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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erstenmal seit Jahrhunderten Erfolg haben könnte. Und nicht nur das, es werden Waffen ins Land geschmuggelt – große Lieferungen!«
    Ein Verdacht beschlich Sperber. »Habt Ihr eine Ahnung, wer diese Gerüchte verbreitet?« fragte er.
    Der Abt zuckte die Schultern. »Kaufleute, Reisende aus dem Norden und dergleichen. Es sind alles Ausländer. Gewöhnlich steigen sie in dem Viertel um das elenische Konsulat ab.«
    »Ist das nicht merkwürdig?« murmelte Sperber. »Ich wurde damals, am Abend des Überfalls, ins Konsulat beordert. Ist Elius noch der Konsul?«
    »Allerdings. Worauf wollt Ihr hinaus, Sperber?«
    »Zuerst noch eine Frage, ehrwürdiger Abt. Haben Eure Leute vielleicht einen weißhaarigen Mann im Konsulat ein und aus gehen sehen?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen. Meine Leute hatten keinen Auftrag zu einer solchen Beobachtung. Ihr denkt an einen ganz bestimmten Mann, nicht wahr?«
    »Ja.« Sperber stand auf und stiefelte hin und her. »Was meint Ihr, Sephrenia, soll ich es nicht doch wieder mit elenischer Logik versuchen?« Er zählte an den Fingern ab. »Erstens: Primas Annias ist scharf auf den Erzprälatenthron. Zweitens: Alle vier Kriegerorden sind gegen ihn, und ihre Opposition könnte verhindern, daß er sein Ziel erreicht. Drittens: Um auf den Thron zu gelangen, muß er die Ordensritter in Mißkredit bringen oder sie ablenken. Viertens: Der elenische Konsul hier in Cippria ist sein Vetter. Fünftens: Der Konsul und Martel haben schon früher gemeinsame Sache gemacht. Das habe ich vor zehn Jahren am eigenen Leib erfahren.«
    »Ich wußte gar nicht, daß Elius mit dem Primas verwandt ist«, sagte der Abt erstaunt.
    »Ich glaube, daß sie es auch gar nicht an die große Glocke hängen wollen«, meinte Sperber. »Aber weiter. Annias will die Ordensritter nicht mehr in Chyrellos haben, wenn es soweit ist, einen neuen Erzprälaten zu wählen. Was würden die Ordensritter tun, wenn es in Rendor zu einem Aufstand käme?«
    »Wir würden in voller Schlachtordnung über das Königreich kommen«, erklärte der Abt und vergaß, daß er damit Sperbers Verdacht über die Art seines Ordens bestätigte.
    »Und damit wären die Kriegerorden fern der Debatte über die Wahl in Chyrellos, richtig?«
    Sephrenia blickte Sperber nachdenklich an. »Was ist dieser Elius für ein Mensch?«
    »Einer, der skrupellos jede Gelegenheit beim Schopf packt, sofern er sich dabei nicht anstrengen muß. Es mangelt ihm ebenso an Vorstellungskraft wie an Intelligenz.«
    »Hört sich nicht sehr beeindruckend an.«
    »Man kann auch ihn nicht beeindruckend nennen.«
    »Das würde bedeuten, daß er nach Anweisung handelt, nicht wahr?«
    »Genau«, versicherte ihr Sperber. Er wandte sich wieder an den Abt. »Euer Gnaden, habt Ihr eine Möglichkeit, Hochmeister Abriel in Eurem Mutterhaus in Larium Nachrichten zukommen zu lassen? Botschaften, die nicht abgefangen werden können?«
    Der Abt antwortete mit einem eisigen Blick.
    »Wir beschlossen offen zueinander zu sein«, erinnerte ihn Sperber. »Es liegt wahrhaftig nicht in meiner Absicht, Euch in Verlegenheit zu bringen, aber es handelt sich wirklich um eine Sache von äußerster Dringlichkeit.«
    »Schon gut, Sperber«, erwiderte der Abt etwas steif. »Ja, ich kann Hochmeister Abriel Nachrichten zukommen lassen.«
    »Gut. Sephrenia kennt alle Einzelheiten und kann Euch alles erklären. Kurik und ich müssen etwas erledigen.«
    »Was habt Ihr vor?« fragte der Abt scharf.
    »Ich werde Elius meine Aufwartung machen. Er weiß, was vorgeht, und ich glaube, ich kann ihn davon überzeugen, daß er keine Geheimnisse vor mir zu haben braucht. Wir müssen Gewißheit haben, ehe Ihr die Nachricht nach Larium senden könnt.«
    »Es ist zu gefährlich.«
    »Nicht gefährlicher, als Annias auf dem Erzprälatenthron zu sehen, oder?« Sperber überlegte. »Habt Ihr eine sichere Zelle?«
    »Wir haben eine Büßerzelle im Keller. Die Tür kann verschlossen werden, wenn es nötig ist.«
    »Gut. Ich glaube, wir bringen Elius zur Befragung hierher. Danach könnt Ihr ihn einsperren. Ich kann ihn nicht mehr frei herumlaufen lassen, wenn er erst weiß, daß ich hier bin, und Sephrenia billigt keinen willkürlichen Mord. Wenn er einfach verschwindet, wird niemand wissen, was aus ihm geworden ist.«
    »Wird er nicht schreckliches Geschrei erheben, wenn Ihr ihn gefangennehmt?«
    »Sehr unwahrscheinlich, Euer Gnaden«, beruhigte ihn Kurik. Er zog seinen schweren Dolch und klatschte den Griff fest in die

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