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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schulderlaß viel nützen würde, da des Königs Macht nicht weit über die Schloßmauern in Zand reicht.« Ein bißchen von oben herab sagte er: »Ich würde mich nie auf so etwas einlassen, aber Doktor Tanjin ist für seine Habgier berüchtigt, und ich kann mir vorstellen, daß der König ihn sehr gut bezahlte.«
    »Wir danken Euch für Eure Hilfe, Doktor Voldi«, sagte Sperber.
    »Tut mir leid wegen eurer Freundin, aber bis ihr nach Dabur und zurück kommt, wird sie bereits tot sein, fürchte ich.« Doktor Voldi zuckte die Schultern. »Darestim wirkt zwar ziemlich langsam, ist jedoch immer tödlich.«
    »Das ist auch ein Schwert durch den Bauch!« entgegnete Sperber grimmig. »Zumindest werden wir unsere Freundin rächen.«
    »Welch schrecklicher Gedanke!« Voldi schauderte. »Wißt Ihr denn überhaupt, welchen Schaden ein Schwert jemandem zufügen kann?«
    »Aus eigener Erfahrung«, versicherte ihm Sperber.
    »O natürlich! Das hatte ich ganz vergessen. Möchtet Ihr, daß ich mir Eure alten Verwundungen noch einmal ansehe?«
    »Das ist nicht nötig, Doktor. Sie sind völlig verheilt. Trotzdem vielen Dank.«
    »Gut. Ich muß gestehen, ich bin ein wenig stolz auf die Art, wie ich sie damals behandelte. Ein nicht so erfahrener Arzt hätte Euch verloren. So, jetzt muß ich aber gehen. Ich habe morgen einen anstrengenden Tag.« Er wickelte sich in seinen Umhang.
    »Vielen Dank, Doktor Voldi«, sagte nun auch der Abt. »Der Bruder an der Tür wird Euch heimgeleiten.«
    »Es war mir eine Ehre, Herr Abt. Selten ist eine Unterhaltung so anregend.« Voldi verbeugte sich und verließ das Gemach.
    »Ein aufgeblasener Mensch!« brummte Kurik.
    »Das stimmt«, bestätigte der Abt, »aber er ist ein sehr guter Arzt.«
    »Viel war das nicht, Sperber.« Sephrenia seufzte. »Wir haben nur Gerüchte, und uns fehlt die Zeit, hinter möglichen Hirngespinsten herzujagen.«
    »Ich fürchte nur, wir haben keine andere Wahl. Wir müssen nach Dabur. Wir können es uns einfach nicht leisten, uns eine mögliche Chance entgehen zu lassen, auch wenn sie noch so klein ist.«
    »Sie ist vielleicht gar nicht so klein, wie Ihr meint, Ritter Sperber«, warf der Abt ein. »Ich kenne Voldi sehr gut. Er würde nichts bestätigen, was er nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Aber ich selbst hörte einige Gerüchte, daß mehrere Angehörige der Königsfamilie sehr krank waren und sich wieder erholt haben.«
    »Da wir ohnehin nichts anderes haben, werden wir dieser Sache nachgehen«, bestimmte Sperber.
    »Dann nehmt ihr am besten den kürzesten Weg mit dem Schiff die Küste entlang und dann den Gule hoch«, riet der Abt.
    »Nein«, sagte Sephrenia entschieden. »Die Kreatur, die Sperber zu töten versucht, hat inzwischen wahrscheinlich erkannt, daß es ihr das letzte Mal nicht geglückt ist. Ich glaube nicht, daß es uns Spaß machen würde, ständig über die Schulter nach einer Wasserhose Ausschau zu halten.«
    »Aber Ihr werdet auf jeden Fall über Jiroch nach Dabur reisen müssen«, sagte der Abt. »Ihr könnt den Landweg nicht nehmen. Niemand durchquert die Wüste zwischen hier und Dabur, nicht einmal zu dieser Jahreszeit. Sie ist unpassierbar.«
    »Wir werden uns wohl nach den Gegebenheiten richten müssen«, sagte Sperber.
    »Ihr müßt äußerst vorsichtig sein!« warnte der Abt ernst. »Es kommt jetzt immer wieder zu Unruhen in Rendor.«
    »War das je anders?«
    »Diesmal ist es anders. Arasham ist in Dabur und predigt einen neuen heiligen Krieg!«
    »Das macht er doch inzwischen schon seit zwanzig Jahren, oder nicht? Den ganzen Winter über hetzt er die Wüstenbewohner auf, und im Sommer kehren sie zu ihren Herden zurück.«
    »Genau das ist diesmal anders, Sperber. Niemand schenkt den Nomaden sonderliche Beachtung, aber irgendwie ist es dem alten Irren gelungen, die Stadtleute für sich zu gewinnen, und das macht die Sache etwas ernster. Arasham ist in Hochstimmung und hält seine Wüstennomaden mit fester Hand in Dabur. Er hat bereits eine beachtliche Armee um sich geschart!«
    »Die Städter sind doch selbst in Rendor nicht so dumm! Was beeindruckt sie denn so sehr?«
    »Ich hörte, daß einige Leute Gerüchte verbreiten. Sie machen den Stadtleuten weis, daß in den nördlichen Reichen die Sympathien für die Wiederkehr der Eshandistischen Bewegung groß sind.«
    »Absurd!« sagte Sperber wegwerfend.
    »Natürlich. Trotzdem ist es ihnen gelungen, ziemlich viele Menschen hier in Cippria zu überzeugen, daß eine Rebellion gegen die Kirche zum

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