«
    »Mit Schwertern, wenn nötig!« pflichtete ihm der Abt heftig bei. »Am liebsten würde ich ihn mir selbst vornehmen«, fügte er hinzu. Da wurde ihm offenbar bewußt, daß er eine Spur zu weit gegangen war. »Wenn ich nicht Angehöriger eines Klosterordens wäre«, schloß er lahm.
    »Ich verstehe völlig, ehrwürdiger Abt«, versicherte ihm Sperber. »Die Hochmeister besprachen die Sache eingehend und folgerten, daß die Macht des Primas – und jegliche Hoffnung, sie auf Chyrellos auszudehnen – auf seiner Stellung in Elenien beruht und daß er diese Macht nur so lange behält, als Königin Ehlana indisponiert ist.« Er verzog das Gesicht. »Ein dummes Wort, ich weiß. Sie ist dem Tode so nah, und ich sage indisponiert! Nun ja, Ihr wißt, wie ich es meine.«
    »Es passiert jedem mal, daß er sich falsch ausdrückt. Sperber«, versicherte ihm der Abt großzügig. »Ich kenne die meisten Einzelheiten. Erst vergangene Woche erhielt ich eine Nachricht von Patriarch Dolmant über die neuesten Ereignisse. Was habt Ihr in Borrata erreicht?«
    »Wir unterhielten uns dort mit einem Arzt, der aus den Symptomen mit Sicherheit schloß, daß Königin Ehlana vergiftet wurde.«
    Der Abt sprang auf und fluchte wie ein Seeräuber. »Ihr seid ihr Streiter, Sperber! Weshalb seid Ihr nicht nach Cimmura zurückgeeilt und habt Annias mit Eurem Schwert durchbohrt?«
    »Ich war drauf und dran«, gestand Sperber, »hielt es jedoch für wichtiger, ein Gegengift zu finden. Mit Annias abzurechnen, dazu ist später noch genug Zeit, und wenn es soweit ist, möchte ich es wohlüberlegt tun. Nun, dieser Arzt in Borrata vermutet, daß das Gift rendorischen Ursprungs ist, und er verwies uns an zwei seiner Kollegen hier in Cippria.«
    Der Abt stapfte hin und her; sein Gesicht war immer noch finster vor Zorn. Als er wieder sprach, klang nicht die geringste mönchische Demut aus seiner Stimme. »Wie ich Annias kenne, hat er versucht, Euch bei jedem Schritt aufzuhalten. Oder sollte ich mich täuschen?«
    »Nein, Ihr täuscht Euch nicht.«
    »Und die Straßen von Cippria sind nicht gerade die sichersten auf der Welt – wie Ihr in jener Nacht vor zehn Jahren am eigenen Leib erfahren mußtet. Also gut«, sagte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ, »wir werden es so machen. Annias weiß, daß Ihr ärztlichen Rat sucht, richtig?«
    »Wenn er es nicht weiß, müßte er geschlafen haben!«
    »Genau. Wenn Ihr Euch einem Arzt nähert, werdet Ihr ihn höchstwahrscheinlich für Euch selbst brauchen, also werde ich es nicht zulassen.«
    »Es nicht zulassen, Herr Abt?« fragte Sephrenia milde.
    »Verzeiht«, murmelte der Abt. »Ich bin da wohl ein wenig zu weit gegangen. Ich will damit sagen, daß ich unbedingt davon abraten würde, daß Ihr es selbst tut. Ich werde statt dessen einen meiner Brüder ausschicken, um die Ärzte hierherzubringen. Auf diese Weise könnt Ihr Euch mit ihnen unterhalten, ohne daß Ihr Euch auf den Straßen von Cippria in Gefahr begebt. Danach wird uns schon etwas einfallen, wie wir Euch unbemerkt aus der Stadt bringen können.«
    »Glaubt Ihr wirklich, daß sich ein elenischer Arzt bereiterklärt, einen Hausbesuch zu machen?« fragte Sephrenia ihn.
    »Er wird es, wenn ihm seine eigene Gesundheit etwas bedeutet«, antwortete der Abt finster. Plötzlich blickte er verlegen drein. »Das hört sich nicht sonderlich mönchisch an, nicht wahr?« entschuldigte er sich.
    »Oh, ich weiß nicht«, antwortete Sperber freundlich. »Es gibt solche Mönche und andere.«
    »Ich werde die Brüder sofort in die Stadt schicken, um die Ärzte zu holen. Wie heißen sie?«
    Sperber fischte den Pergamentfetzen, den der beschwipste Arzt in Borrata ihm gegeben hatte, aus einer Innentasche und reichte ihn dem Abt.
    Der breitschultrige Mann studierte ihn. »Ihr kennt den

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